Texterella persönlich.
Statt November-Blues: Soulfood, Manderley und die Freude am Draußen sein!
Der November gehört ja sowieso nicht gerade zu den populärsten Monaten. Und nun kommt in diesem Jahr auf böses Grau-grau und nasskaltes Regenwetter noch eine Pandemie oben drauf! Fast könnte er einem ein wenig leid tun, der November. Das hat kein Monat verdient.
Ich habe deshalb beschlossen, mich nicht dem allgemeinen „November-ist-so-furchtbar-und-dieses-Jahr-noch-mehr-als-sonst“-Gejammere anzuschließen. Stattdessen mache ich mir den November richtig schön. Denn auch ein November hat verdient, dass wir ihm eine Chance geben – selbst in Corona-Zeiten. Ich bin mir sicher, wenn wir ihm ein wenig Vorschussvertrauen schenken, kämmt er sich ordentlich die Haare, poliert seine Schuhe und zieht seinen besten Anzug an – und zeigt uns, was für ein toller Typ er ist. Nicht nur der Oktober, auch der November kann golden sein. Wenn wir ihn uns schön machen!
Viel draußen sein.
Ich bin in diesem Sommer zu einer begeisterten Radfahrerin geworden und habe zusammen mit meinem Mann die Gegend erkundet. Nicht nur einmal haben wir uns im Wald verfahren … aber das waren immer die schönsten Touren (und wofür habe ich Google Maps! Zumindest solange ich ein Netz habe …). Die Bewegung, die Waldluft, das zufrieden erschöpfte Gefühl bei der Heimkehr … all das macht mich einfach glücklich. Und stolz: Ich komme jetzt ganz lässig Steigungen hoch (und die Gegend hier ist sehr hügelig), bei denen ich vor einigen Monaten noch absteigen musste. Diese Touren will ich solange wie möglich beibehalten, weil sie dem Gemüt gut tun und dem Immunsystem auch. Und wenn es regnet? Egal! Bei Rainkiss habe ich sehr coole Capes entdeckt (und mir diesen hier bestellt).
Auf der Couch rumlümmeln.
Lieben wir es nicht alle? Diese verlotterten Nachmittage auf der Couch, während es draußen stürmt und schüttet. Buch, Netflix oder einfach mal ein ausgedehntes Nickerchen – as you like it! Nun bin ich wirklich alles andere als ein Netflix-Binge-Watcher (dafür habe ich einfach keine Zeit!), aber diese Serie hat es selbst mir angetan: „Emily in Paris“. Die Super-Kurzform: Eine junge Amerikanerin wird aus Chicago nach Paris versetzt und erlebt so allerhand. Wirklich nett und perfekt zum Wegträumen. Dann habe ich mir kürzlich auch noch das Remake von Alfred Hitchcocks „Rebecca“ angetan angeschaut. Das Original liebe ich so sehr, dass ich den Film sogar ins Buch hineingeschrieben habe. Nunja. Was soll ich sagen: Die Kulisse, die Kostüme und das Schloss Manderley sind wirklich sehr schön anzuschauen. Mit etwas gutem Willen kann man auch den Rest mögen (obwohl Maxim eine totale Fehlbesetzung ist). Wie meinte meine Freundin Carola: Stell dir einfach vor, es ist eine ganz andere Geschichte! Dann geht’s! Apropos englische Herrenhäuser: Wer Herrenhäuser und Gärten liebt, für den ist das Buch Die geheimen Gärten der Cotswolds* das richtige. Da bekomme sogar ich Lust aufs Gärtnern …
Gut essen.
Essen hält Leib und Seele zusammen, weiß der Volksmund – und er hat recht. Ich koche sehr gerne und jeden Tag frisch, am liebsten sind mir unkomplizierte Rezepte mit viel Gemüse und unraffinierten Lebensmitteln. Im Herbst liebe ich Gerichte, die von innen wärmen: heiße Suppen, duftende Pasta, scharfe Currys. Mhmmmm! Wem’s genauso geht, dem möchte ich das Kochbuch Wild & Cosy – Wärmende Rezepte für kalte Tage* ans Herz leben. Darin finden sich nicht nur leckere schottische (!!) Rezepte – von Jogurt-Scones und Eggs Benedict zum Frühstück über Huhn in Salzkruste, Gemüse-Stew mit Cheddar, Rote-Beete-Tarte und Hackragout mit Kartoffelpüree-Kruste zum Mittagsessen bis hin zu Butterscotch und Curd-Tart mit Baiser zum Tee. Allein durchs Buch zu blättern ist schon ein Genuss: Denn umrahmt werden die leckeren Rezepte von wunderschönen Bildern aus den Highlands, von der schottischen Küste und schottischer Lebensart. Ein ganz phantastisches Buch für alle, die sich durch den kalten, windigen, regnerischen November schlemmen wollen … (Hörst du meinen Magen knurren?).
Zuversicht und gute Laune behalten.
Das ist vielleicht sogar das Wichtigste! Wir kommen durch diese Krise, da bin ich sicher. Ganz ehrlich: Die Generation unserer Eltern und Großeltern mussten einen schrecklichen Krieg überleben – da werden wir Corona auch schaffen. Wichtig ist: Masken aufsetzen, Abstand halten, Hände waschen – und eben möglichst wenige Kontakte außerhalb des eigenen Haushalts haben. Und ja, auch ich finde nicht alle Regeln logisch und widerspruchsfrei, werde mich aber trotzdem daran halten und den „Lockdown light“ unterstützen und mittragen. Natürlich. Weil die Maßnahmen aus jetziger Sicht unsere einzige Möglichkeit sind, Infektionszahlen zu reduzieren bzw. möglichst niedrig zu halten. Was übrigens hilft, um sich nicht ständig runterziehen zu lassen: Weniger Nachrichten hören und lesen. Ich bin da selber ein Junkie, lese Spiegel, SZ und die ZEIT leer und höre beim Kochen dann noch Deutschlandfunk-Podcasts … aber ich merke doch auch, wie mich die Flut an negativen Nachrichten (nicht nur was Covid-19 betrifft) manchmal geradezu verzweifeln lässt. Da hilft nur ein konsequenter Nachrichten-Detox, wenigstens mal für ein paar Tage.
Und sonst?
Habe ich im November für dich ein paar ganz tolle Fotostrecken in petto, auf die ich mich wirklich freue. Martina und ich waren auf einem kleinen Schloss in Franken und haben dort fleißig fotografiert (keine Ahnung, wann wir das nächste Mal Gelegenheit dazu haben!). Es wird einen Beitrag zu meinen liebsten deutschen Kosmetiklabels geben und alkoholfreie Weine und Sekte habe ich auch für dich getestet (wir wollen vor lauter Corona ja nicht zu Säuferinnen werden, nicht wahr?). Und dann wird im Laufe des Novembers auch das Buch vorbestellbar sein – den Titel habe ich schon gesehen! Ein ziemlicher Knaller, finde ich! Ich weiß, ich wiederhole mich, aber: Ich bin so gespannt, was du sagst!
Und wie machst du dir deinen November schön?
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Fotos: Susanne Ackstaller
Porträt: Simon Ackstaller
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*Affiliate-Links
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24 Kommentare
am Sonntag, 01. November 2020 um 08:48 Uhr
Guten Morgen Susanne,
ich bin ein Novemberkind, daher mag ich ihn gerne. Ich habe Deinen heutigen Blogbeitrag sehr genossen, denn es ist eine ”merkwürdige” Zeit und da braucht es Oasen. Digital Detox und ich habe seit März mit dem Meditieren begonnen. Eine kleine tägliche Auszeit, die mir gut tut.
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.
am Sonntag, 01. November 2020 um 16:17 Uhr
am Sonntag, 01. November 2020 um 10:10 Uhr
Liebe Susi, ich mag den November, er ist ja mein Geburtsmonat. Ich persönlich habe mit dem Lockdown keine echten Probleme, ich bin geübt im Daheimbleiben, besonders im Winter. Was ich ehrlich schon einengend finde, ist das Bewusstsein, dass wir in Österreich tatsächlich ab 20 Uhr nicht mehr vor die Haustüre dürfen. Nicht, dass ich im November ständig in der Nacht draußen unterwegs wäre, nein es ist mehr, dass man es einfach nicht darf.
Ich fiebere dem BUCH entgegen.
Liebagain23ste Grüße, Claudia
am Sonntag, 01. November 2020 um 10:49 Uhr
Liebe Susanne, ich habe dich erst im Sommer entdeckt! Aber mit allem, was du schreibst und zeigst, erreichst du mein Herz . Vielen Dank!
Auch dein heutiger Text trifft wieder voll ins Schwarze! Ich mach den November seit Jahren schön, denn unsere “Kinder” sind beides Wunschkinder und im November geboren…inzwischen vor 31 und 32 Jahren.
So sind sie der Anlass für uns, den November zu lieben.
Liebe Susi, schreib weiterhin solch tolle Texte, du bereichert mein Leben! Herzliche Grüße! Bettina
am Sonntag, 01. November 2020 um 16:23 Uhr
am Sonntag, 01. November 2020 um 11:11 Uhr
Guten Morgen! Ich finde den Lockdown auch nicht schön, besonders die Restaurants zu „bestrafen“ finde ich nicht gut, na ja müssen wir jetzt durch. Ich finde, wir lamentieren zu viel, wir sollen nur eine Maske tragen, Abstand halten usw., in anderen Ländern unserer Erde, wären die Bewohner glücklich, wenn das alle Einschränkungen wären. Ansonsten hast Du recht, viel lesen, Couch surfen, endlich ohne Ausrede zu Hause gammeln können! Viel spazieren gehen, in den tollen Ponchos und Farbe tragen!!! Liebe Grüße Elke
am Sonntag, 01. November 2020 um 16:15 Uhr
am Montag, 02. November 2020 um 15:33 Uhr
am Montag, 02. November 2020 um 15:40 Uhr
am Montag, 02. November 2020 um 15:56 Uhr
am Montag, 02. November 2020 um 17:05 Uhr
am Sonntag, 01. November 2020 um 12:03 Uhr
Liebe Susi,
weißt Du eigentlich, dass Du “Botschafterin der Neuroplastizität” bist? Als Stressbewältigungtrainerin beschäftige ich mich momentan mit der Neurobiologie, die gute Nachricht: mit gezielt positiven mentalen Aktivitäten kann unser Gehirn sich neu verschalten, die Wirkung: wohltende Gemütsverfassung wird stimuliert, wir gelangen zu mehr Empathie. Dein November-Programm liest sich wie eine praktische Anleitung dazu: Augen auf, alles Sinne mobilsieren, genießen, bewusst positives Erleben in uns verankern! Und das stärkt so nebenbei unser Immunsystem in diesen krisenhaften Zeiten.
Deine wunderbaren Fotos lassen mich sofort aufatmen!
Danke!
(P.S.: der Maxim de Winter ist grauenhaft besetzt!!!!)
am Sonntag, 01. November 2020 um 16:13 Uhr
am Sonntag, 01. November 2020 um 12:55 Uhr
Liebe Susanne, danke für Deinen warmherzigen Text! Kann allen Aspekten zustimmen, so geht es mir auch!
Anderen Eindruck als Du habe ich nur von “Emiliy in Paris”. Ich bin für gute Unterhaltung, Glamour und sogar Kitsch zu haben. Hier waren es aber mir zu viel Klischees und zu wenig Tiefgang. Vielleicht lag es aber auch nur an der fast anorektischen Hauptdarstellerin…. Wenn ich einen Serien-Tipp geben kann: ARD Mediathek “Parlament”. Unbedingt in der Deutsch untertitelten Original-Version schauen, da kommt die Vielsprachigkeit unseres schönen Kontinents am besten zur Geltung.
Auf Dein Buch freue ich mich sehr! Herzlich, Heidrun
am Sonntag, 01. November 2020 um 16:09 Uhr
am Sonntag, 01. November 2020 um 13:09 Uhr
Liebe Susi,
vielen Dank für deinen Text, der mir echt aus der Seele spricht! Ich sehe alles wie du. Und es hilft nichts- wir müssen dadurch und mit Optimismus und Elan geht das leichter.
Deshalb könnten deine Pläne meine sein.
Vielen Dank für die schönen Worte- auch übers Kochen, ich mag es nämlich auch und genauso wie du ;9.
Liebste Grüße, bleib gesund,
Nicole
am Sonntag, 01. November 2020 um 13:42 Uhr
Liebe Susi, was für ein tolles Foto von Dir!
ich mache es mir auch gemütlich in meiner Freizeit. Da brauche ich dringend Zerstreuung und gute Laune. Emily in Paris hat es mir auch angetan. Ich liebe den Humor. Ich weiss das ist nicht Jedermanns aber ich amüsiere mich köstlich. Und die Outfits sind doch genial. Auch die der Herren.
Machs Dir schön, ich freu mich auf die neuen Beiträge, liebe Grüße Tina
am Sonntag, 01. November 2020 um 19:43 Uhr
Genau, den November machen wir uns schön!
Deine Vorschläge sind toll und ich ergänze ihn noch um einen Hot Aperol, den ich heute bei mir im Blog vorgestellt habe. Sozusagen als November in Orange. Ja, der hat Alkohol drin, aber auch viel Saft!! :-)
Radfahren machen mein Mann und ich das ganze Jahr - auch im Winter - und im Urlaub sowieso. So hatten wir dieses Jahr drei tolle Urlaube mit den Rädern dabei und immer Möglichkeiten Menschenansammlungen zu meiden. So konnte uns Corona auch als sog. Risikogruppe nicht schrecken.
Das Buch über die Gärten der Cotswolds finde ich besonders schön. Diese Gegend hat uns vor Jahren bezaubert.
Und nun bin ich als Fränkin natürlich total neugierig in welchem Schloss in Franken Du warst und freue mich schon auf die Fotos!
Lass es Dir also in Deinem Sinne gut gehen in diesem November, dann klappt das auch mit dem Gesundbleiben.
Herzlich grüßt Sieglinde
am Sonntag, 01. November 2020 um 21:31 Uhr
am Montag, 02. November 2020 um 19:41 Uhr
am Montag, 02. November 2020 um 15:24 Uhr
Liebe Susanne,
auch ich habe nicht vor, in Depressionen zu versinken. Wie du konzentriere ich mich auf das Positive und das Schöne und es bleibt genug, was man tun kann, um dennoch eine lebenswerte Zeit zu haben. Auch finde ich es wichtig, sich soweit möglich um Menschen zu kümmern, die alleine leben. Hin und wieder ein Anruf oder ein kleines Gespräch beim Einkaufen kann so viel bedeuten.
Was ich aber anders beurteile: den Lockdown sehe ich kritisch, es ist sehr fraglich, ob er nicht generell rechtswidrig - weil ohne Beteiligung des Bundestags durchgeführt - ist. Wir haben Gewaltenteilung und das ist eine wichtige Errungenschaft. Viele Maßnahmen werden durch die Gerichte kassiert werden, weil sie eben nicht verhältnismäßig sind. Ich bin also nicht dafür, alles, was von “oben” kommt, einfach hinzunehmen oder auszublenden. Öffentliche Verkehrsmittel mit dicht zusammengedrängten Menschen gehen, aber Restaurants, die Hygienekonzepte erfüllen, nicht? Da gäbe es weit differenziertere Möglichkeiten. Warum hat man z.B. nicht auch dafür gesorgt, daß die Lücke im Bereich des Pflegepersonals geschlossen wird? Zeit genug war ja ... Für mich gibt es viele Kritikpunkte. Und ich beobachte die erschreckende Tendenz, Menschen, die einfach nur Kritik äußern, in die Verschwörungstheoretiker-Ecke zu stellen ... da mag sich jeder seinen Teil denken.
Herzliche Grüße
Susanne
am Montag, 02. November 2020 um 15:39 Uhr
am Montag, 02. November 2020 um 16:16 Uhr
am Montag, 02. November 2020 um 17:06 Uhr