Texterella liebt das Leben.
Lasst uns das Leben tanzen! (Trotzdem.)
„Blaue Nächte“ nannte eine Freundin diese Zeit rund um Mittsommer kürzlich – die Tage sind lang, die Nächte kurz und hell und das Lebensgefühl so beschwingt und sommerlich leicht, dass ... halt, da war doch etwas!?
Dieser Sommer ist anders.
Ja, das Lebensgefühl ist in diesem Sommer ein anderes. Mehr noch: Das LEBEN ist anders als in früheren Sommern, in denen man sich am See Handtuch an Handtuch räkelte, wir uns bei Konzerten unter dem sommerlichen Nachthimmel Schulter an Schulter drängelten und es in Biergärten laut und zünftig und ohne Abstand zuging. In diesen früheren Sommern, die ewig vergangen scheinen (und dabei nur zwölf Monate her sind), schrieben wir um diese Zeit schon voller Vorfreude die Leseliste für den Sommerurlaub, recherchierten in Reiseführern die Places to be an unseren Urlaubsorten und dachten keinen Moment darüber nach, dass es anders sein könnte.
Zwölf Monate später ist es anders. Sehr anders.
Natürlich ist es schade, wenn Pläne platzen und wenn aus dem Sommerurlaub in Spanien oder an der türkischen Riviera plötzlich ein Urlaub in Balkonien wird. Und natürlich vermisse auch ich es, mich mit Freunden spontan zum Essen zu treffen oder sie zum Grillen einzuladen. Auch ich finde vieles lästig und beschwerend, was das Leben in einer Pandemie uns momentan abverlangt.
Dennoch: Ich liebe diesen Sommer und finde ihn trotzdem wunderbar.
Warum? Weil ich in den letzten Monaten vieles neu schätzen gelernt habe und die kleine Dinge plötzlich wieder besonders sind. Nichts mehr ist selbstverständlich, nicht mal mehr Eis oder Pizza essen gehen, ein Besuch im Museum oder Tierpark, ein Sonntagausflug. Das mag für die einen eine schlechte Nachricht sein – für mich ist es eine gute. Manchmal erscheint es mir, als würde ich das Leben neu entdecken. Ein Leben ohne diese große Anspruchshaltung an alles und jedes, an das Sofort und Gleich, die dem westliche Lebensstil eigen geworden ist.
Alles ist wieder ein Geschenk. Die letzten Monate haben mich Demut und Dankbarkeit gelehrt
Ich freue mich wieder mehr!
Ja, ich freue mich wieder mehr: Darüber, wie gut das Atmen tut, wenn man seine Maske absetzen kann. Darüber, dass ich meine Eltern nächstes Wochenende sehen werde (natürlich habe ich mich sonst auch gefreut, aber es war dennoch normal) und über die kleinen, feinen Konzerte, die die Wirtschaft in unserem Ort bei gutem Wetter organisiert. Auch wenn die großen Highlights diesen Sommer ausfallen: Es gibt immer noch genug zum Freuen und Spaß haben!
Für mich ist 2020 kein verlorener Sommer, im Gegenteil.
Ich werde auch in diesem Sommer tanzen. Vielleicht ein bisschen langsam, ein bisschen leiser, sicher auch ein wenig vorsichtiger – aber mit genauso viel Freude. Nein, sogar mit noch mehr Freude. Denn wenn ich eines in den letzten Monaten gelernt habe, dann: Nicht ist selbstverständlich und das Leben kann auch ganz anders! Von daher: Lasst uns das Leben feiern, lasst uns das Leben tanzen! Das geht nämlich auch mit Abstand und mit einer Maske. Wie sehr wir uns des Lebens und des Sommers freuen ... das haben wir letztlich auch selbst in der Hand.
Auf was freust du dich in diesem Sommer? Erzähl doch mal!
Fotos: Martina Klein (Danke für die tollen Fotos, Martina!)
Look: Navabi
Hose*
*Affiliate-Links (heißt: Wenn du über diesen Link einkaufst, verdiene ich mit und werde reich. Naja, fast. Ein bisschen. Oder sagen wir: Für einen Aperol Spritz am Strand reicht's. ;-))
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7 Kommentare
am Sonntag, 28. Juni 2020 um 10:04 Uhr
Liebe Frau Ackermann,
ich erlebe diesen Sommer auch anders als jeden anderen Sommer vorher. Ich freue mich darauf Ende August die Chemo abgeschlossen zu haben und damit dem Brustkrebs den Garaus gemacht zu haben
Danach werden wir, mein Mann und unser kleiner Hund, den September in einem kleinen Haus am Meer in Kroatien verbringen. Da werde ich dann Kraft tanken für die weitere Therapie…
Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Sommer
Liebe Grüße
Christiane Düx
am Sonntag, 28. Juni 2020 um 10:16 Uhr
am Sonntag, 28. Juni 2020 um 13:50 Uhr
am Sonntag, 28. Juni 2020 um 12:04 Uhr
Liebe Susi,
ja, du hast Recht: Wenn wir uns in Dankbarkeit und Demut übern, dann können wir das Leben tanzen. Ich freue mich auch über so vieles und finde nichts verloren. natürlich ist nicht alles fein, aber wir können es uns fein machen. Wir müssen nur wollen.
deshalb: Tanz, bis dir Luft ausgeht.
Schönen Sonntag!
Nicole
am Sonntag, 28. Juni 2020 um 13:50 Uhr
Chemo ist immer eine herausforderung. Ich habe eine leukemie und habe auch chemo gehabt und werde sie vielleicht auch noch mal haben müssen. Ich bin immer gern gegangen mit dem Bewusstsein sein, dem krebs an den kragen zu gehen.aber es ist trotzdem eine schwere zeit. Ich wünsche fir alles gute..katharina
am Sonntag, 28. Juni 2020 um 15:02 Uhr
Liebe Susi, ich hatte meinen persönlichen Lockdown vom Sommer 2011 bis zum Sommer 2012. Ein Jahr zwischen Leben und Tod. Auch wenn mich die Zeiten die wir nun alle, weltweit, erleben durchaus bewegen, sie verlangen mir wenig ab. Und ja es ist richtig, wenn man aus seinem Alltagstrott gerissen wird, egal was es ist, dann spürt man sich auch im positiven sinn danach noch viel mehr und weiß dinge zu schätzen, die man jahrelang nicht mehr gesehen hat. Ich früh mich auf unser Wiedersehen demnächst. mit Abstand natürlich. Liebe Grüße, Claudia
am Freitag, 03. Juli 2020 um 18:13 Uhr
So ein lebensfroher und inspirierender Beitrag! Da bekommt man sofort noch mehr Lust auf den Sommer!