Texterella in Georgien
Georgiens verfallene Schönheiten. Und: Der Herbst trägt Pink!
Wir brechen früh auf an diesem Morgen. Unser Ziel liegt im Westen Georgiens: ein kleiner Kurort. Die Autobahn ist wegen Bauarbeiten seit ein paar Wochen gesperrt, so fahren wir über Land und brauchen vier Stunden für 140 Kilometer. Vorbei an Kühen, die schier überall grasen und sich von dem Verkehr nicht im Mindesten stören lassen. Vorbei an kleinen Dörfern, in denen die Zeit stehen geblieben ist. Vorbei an Bienenkörben, vor denen alte Frauen in Schwarz den Honig verkaufen. Wir rauschen vorbei, und obwohl wir lange unterwegs sind und wir eigentlich ans Ziel wollen, geht es uns doch zu schnell.
Dann schwenken wir auf eine Seitenstraße ein. Der Teer bröckelt, dazwischen wuchert Grün, die Bäume scheinen näher zu kommen. Wollen sie uns den Zutritt verwehren? Denkbar.
Noch eine letzte Kurve, da öffnet sich der Blick, fällt auf ein riesiges, verwunschenes Gebäude. „Wir sind im Paradies“, höre ich Martina tonlos sagen, während ich mit offenem Mund durch die getönten Scheiben staune. Ein Schloss. Nein, kein Schloss, ein verlassenes Sanatorium, erfahren wir. Es stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert und war bis zum Ende des Sowjetregimes wohl ein gefragtes Kurdomizil. Doch nun liegt alles brach, wobei ... aus dem hinterem Bereich wehen bunte Vorhänge aus zerbrochenen Fenstern. Wer da wohl wohnt, lebt? Unser Guide Levani zuckt mit den Schultern. Angeblich wurde ein Investor gefunden, der das Gebäude renovieren will. Angeblich.
Wir steigen aus dem Auto, laufen die Treppe hoch, stehen in dem Säulengang auf der Terrasse. Blicken auf die Auffahrt, die früher wohl in einen Park eingebettet war, und in den rückwärtigen, nun verwilderten Garten. Martina traut sich eine Treppe ohne Geländer hoch, Sibylle wagt sich in einen langen Gang, der in einem dunklen Saal endet. Im Raum neben der Säulenterrasse schauen wir durch ein rundes, ungesichertes Loch hinunter ins Erdgeschoß. Es gibt viele Löcher hier, in diesem verlassenen Ort, mitten im Nirgendwo, irgendwo in Georgien. Wo früher Pracht herrschte und jetzt Vorhänge aus zerborstenen Fenstern wehen.
Ich laufe mit meinen goldenen Schuhen durch den Säulengang, bestaune die verdörrten Efeuranken, frage mich, welche Feste hier wohl gefeiert wurden. Es müssen rauschende Feste gewesen sein, ich bin sicher. Ein wenig wünsche ich mir, ich hätte ein Abendkleid im Gepäck und ein Piano. Beim nächsten Mal dann. Hoffentlich.
Wir fotografieren zwei Stunden, wie beschwipst von der morbid-glamourösen Stimmung. Dann müssen wir weiter. Als wir gehen, verliere ich auf der Treppe meinen Schuh, stolpere zum Auto.. Ich steige in den Mercedes und blicke mich um. Das Gebäude ist bereits hinter den Bäumen verschwunden. War alles womöglich nur ein Märchen? Ein Traum?
Look:
Bluse und Hose: Sallie Sahne
Schuhe: NEXT
Brosche und Armreif: Vintage
Make-up: AVON
Fotos:
Fotografin: Martina Klein MKpictures, Feldafing
Assistenz und Making-off: Sibylle Zimmermann
***
Angaben zur Transparenz: Bluse und Hose wurden mir von Sallie Sahne als PR-Samples unverbindlich zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
***
Vielleicht magst du mein Blog abonnieren, dann verpasst du keinen Beitrag mehr! Geht ganz schnell: Mail-Adresse eintragen, absenden und – ganz wichtig!! – den Link in der Bestätigungsmail, die dir im Anschluss zugestellt wird, anklicken. Manchmal versteckt sich diese Mail im Spamfilter. Aber ohne Verifizierung keine Texterella-Mail! :-) Dass ich mit deiner Adresse keinen Unfug betreibe, du dich auch jederzeit wieder abmelden kannst und dass dieser Service natürlich absolut kostenlos ist, muss ich sicher nicht extra dazusagen. Ich freue mich auf dich!
10 Kommentare
am Dienstag, 08. Oktober 2019 um 12:16 Uhr
Dein pinkfarbenes outfit und die Fotos von diesem Gebäude sind einfach unbeschreiblich schön… wie (Cin)Texderella im Märchenschloss. Ich spüre euer atemloses Entzücken in jedem Foto und wünschte aus tiefstem Herzen, dabei gewesen zu sein….ich hätte mich wahrscheinlich mit meinem Skizzenbuch und Tuschekasten in diesem morbiden Reiz verloren und für dein outfit wäre operarosa genau die richtige Farbe in meinem Kasten…hach *schwärm…...
am Donnerstag, 17. Oktober 2019 um 07:42 Uhr
am Dienstag, 08. Oktober 2019 um 12:51 Uhr
Wow, was für ein schöner Bericht und dazu die tollen Bilder. Welches Bild mir am besten gefällt? Du als Cinderella mit dem verlorenen Schuh. Einmalig schön. An Georgien habe ich in meinen Reiseplanungen überhaupt noch nicht gedacht. Ist aber bestimmt eine Reise wert.
Herzliche Grüße
Gudrun
am Dienstag, 08. Oktober 2019 um 14:43 Uhr
Wow wie schön….so morbide verwunschen. Ich kann mir vorstellen wie verzaubert ihr von dem Ort wart. Bluse und Hose in Pink passen perfekt zu… wie sagte Dagmar ... Cin -Texterella. :)
Du siehst toll aus.
Liebe Grüße Tina
am Mittwoch, 09. Oktober 2019 um 10:52 Uhr
Hallo Susanne,
Gregorien hatte ich noch nie im Visier ... schön Dich in diesem alten Kurhaus zu sehen ... was ein Kontrast: Du in Pink und dazu die verfallenen Mauern und zartfarbigen Deckenstrukturen.
Freue mich dich bald kennenzulernen und zu hören wie du das “zauberst”: die Shootings in Nowhere.
Auf bald. Herzlich. Petra
am Donnerstag, 17. Oktober 2019 um 07:44 Uhr
am Sonntag, 13. Oktober 2019 um 14:38 Uhr
Sprachlos vor Bewunderung und Staunen in Anblick dieser märchenhaften Schönheiten… Das verfallene Gemäuer wie ein Märchentraum und mittendrin Du als wunderschöner pinkfarbener Traum. Dornröschen auf modern im verschlafenen Schloss!!
Liebe Grüße EvelinWakri
am Donnerstag, 17. Oktober 2019 um 07:44 Uhr
am Sonntag, 13. Oktober 2019 um 20:40 Uhr
Das sieht wirklich nach einer sehr schönen Location aus. Dort würde ich auch gerne mal Bilder machen. Dein Outfit gefällt mir auch wirklich sehr gut. Würde ich genauso tragen.
Liebe Grüße
Luisa von https://www.allaboutluisa.com/
am Donnerstag, 17. Oktober 2019 um 07:43 Uhr