Texterella genießt.
Macht mich glücklich: 4 Zugstunden bis in die Hauptstadt & die besten Vietnamesen von Berlin.
Dass Berlin mittlerweile nur noch 4 Zugstunden von Kirchdorf entfernt ist, macht mich immer wieder glücklich. Ja, ich liebe Berlin, sehr. „Berlin ist auf angenehme Weise mangelhaft“ wurde letzthin ein Künstler auf SpOn zitiert, und ich glaube, das ist genau das, was mich an Berlin so fasziniert: das Unperfekte, das „Roughe“, das ewige Unfertige. Ich mag das Schmuddelige und das Ungehobelte, die Dauerbaustellen, die ich schon seit 10 Jahren kenne, ich mag den leicht grauen Himmel über Berlin und die kalte Winterluft, die direkt aus Russland zu kommen scheint.
Ich mag aber auch die Vielfalt. Das Bunte. Das Kosmopolitische und den Mix der Kulturen. Tut mir leid, München und Hamburg – aber Berlin ist nun mal die einzige wahre deutsche Weltstadt.
Und natürlich liebe ich auch Berlins Küchen und Restaurants. Ja, ich kriege Herzklopfen, wenn ich durch Berlins Straßen laufe und diese Fülle an unterschiedlichen Nationalküchen sehe! Nachteil: Ich kann mich kaum entscheiden. Russisch, koreanisch, syrisch, arabisch, polnisch? Ach, herrje, für so ein entscheidungsschwaches Menschlein wie mich … ist die Wahl dort wirklich eine Qual.
Gott sei dank habe ich in Berlin mit Vietnamesisch eine Art „Anker-Küche“ gefunden, die immer funktioniert, wenn ich mich nicht entscheiden kann – und die es gefühlt auch an jeder Straßenecke gibt. Außerdem finde ich, isst man nirgends so gut vietnamesisch wie in Berlin – und deshalb gibt es heute eine Handvoll Restaurantempfehlungen, die sowohl lecker als auch günstig (oder zumindest mal nicht teuer sind). Und eben vietnamesisch. Zwei der Empfehlungen stammen von mir persönlich, für die anderen habe ich Berliner Kolleginnen befragt.
1.
Mein absoluter Lieblingsvietnamese ist das Banh Xeo Saigon in Prenzlauer Berg, Greifswalder Straße 41 (gleich daneben wohne ich gerne privat mit Blick auf den Fernsehturm). Schön ist es nicht, die Einrichtung eher ... nunja, praktisch und das Neonlicht wenig schmeichelhaft – aber trotzdem ist das Lokal immer voll, und zwar vor allen Dingen mit Vietnamesen. Mein Lieblingsgericht ist der Lotusblütensalat, der so frisch und so lecker und so gut gewürzt ist, dass mir beim Schreiben direkt das Wasser im Munde zusammenläuft.
2.
Ein zweites Restaurant habe ich erst kürzlich entdeckt – und war sehr begeistert (der Mann übrigens auch): Das Van Anh in der Oderberger Straße 7, ebenfalls Prenzlauer Berg, schräg gegenüber vom Hotel Oderberger, das aktuell zu meinem Lieblingshotel in Berlin avanciert. Das Lokal bietet super frische vietnamesische Küche zu wirklich günstigen Preise: Zu zweit haben wir nur mit Getränken nur 34 Euro gezahlt – und sind angenehm satt geworden. Besonders gut haben mir die Pilzfrikadellen mit Dipp von der Vorspeisenkarte geschmeckt. Mhmmmmm!
3.
Der nächste Tipp stammt von meiner Kollegin Kerstin. Sie empfiehlt das Cat Tuong, das von sich selbst behauptet das erste vegane vietnamesische Restaurant in Berlin zu sein. Es hat nur wenige Plätze und eine erlesene Karte, die häufig wechselt. Adresse: Kastanienallee 89 in Berlin-Mitte.
4.
Und noch mal Prenzlauer Berg: Meine Freundin Gundula – im Übrigen eine begnadete Stadtführerin – hat mir das Vietnam Aroma in der Wichertstraße 5, Prenzlberg, besonders ans Herz gelegt. Die Mittagskarte ist günstig, das Lokal eher schlicht denn asiatisch überladen eingerichtet und die Limonaden sind ein Muss.
5.
Auch in Moabit kann man lecker vietnamesisch essen, sagt Barbara. Sie mag das Hoan Kiem in der Jonasstraße 4 besonders gerne, ein kleines inhaberinnengeführtes Lokal, eher nicht stylish, aber nett, gemütlich, freundlich. Besonders zu empfehlen ist die klare Suppe mit Pilzen und das PakChoi ist unschlagbar.
6.
Ebenfalls in Moabit in der Elberfelder Straße 8 liegt das hübsche, kleine Kiez-Restaurant Chum's Vietnam Cuisine. Man sitzt hier kuschelig mit Blick auf die Robinien"allee" in der Elberfelderstraße und kann nicht nur die gute Küche, sondern auch die verschiedene Tees und Cocktails mit frischen Früchten und Kräutern genießen.
7.
Und dann ist da noch das Chen Che in Mitte, im Hinterhof der Rosenthaler Straße 13, ein vietnamesisches Teehaus, das aber auch eine Fülle an Gerichten bietet, nachmittags etwa eine Art Reistafel zum Tee mit Suppe und Hauptgerichten. Man sitzt in einem wunderschön eingerichteten, hohen Raum mit Fenstern zum Hof oder im Sommer in einem vietnamesischen Garten mit Lampions und Orchideen, eine richtige Oase. Reservieren ist hier sicher keine schlechte Idee.
Wer übrigens mehr über die Geschichte der Vietnamesen in Berlin und in der früheren DDR erfahren will, dem legt meine Kollegin Heike folgendes Buch ans Herz: Sungs Laden von Karin Kalisa.
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Hast du Restaurant-Empfehlungen in Berlin für mich? Muss auch nicht unbedingt vietnamesisch sein. Darf aber. Spätestens zur nächsten Fashionweek bin ich nämlich wieder in der Hauptstadt – und ich esse gern. ;-))
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13 Kommentare
Mariona mit katalonischer Küche in der Skalitzer Straße, Prenzlauer Berg. Eines meine absoluten Lieblingsrestaurants in Berlin, klein und sehr entspannt mit immer wieder überraschenden Zutaten-Kombinationen. Paella gibt es da nicht ...
Und wenn es etwas gehobener sein darf: Restaurant am Steinplatz, Charlottenburg, falls man dort mal in der Nähe ist. Der Business Lunch bietet ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis und ist extrem lecker.

am Mittwoch, 13. Februar 2019 um 23:20 Uhr

am Dienstag, 12. Februar 2019 um 12:31 Uhr
An ALLE Berlin (Liebhaber), Berliner Gastronomie beschränkt sich nicht nur auf den “ach so Hippen Prenzelberg”! Berlin hat viele Bezirke, viele wunderschöne Ecken und viele ,viele internationale kulinarische Geschmacksrichtungen zu bieten

am Donnerstag, 14. Februar 2019 um 16:36 Uhr
Ich möchte in den Zug nach Berlin springen und jedes einzelne Lokal ausprobieren. Das sind ja Super-Tipps! Danke dafür und einen schönen Gruß.

am Donnerstag, 14. Februar 2019 um 08:58 Uhr
Liebe Susi,
Kannst du mehr von Berlin schreiben, auch jenseits des Essens? Du scheinst diesen Entdeckerblick und das genaue Berlin-Gefühl zu haben, den man braucht, um die Anziehung der Stadt zu verstehen. Ich liebe an Berlin auch diesen gebrochenen Charme.
Also, sehr gern mehr davon, ob allgemein oder im Detail.

am Donnerstag, 14. Februar 2019 um 10:03 Uhr
Da ergänze ich doch gerne noch etwas: Ein wirklich leckerer und für Münchner Verhältnisse schon fast unverschämt günstiger Vietnamese in Teltow, knapp unterhalb von Berlin-Zehlendorf ist Unami - seit neustem auch mit einer Filiale im Prenzlberg. http://www.unami-teltow.de/

am Donnerstag, 14. Februar 2019 um 10:31 Uhr
Mittlerweile mag ich Berlin ja auch, das liegt am Bergmannkiez und seinen Menschen. :) Da gibt es auch ein leckeres und ziemlich günstiges vietnamesisches Restaurant:
Sen Viet, Zossener Str. 24, 10961 Berlin
Dazu hab ich leider keine Website gefunden. Ist kein schickes Restaurant, aber eines von unzähligen tollen kulinarischen Angeboten der Bergmannstraße, ein paar Häuser weiter gibt’s auch tolles Sushi und prima Pizza, zum Beispiel. Ach so, ist alles Kreuzberg. :)

am Donnerstag, 14. Februar 2019 um 15:51 Uhr
Gibt es auch gute, günstige Vietnamesen in München? In Berlin gehe ich immer zum District Mot, aber München schwimme ich noch - vor allem finde ich keine Bao Burger.