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Blaue Woche

Der dritte Montag im Januar ist laut Cliff Arnall, einem britischen Psychologen, der deprimierendste Tag im Jahr. Wer konnte ahnen, dass sich dieser sogenannte „Blue Monday“ im Hause Ackstaller zu einer ganzen Woche voller blauer, weil eiskalter Montage auswachsen würde! Denn am letzten Sonntag fiel unsere Zentralheizung aus. 

An und für sich wäre das noch kein Drama gewesen, und schon gar nichts Neues. In den letzten 20 Jahren hat sich unser Sensibelchen aka Pelletsheizung schon häufiger von ihrer … nunja, kapriziösen Seite gezeigt. Mal war es die Förderschnecke, die sich verhakt hatte, mal die Luftklappe, die nicht schloss, mal wollte die Gute einfach nur die Asche loswerden und stellte prophylaktisch schon mal das Heizen ein. Ich verstehe das ja durchaus: Auch eine Heizung will betüdelt werden! Immer nur unten im Keller im Dunklen stehen und einmal im Jahr den Pelletslieferanten sehen … das macht keinen Spaß! 

Natürlich eilten der Mann und ich angesichts der rot blinkenden Fehlermeldung sofort herbei. Drückten hier, drehten da, schoben dort. Nichts half, nicht mal das Stoßgebet beim Reset, das uns schon manchmal aus der Patsche geholfen hatte. Es schien etwas Ernsteres zu sein. War sie womöglich beleidigt, weil kürzlich beim Abendessen das Wort Wärmepumpe gefallen war? 

Es könne die Lambdasonde sein. Oder die Platine. Vielleicht auch beides. Möglicherweise aber auch ein Kabelbruch oder einer der Stecker … mutmaßte der Heizungsfachmann unseres Vertrauens nach einer frösteligen Nacht. Am besten wäre es, angesichts der unklaren Sachlage den Werkskundendienst kommen zu lassen. Ja, aus Österreich. Klar, Fahrtkosten würden auch anfallen. Hatten wir angesichts von kalten Duschen und einer Außentemperatur von minus 5 Grad überhaupt eine Wahl?

Der Kundendienst aus Österreich wurde also terminiert. Nicht für denselben Tag (haha, guter Witz!). Nicht für den nächsten (bei anderen Menschen seien auch Heizungen ausgefallen, wir sollten uns mal nicht so haben). Aber immerhin für den übernächsten, später Nachmittag. 

Das Haus verwandelte sich derweil in einen Gefrierschrank. Denn Heizungen fallen – so will es das HeizungsGesetz! – immer dann aus, wenn der Winter am kältesten ist. Und unsere Heizung ist sehr gesetzestreu. Zwischenzeitlich erzählten mir Menschen auf Instagram, wo ich meinen Kummer teilte, von wochenlangen (!!) Heizungsausfällen und von Kundendiensten, die sich zwar angekündigt hatten, aber nie erschienen waren. Hätte ich nicht aufgrund meiner Untertemperatur schon eine gehabt, hätte ich mir glatt eine Gänsehaut gegruselt. Immerhin erreichten mich auch Rezepte für Grog und Glühwein – und der Herd ging ja noch. 

Tatsächlich und trotz aller Unkenrufe erschien der Heizungsmann an Tag 3 – sogar pünktlich. Ich war inzwischen so ausgekühlt, dass es mir egal war, ihn mit fettigen Haaren und tagelang ungeduscht begrüßen zu müssen. Wobei: Höchstwahrscheinlich kennt er es nicht anders. Vermutlich treten ihm tagtäglich blasse, verfrorene Frauen mit roten Nasen, bläulichen Lippen und struppigen Haaren entgegen. Womöglich mit einer Tasse heißen Grogs in der Hand (und einer leichten Alkoholfahne).

Nach zwei Stunden öffnete sich der Heizungsraum und der Techniker kam mir rußverschmiert (!) entgegen. Die Lambdasonde sei’s gewesen, erklärte er freudestrahlend. Aber nun sei alles wieder gut, die Heizung laufe und bald wäre es im Haus wieder kuschelig warm.

Happy End? Erstmal nicht. Es dauerte noch zwei Tage und einen weiteren Besuch aus Österreich, bis die Guteste endlich wieder lief. Was eine Diva! Immerhin ist das Haus mittlerweile wieder aufgetaut, ich habe meine doppelt getragene Skiunterwäsche (diese hier!) abgelegt und die Wärmflaschen wieder weggeräumt.

Der Mann und ich haben jedenfalls beschlossen, immer die Küchentür zu schließen, wenn wir uns über Renovierungsarbeit am Haus unterhalten. Sicher ist sicher. Zwei Heizlüfter und eine Heizdecke habe ich trotzdem bestellt. Falls eine Woche mal wieder voller blauer Montage ist. 

Und – hast du auch irgendwelche Heizungsabenteuer zu vermelden? :)

Illustration: Ulrike Haseloff

***

Kuscheliger Strick für blau-kalte Tage

Die Mode soll in diesem Beitrag nun auch nicht ganz fehlen – passend zum Thema habe ich dir ein paar hübsche und kuschelige Stricksachen herausgesucht … 

Okay, nicht unbedingt günstig - aber bitte ist das kühle Pink dieses Kaschmirpullis von COS nicht einfach wunderbar? Wem das Pink zu … pink ist, der könnte sich stattdessen für sattes Moosgrün entscheiden. Oder beige. Oder gestreift. Alles sehr sehr chic. 

Oder wie wäre es mit Alpaka in Himmelblau? Ich liebe diesen ganz feinen violetten Unterton. Eine großartige Farbe, auch zum angesagten Mocca-Braun. Den Pulli gibt es aber auch in Grau und in einem rosigen Orange. 

Dann ist da noch der edle Kaschmirpulli von Unger Fashion in klassischem Rot. Ganz große Liebe und deutlich (!) reduziert ist er auch. Gibt es auch noch in Rosa, Gelb und Hellblau. (Offiziell ist das Teil übrigens ein Kleid - ich würde es aber als Pullover tragen.) Und diesen Pulli von Toteme schmachte ich schon eine ganze Weile an … aber ich habe einfach schon viel zu viele Streifen im Kleiderschrank.

Wenn ich mir die Sachen so anschauen, dann kann ich den nächsten Heizungsausfall eigentlich kaum erwarten. (Naja, besser doch nicht … ;-))

Wem das an Mode nicht reicht, der kann sich auch noch hier umschauen. 

***

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3684 9 Texterella persönlich., Column 26.01.2025   frisch kolumnisiert, kolumne, pullover, texterella persönlich

9 Kommentare

Sieglinde
am Sonntag, 26. Januar 2025 um 08:38 Uhr

Oh, Ihr Armen! Ein kaltes Haus ist sehr unangenehm und macht null Spaß - noch dazu, wenn man nicht weiß, wann die Lage wieder normal ist.
Bei uns war aufgrund einer Baustelle in der Straße gleich der Strom mit ausgefallen. Natürlich auch bei Minusgraden und für 2 volle Tage und Nächte.  Die Kinder waren noch klein und wir konnten es ihnen als Abenteuer “verkaufen”.
Gerettet hat uns unser Kerzenvorrat und unser Kaminofen, in dem wir sogar Essen und Wasser wärmen konnten.
Und seitdem haben wir auch einen Camping-Gaskocher und Gaslampe im Keller deponiert für alle Fälle…
Warme, herzliche Grüße sendet
Sieglinde

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Susi
am Sonntag, 26. Januar 2025 um 08:46 Uhr
oh Gott, das ist ja noch schlimmer! Wir haben Gott sei Dank auch einen offenen Kamin (mit Glasscheibe davor), den hat der Mann gleich in der Früh für mich angeheizt. Ich glaube, sonst wär ich ins Hotel gegangen. ;) Wir können wirklich dankbar sein, dass unsere Infrastruktur die allermeiste Zeit funktioniert. Das wollte ich eigentlich auch noch geschrieben haben. Ganz liebe Grüße!

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Andrea
am Sonntag, 26. Januar 2025 um 09:27 Uhr

Ach je und ausgerechnet in diesen frostigen Zeiten auch noch Kälte … Schön, dass die Diva wieder unter euch ist.
Danke auch für den Hinweis, dass Heizungen Ohren haben. Wir werden demnächst eine Wärmepumpe einbauen lassen. Rate, was unsere Gasheizung seitdem macht.

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Susi
am Sonntag, 26. Januar 2025 um 09:32 Uhr
Ach?! Eure auch??? ich sag’s ja, wir werden abgehört – von unseren Heizungen! :)) Ganz liebe Grüße, auch an eure Heizung!

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Gabi Z.
am Sonntag, 26. Januar 2025 um 09:38 Uhr

Liebe Susi,
Schön, daß ihr es wieder warm habt. Und ein Kamin ist doch sicherlich eine Möglichkeit sich ein bisschen zu wärmen. Ich hatte das vor Jahren im Dezember auch. An diesem Tag hat es geschneit, den restlichen Monat nicht mehr. Schlimmer wäre doch ein Stromausfall. Dann geht nichts mehr.  Zum Glück hatte ich Urlaub und konnte mich gleich darum kümmern.  Ich habe den Herd angeheizt und Weihnachtsplätzchen gebacken. Der Monteur hat sich gefreut und kommt seitdem gerne.

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Daniela
am Sonntag, 26. Januar 2025 um 10:17 Uhr

Liebe Susi
Einfach so toll - dein Schreibtalent.
Ich staune immer wieder, wie Sachverhalte wie dieses, unter deiner Feder bzw. Tasten zu leben beginnen, Farbe und Charme bekommen. Wow!  Echt toll!
So mühsam, so ein Heizungsausfall ist, kenne es auch……wir denken auch über eine Wärmepumpe nach und haben schon einen Kollegen, den Luftwärmeboiler, in den Keller gestellt. Also Türe zu…ha, ha…
So sehr hat mich deine Geschichte am Sonntagfrüh zum Schmunzeln gebracht.
Dankeschön.
Daniela

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Helene Mennig
am Sonntag, 26. Januar 2025 um 11:30 Uhr

Hallo Liebe Frau Ackstaller ... Ja eine Heizung ist eben auch nur ein Mensch Ich musste so lachen bei Ihrem Beitrag, einfach koestlich vielen Dank für Ihren Blog, den ich sehr gerne lese, alles Liebe,‍♀️Helene

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Queen All
am Dienstag, 28. Januar 2025 um 09:42 Uhr

So ein kühles Rosé passt sicher wunderbar zu den blauen Lippen. Ich hätte ja einen Ausflug in die Sauna gemacht, mit ausgiebiger Dusche im Anschluss. In der früheren Wohnung hatten wir ständig Wasserrohrbrüche in der Straße. Gerne am Wochenende und bevorzugt im Winter. Ich weiß nicht, was ich schlimmer finde. Beim letzten waren wir dann auch noch beide krank, so dass nicht mal Schwimmbad eine Option war. Hab ich schon gesagt, dass ich die alte Wohnung so gar nicht vermisse ?!

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Susi
am Mittwoch, 29. Januar 2025 um 11:00 Uhr

Liebe Queen :-)

Sauna hatte ich auch erwogen ... (hätten wir sogar im Haus). Aber die Dusche dannach wäre halt doch sehr ... kühl gewesen. ;-)))))

Und ja, es gibt zum Heizungsausfall auch immer noch eine Steigerung, haha. Kein Strom und kein Wasser, lieber Himmel!

Liebe Grüße!

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