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Frisch kolumnisiert.

Heiße Maschen.

Häkeln ist wieder in, vermelden Harper‘s Bazaar, Vogue und Co. für diesen Sommer.  Und triggern damit, ohne es zu wollen, unverarbeitete Traumata unserer Grundschuljahre. Wer erinnert sich nicht an seine Handarbeitslehrerin, Frau Schneider oder Frau Heymann oder wie sie alle hießen. Grauhaarig, ein bisschen pummelig und nach Kölnisch Wasser duftend stehen sie wieder vor uns und führen uns ein in die Geheimnisse des Häkelns. Luftmaschen anschlagen, feste Maschen und die Stäbchen … wie sehr habe ich das ganze Geknoddel gehasst!  Wieder sitzen wir in stickigen Klassenzimmern, werkeln mit feuchten Händen und glühenden Wangen an wundersamen Kreationen aus Polyesterwolle. Daheim durfte Oma alles wieder aufdröseln – und noch mal neu häkeln. (Sonst gab’s ne Sechs. Auf „Häkeln“ in „Handarbeiten“.) Ein paar Unterschiede zu damals gibt es allerdings: Häkeln heißt heute „crochet“ und die Modemarken präsentieren auf den Laufstegen keine Topflappen. 

Nein, heute werden Handtaschen zu IT-Bags gehäkelt. Die teuren Dinger können wir nun also mit ein paar Knäuel Rödel-Wolle und simplen Stäbchen selbst anfertigen. Einfach einem der unzähligen Häkel-Kanäle auf youtube folgen, üben üben üben! – und schon rückt die DIY-Luxus-Couture in den Bereich des Möglichen. Das kann sich derzeit wirklich lohnen, denn vom schlichten Jäckchen bis hin zum Kleid wird in diesem Sommer wirklich alles gehäkelt. Sogar Badeanzüge oder Leggings, wie die, die Bella Hadid zum bauchfreien Crochet-Top trug und darin über meine Instagram-Timeline flimmerte. Warum also nicht nach der Anleitung für diese Häkel-Höschen googeln und beim nächsten Stadtbummel ein bisschen Aufsehen erregen? Wer sich nun nicht ganz so luftig präsentieren möchte, kann sich stattdessen an einer Weste probieren: hüftlang und unten mit Fransen. Ich meine mich übrigens zu erinnern: Ein ganz ähnliches Modell trug Frau Heymann damals im Unterricht, vor fast 50 Jahren. 

Wen die Luftmaschen-Mode nicht überzeugt, aber trotzdem mithäkeln möchte, für den habe ich einen Klassiker als Alternative. Die gute alte Wolldecke! Vorteil: Sie überdauert ganz sicher den sommerlichen Crochet-Hype und erfreut uns auch im Herbst und im Winter. 

Illustration: Ulrike Haseloff

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6145 20 Frisch kolumnisiert., Column 15.06.2022   frisch kolumnisiert, häkeln, kolumne

20 Kommentare

Tina von Tinaspinkfriday
am Mittwoch, 15. Juni 2022 um 08:10 Uhr

:)) in meinem Fall ist es besser ich überlasse das Häkeln denen die es können. Wobei es bei einer Tasche vielleicht ganz schick wäre wenn sie im Verlauf immer schmäler wird. Beim Topflappen fand meine Lehrerin das eher nicht so toll.
Ich wünsche Dir einen schönen Mittwoch, liebe Grüße Tina

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Gabi Z.
am Mittwoch, 15. Juni 2022 um 08:18 Uhr
Nicole
am Mittwoch, 15. Juni 2022 um 08:43 Uhr

Meine Handarbeitslehrerinnen waren ohne Witz, alle jung und dürr…
Und ich mochte das Fach- über Notengebung in Kunst, Handarbeiten, Musik und Sport könnten wir eine Extradiskussion eröffnen ;)
Ich habe ambivalente Gefühle zum Häkeln: Es geht relativ schnell, verbraucht aber viel Wolle..
Im Prinzip stricke ich lieber.

Hab einen schönen Mittwoch und liebe Grüße
Nicole

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Brigitte Adam
am Mittwoch, 15. Juni 2022 um 08:50 Uhr

Gott sei Dank muss man nicht alles mitmachen

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Erika Magdalena
am Mittwoch, 15. Juni 2022 um 09:40 Uhr

Liebe Susanne,
den Handarbeitsunterricht habe ich geliebt! Häkeln, sticken, stricken fand ich so toll, dass meine Lehrerin mir eine große Karriere als Handarbeitslehrerin vorhersagte!

Dazu ist es zum Glück nicht gekommen! Aber ich kann heute noch alles, bis auf Socken stricken. Da müsste ich nachschauen.

Liebe Grüße
Erika

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Claudia
am Mittwoch, 15. Juni 2022 um 21:59 Uhr
Wenn du Stricken kannst sind Socken echt kein Problem. Trau dich…..im Winter gibts nichts besseres

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Gundula Schmidt-Graute
am Mittwoch, 15. Juni 2022 um 10:28 Uhr

Liebe Susi,
ich habe es auch gehasst. Besonders empört war ich, als ich feststellte, dass Mädchen auf dem Gymnasium Handarbeit hatten und die Jungs hatten frei. Das hat an meinem intellektuellen Dünkel in der fünften Klasse gekratzt.

Heute häkeln ich gern, brauche für einen Pulli Monate - aber das macht nichts. Der Weg ist das Ziel.

Liebe Grüße

Gundula

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Susi
am Mittwoch, 15. Juni 2022 um 10:32 Uhr
Bei uns hatten die Buben "Werken". :-)) Immerhin ... Liebe Grüße!

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Doris
am Mittwoch, 15. Juni 2022 um 18:54 Uhr
BeI uns war das fortschrittlicher: Ein Halbjahr "Werken" und ein Halbjahr "Textil Gestalten" im Klassenverband !

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Gabriele Schwoch
am Mittwoch, 15. Juni 2022 um 10:53 Uhr

Liebe Susi , ich habe mich riesig gefreut von dir zu hören. Ich hatte auch Handarbeit in der 5.Klasse und da hatten wir für einen Zeitungsständer gestrickt…...war gruselig.        Aber ich werde mich im Herbst mal an einen Schal wagen, habe echt Lust dazu.  Ich wünsche eine schöne Woche und passt auf Euch auf…...Liebe Grüße

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Edith
am Mittwoch, 15. Juni 2022 um 11:03 Uhr

Hallo Susanne, ich habe in den 70er Jahren sehr viel gehäkelt.
Unter anderen auch einen Bikini, der war echt scharf, und ich war mega stolz auf dieses Teil.
Die Anleitung war damals in einem Brigitte Heft.
Dein Link zu der gehäkelten Weste hat mich gerade schockiert, das arme Wesen, so dürr und der Blick von dem Model ist echt schrecklich.
Ja da habe ich wirklich lieber ein paar Kilo mehr und bin zufrieden so wie ich bin.
Liebe Grüße Edith

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Claudia Braunstein
am Mittwoch, 15. Juni 2022 um 11:16 Uhr

Meine Handarbeitslehrerin hieß Frau Bittner und wäre jetzt vermutlich 110 Jahre alt. Die liebste Lehrerin, die man sich vorstellen kann, sie hat meine Liebe zu Handarbeit entfacht. Ich habe ewig gestrickt, genäht und gehäkelt. Dann Jahre nicht. Nach meiner Krebserkrankung, während der ewig langen Genesungsphase habe ich wieder zu stricken und häkeln begonnen. Und seit einigen Jahren habe ich schlicht keine Zeit. Vielleicht sollte ich über eine Tasche nachdenken. Liebe Grüße gerade aus Kärnten, Claudia

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Birgit
am Mittwoch, 15. Juni 2022 um 11:33 Uhr

Strick-affin bin ich gar nicht, doch einst war ich häkelwild. Ich häkelte bunte Westchen mit Fransen, stilistisch irgendwo zwischen Hippie und Fashion Cowgirl angesiedelt (nur noch als Foto vorhanden, leider). Fesche Täschchen, die ich dann noch mit Pailletten bestickte. Vor allem aber Mode fürs Home, eine Riesenbettdecke, die heute noch neben dem Bett liegt, und ein Lampenschirm aus Seidengarn, auch immer noch im Einsatz. Allerdings sind diese Kenntnisse sehr eingerostet. Ob ich die wieder aufleben lasse? Nur wann?

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Gabi Ryborsch
am Mittwoch, 15. Juni 2022 um 12:22 Uhr

Oh ja, ich erinnere mich an grausame Stunden mit Schwester Engeltraud (ich habe ein katholisches Mädchengymnasium besucht, das von Ordensfrauen geleitet wurde). Gefühlt war Sr. E. schon damals mindestens 80 Jahre alt :).
Kann mir nicht vorstellen, dass mir das Häkeln heute Spaß machen würde aber die Idee mit der Wolldecke ist vielleicht nicht schlecht.
Liebe Grüße

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Ilka
am Mittwoch, 15. Juni 2022 um 18:25 Uhr

Ach, ich mag das gern. Bei uns war das übrigens Frau Schulze und Handarbeit war freiwillig. Wir haben vor allem gestickt und später mit der Nähmaschine genäht. Häkeln und Stricken habe ich zuhause gelernt, mein Vater hat immer gemault, dass wir immer “Fäden verbiegen” mussten.
Liebe Grüße
Ilka

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Maiberger Edith
am Mittwoch, 15. Juni 2022 um 18:29 Uhr

Liebe Frau Ackstaller,
genauso erinnere ich mich an das Häkeln meiner hübsch-hässlichen Topflappen in der Grundschule-Zeit. Dachgeschoss, 5. Stunde bei Frau Niewiadomski. Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das mein neues Hobby werden soll.
Mittlerweile nähe ich gerne. Zwar nur geradeaus und in einer netten Truppe. Aber meine „Künste“ reichen für Kleider, Decken und Hoodies. Und: Es macht Spaß.
Sonnige Grüße
Edith Maiberger

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Anita
am Mittwoch, 15. Juni 2022 um 22:19 Uhr

Meine Handarbeitslehrerin in der Grundschule hieß Fräulein Clasen - sie legte großen Wert auf das Fräulein! Die Jungs hatten Werken. Ich habe sie immer beneidet. Laubsägearbeiten waren viel cooler als Topflappen in Dreieckform, weil unerklärlicherweise in jeder Reihe Maschen verschwanden. Meine Mutter hat sie trotzdem tapfer in der Küche aufgehängt. Weil es - wir gehörten zu den geburtenstarken Jahrgängen - einen Werkplatz zu wenig gab, musste ein Junge zum Handarbeiten. Keiner wollte freiwillig, das war ja auch komplett uncool, da wurde gelost. Der Arme war absolut talentfrei und das Fräulein immer in höchstem Maß empört.
Liebe Grüße, Anita

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Heike Schnitzler
am Donnerstag, 16. Juni 2022 um 10:10 Uhr

So herrlich, um abzuschalten. Ich liebe es zu häkeln und stricken. Cardigans, Socken für meinen Mann, Spültücher, Couchdecke, süße Sächelchen für die Enkelkinder usw usw. Aktuell habe ich eine retro Granny Square Tasche zum Umhängen in Arbeit.
An die Nadeln, Mädels. Es macht so viel Spaß

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Heike
am Sonntag, 10. Juli 2022 um 17:48 Uhr

Hallo Susi,
Ich bin seit 2 Jahren wieder im Strickfieber und seit neuestem auch das Häkeln entdeckt und freue mich wie Bolle, dass ich mir so tolle Designerteile selber machen kann. Ich habe z.B.. eine Pradatasche gehäkelt, die im Laden 1400 Euro kostet. Ich mache mir meine IT-TASCHEN jetzt selbst. Machtso viel Freude!
Außerdem habe ich in den letzten 2 Jahren im Internet so viel Inspiration gefunden und gelernt, dass ich ab Herbst selber einen VHS Kurs anbieten werden um mit anderen mein Wissen und die Freuse daran zu teilen. Meine Strick- und Häkeleerke sind auf Instagram unter Knitsi Fritzi zu bewundern.
LG Heike

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Ulrike Konrad
am Mittwoch, 24. August 2022 um 09:56 Uhr

Meine Handarbeitslehrerin in der 3. Klasse hieß Fräulein Schramm, hatte knallrote Fingernägel und hat die für mich selbst geschneiderten Kleider meiner Großmutter bewundert.
Damals wusste ich schon, was ich werden wollte - und so war es dann auch, 35 Jahre Handarbeiten, Werken und Hauswirtschaft unterrichtet (gehört in Bayern zusammen).
Viele Grüße
Uli

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