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Texterella auf Reisen.

Carpe diem! Oder: Zweieinhalb Tage in Budapest.

In der letzten Woche habe ich ein paar viel zu kurze Tage in Budapest verbracht. (Wer sich wundert, warum ich so relativ oft in Budapest bin: Mein Sohn studiert dort. Und letzte Woche hatte er seinen 22. Geburtstag.) Also stiegen der Mann, die Tochter und ich am Sonntag um 9.28 Uhr in den Railjet 63, sammelten unterwegs meine 85-jährige Mutter und meinen ältesten Sohn ein (der studiert in Wien) und landeten um 16 Uhr in Budapests wunderschönem Bahnhof Keleti. Allein der ist es schon wert, nicht mit dem Flugzeug anzureisen … 

Mich zieht die Stadt immer wieder in ihren Bann. Zumal im Herbst, wenn das Licht sanft durchs Laub glitzert. Dann gibt es nichts Schöneres, als ganz gemütlich durch die Straßen zu schlendern und immer wieder an den wunderschönen Häuserfassaden hochzublicken, die an Paris und Wien erinnern. Allerdings etwas runtergerockter. Nicht alles ist renoviert und blitzeblank,, teure Boutiquen wird man nahezu vergeblich suchen (außer in der Prachtstraße Andrássy Utca), aber genau das macht diesen speziellen, etwas exotischen Budapest-Charme aus, in den ich mich jedes Mal aufs Neue verliebe. 

 

Nun habe ich ja schon mehrmals über Budapest geschrieben, aber bei jedem Besuch gibt es etwas Neues zu entdecken. Und das waren meine diesjährigen Highlights:

St.-Stephans-Basilika: 

Vorbei gegangen bin ich schon ganz oft – und dieses Mal habe ich es sogar hineingeschafft. Der Besuch hat sich wirklich gelohnt. Der riesige Innenraum – angeblich passen 8.500 Menschen in das Bauwerk – und die Kuppel sind wirklich sehr beeindruckend. Zu Fuß (360 Treppenstufen!) oder mit dem Lift geht’s dann noch hoch zur Panoramaaussicht über Budapest … leider hatten wir die falschen Tickets, so hebe ich mir das für den nächsten Besuch auf. 

 

Die schönsten Blicke: 

Davon gibt es in Budapest wahrlich genug. Von der Fischerbastion aus auf die Pester Seite der Donau, von der Straßenbahn Nummer 2 auf die Buda-Seite der Stadt und ihre Monumente (Fischerbastion, Burg, Gellértberg mit Freiheitsstatue und die vielen schönen Gebäude am Donauufer sowieso …). Vor allem die Straßenbahnfahrt kann ich wirklich sehr empfehlen, so günstig und bequem bekommt man die schönsten Blicke über die Donau, ihre Promenaden und Brücken sonst nirgends zu sehen. Angeblich ist sie eine der schönsten Straßenbahnrouten der Welt …

 

Nächtliche Donaufahrt: 

Wie schön Budapest nachts doch glitzert, wenn alle Brücken, Wahrzeichen und andere Gebäude beleuchtet sind! (Über den Energiebedarf will ich allerdings lieber nicht nachdenken ...) Und wer jetzt die Augenbrauen hochzieht und sich denkt „Ist das nicht ziemlich touristisch?“ – möglicherweise, aber schön war’s trotzdem. Allerdings sollte man sich wirklich gut warm anziehen, denn man sitzt ja draußen auf Deck, und auf dem Wasser ist es – außer vielleicht im Hochsommer – ganz schön kaaaaaalt. 

Essen gehen: 

Ich will ehrlich sein: Wegen seiner Kulinarik muss man Budapest nicht besuchen. Sicherlich gibt es auch gute Restaurants, aber doch eher … spärlich. Zumal wenn man ungarisch essen will, da wird’s wirklich schwierig, finde ich. Wir haben diesmal das neu eröffnete Time Out Market entdeckt: Hier gibt es unterschiedliche Küchen (asiatisch, levante, italienisch und eben auch ungarisch) in unterschiedlichen Restaurants zu entdecken. Kein lauschiger Ort, eher laut und geschäftig, aber ich fand es spannend, endlich mal moderne ungarische Küche zu kosten. Mir hat es gefallen. Und lecker war’s auch.

Sehr viel mehr haben wir in der kurzen Zeit nicht untergebracht. Das muss für mich auch nicht sein, denn ich hasse nichts mehr als Sehenswürdigkeiten schnellschnell abzuhaken. Vielmehr haben wir unsere Gesellschaft genossen, viel gequatscht, viel gelacht, uns gefreut, dass wir als Familie so viel Schönes erleben und Spaß haben dürfen – und dass auch meine Mutter sich einen Ruck gegeben und trotz ihrer Bedenken mit auf die Reise gemacht hat. Gott sei Dank, denn gestern ist sie daheim die Treppe runtergekullert, hat sich möglicherweise die Schulter gebrochen (genaues weiß man noch nicht, offensichtlich steht am Wochenende kein Arzt zur Verfügung und es werden keine Untersuchungen gemacht? Ich bin selbst durch einen grippalen Infekt – ich sage nur: nächtliche Bootstour! – nicht ganz so mobil, sonst wäre ich natürlich sofort hingefahren) und liegt seitdem im Krankenhaus. Man wird sehen, was wird. Drückt ihr die Daumen, dass die Schulter hoffentlich doch nicht gebrochen ist und sie bald wieder nach Hause darf? 

Deshalb: Carpe diem! Man weiß nie, was die Zukunft bringt, nicht mal die nächsten Tage betreffend. Ich bin so froh, dass ich diese schöne Zeit mit meiner Mutter erleben durfte, zumal jetzt erstmal Krankhaus, womöglich eine Operation und danach Reha anstehen. Die schönen Erinnerungen machen das ein bisschen leichter.

Fotos: Susanne Ackstaller

***

Damit niemand fragen muss: Die pink geblümte Steppjacke gibt es hier (sogar reduziert) Ein außerordentlich praktisches Teil, gerade auch für Reisen im Herbst! Wer es etwas dezenter mag, dem möchte ich die kompakten Puffertech-Jacken von Uniqlo empfehlen (trägt meine Mutter, auf meine Empfehlung hin!). Sie sind perfekt, wärmen, man kann sie wunderbar unter Mäntel und Jacken anziehen und sie tragen dabei kaum auf. Bezahlbar sind sie außerdem. Gibt es hier in vielen Farben und hier auch in Dunkelblau.

Mehr Mode findet ihr wie immer hier und auf LTK. Dort gibt es auch ein paar neue hübsche Modecollagen

945 4 Texterella auf Reisen., 50+ Lifestyle, Travel 05.10.2025   budapest, texterella reist, texterella unterwegs

4 Kommentare

Gabi Z.
am Sonntag, 05. Oktober 2025 um 08:28 Uhr

Liebe Susi,
Das sieht wirklich nach einer wunderschönen Stadt aus. Leider war ich noch nie dort. Aber man kann ja auch im Geiste reisen und vielleicht auch mal in der Realität. Für Deine Mutter wünsche ich ganz viel Kraft und eine gute Genesung. Hoffentlich bekommt sie eine gute Reha! Einem Bekannten sagte man, das hätte in diesem Alter keinen Effekt mehr. Das ist bitter. Viel Glück wünsche ich Euch.
Einen schönen Herbst-Sonntag !

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Ildikó
am Sonntag, 05. Oktober 2025 um 08:54 Uhr

Liebe Frau Ackstaller,
es freut mich sehr, dass Sie sich in Ungarn/Budapest wohl gefühlt haben. Ich bin gebürtige Ungarin und habe Ihr Bericht gerne gelesen und die Bilder sehr genossen.
Ihrer Mutter wünsche ich schnelle Genesung und der ganzen Familie nur das Beste!
Ildikó

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Eva Bucksch
am Sonntag, 05. Oktober 2025 um 09:17 Uhr

Ich war letzte Woche in Budapest und kann ihre Eindrücke nur bestätigen. Auch bei mehrmaligen Besuchen kann man immer wieder neues und interessantes entdecken. Ich stelle fest, dass die Preise inzwischen ähnlich wie bei uns sind und wundere mich, wie die Ungar*innen das bei ihrem Durchschnittseinkommen schaffen.

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Tine
am Sonntag, 05. Oktober 2025 um 09:19 Uhr

Ich war 1970 zum ersten Mal in Budapest. Mein Mann (damals noch mein Freund) hat ungarische Verwandte. Die grosse Herzlichkeit, mit der wir aufgenommen und bewirtet wurden, hat uns überwältigt - vor allem, weil es ja damals im Sozialismus eigentlich “nichts gab”. Wir waren neugierige, unbefangene Kinder und entdeckten uns unbekannte Welten. Wie oft ich seitdem wieder in dieser wunderschönen Stadt war, weiß ich gar nicht. Die Blicke verändern sich mit zunehmendem Wissen, die Ansichten tun es auch. Und trotzdem ist es immer noch schön, durch die prächtigen Straßen zu bummeln.
Einen schönen Sonntag wünsche ich. Und gute Genesung für die Frau Mama!

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