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Vier Tipps für bessere Blogfotos. Teil 1: Foto-Ausrüstung und Bildbearbeitung.

Über viele Jahre war Texterella ein sehr textlastiges Blog. Immer wieder gab es Postings sogar ganz ohne Bild. Fotos waren nur Beiwerk, nichts, auf das ich wirklich großen Wert legte. Irgendwann veränderte sich das – in erster Linie, weil ich merkte, wie sehr ich schöne Fotografie in anderen Blogs schätze. Solche guten Fotos wollte ich auch meinen Lesern auf Texterella bieten! Der Weg dorthin war allerdings nicht so einfach – und vor allem langwierig. Und mit viel Versuch und Irrtum verbunden. Deshalb freut es mich heute um so mehr, wenn ich von Leserinnen höre, dass sie meine Fotos mögen! Das bedeutet mir sehr sehr viel. Danke dafür! Denn das Auge liest mit. Gute Fotos machen gute Texte noch besser, davon bin ich inzwischen überzeugt.

Vier Tipps für bessere Blogfotos. Teil 1: Equipment und Bildbearbeitung

Mittlerweile werde ich sogar recht häufig gefragt, mit welcher Kamera ich fotografiere, ob ich meine Blog-Fotos bearbeite und was man denn sonst beachten sollte. Immer wieder höre ich gerade von Bloggerinnen, die erst kurz bloggen, dass sie gerne bessere Fotos machen möchten. Nun, all das ist zwar kein Hexenwerk, aber doch ein eher umfassendes Thema, das man nicht einfach so in zwei Sätzen abhandeln kann. Deshalb habe ich eine kleine Serie daraus gemacht, die heute mit den Themen Foto-Ausrüstung und Bildbearbeitung beginnt und an den nächsten zwei Montagen zu Themen wie Planung, Location, Shooting, Make-up etc. fortgesetzt wird. Denn das richtige Equipment ist für bessere Blog-Fotos ja bei weitem nicht alles!

Diese Tipps gelten natürlich auch dann, wenn du ohne Blog schönere Fotos machen willst. Einfach so, für dich. Denn: Schöne Fotos sind immer schöne Fotos – ob nun mit oder ohne Blog. Viel Spaß beim Lesen! Aber bitte vergiss nicht: Ich bin weit entfernt von einem allwissenden Fotoprofi! Ich schreibe hier über meine persönlichen Erfahrungen, die für Anfänger und Newbies besonders interessant sein dürften.

Kamera: Spiegelreflexkamera, Systemkamera oder Smartphone?

Ein guter Fotoapparat ist kein Garant für tolle Fotos. Aber er verbessert die Chancen. Was für einen Unterschied das machen kann, merkte ich, als ich von meinem iPhone umgestiegen bin – auf eine „richtige“ Kamera. Die ersten sechs von mittlerweile siebeneinhalb Jahren Texterella habe ich nämlich fast ausschließlich mit meinem iPhone fotografiert. Weil es praktisch war. Weil ich es immer dabei hatte. Weil ich die Fotos mit diversen Apps gleich bearbeiten konnte. Und: Weil iPhones auch tatsächlich gute Fotos machen! Zumindest solange die Lichtverhältnisse stimmen, die Sonne scheint und man keine besonderen Ansprüche hat. Wird die Lichtsituation aber schwieriger oder will man bestimmte Effekte, etwa Schärfentiefe erzielen, gerät das iPhone allerdings an seine Grenzen. Als ich genau diese Grenzen immer häufiger spürte, entschied ich mich dafür, eine Kamera zu kaufen. Zusätzlich. Denn bis heute fotografiere ich oft und gerne mit dem Fönchen. Zumindest bei gutem Wetter. Viele meiner Ostsee-Fotos sind damit entstanden. Sobald es grauer und dunkler wird, greife ich aber zu meiner „großen“ Kamera, einer Olympus OM-D E-M 10*.

Für diese Systemkamera habe ich mich ganz bewusst entschieden, weil sie trotz ihrer Leistungsstärke recht zierlich und leicht ist (und mit ihrem Retrolook zudem schick aussieht). Sie passt notfalls auch in meine Handtasche, macht aber trotzdem sehr gute Bilder. Denn: Die beste und teuerste und innovativste Canon oder Nikon nützt nichts, wenn man sie nie mitnimmt, weil sie zu groß und schwer ist. Oder man sie nicht bedienen kann. Dennoch ist das hier keine Werbeveranstaltung für Olympus OM-D. Natürlich gibt es auch genug andere tolle Kameras von allen möglichen Firmen!

Das Wichtigste ist, dass du dir wirklich Zeit für die Entscheidung nimmst. Denn idealerweise soll dich deine Kamera über Jahre begleiten. Recherchiere im Internet. Lies Testberichte. Geh in ein Fachgeschäft und lass dich beraten. Und: Scheu dich nicht, andere Blogger nach ihrer Kamera zu fragen. Schau dir immer auch die Vorgängermodelle deiner Wunschkamera an. Die sind oftmals nicht schlechter, aber häufig um einiges günstiger.

Objektiv: Festbrennweite, Weitwinkel, Zoom

Jede Kamera ist nur so gut, wie das Objektiv, das man nutzt. Bei der Wahl meiner Kamera war es mir deshalb sehr wichtig, dass ich die Möglichkeit zum Objektivwechsel hatte. Vor allem der Schärfentiefe-Effekt war mir wichtig, bei dem der Fokus (Menschen oder Produkte) scharf gestellt sind, während der Hintergrund verschwimmt. Dazu nutze ich das Festbrennweitenobjektiv M. Zuiko Digital mit einer Brennweite von 45 mm, das sich besonders für Porträts und Streetstyle-Fotos eignet. Daneben habe ich auch noch ein Weitwinkel- und ein Zoomobjektiv, aber mein liebstes und wichtigstes Objekt ist tatsächlich das Olympus M. Zuiko Digital 45 mm*. Damit entstehen auch alle meine Outfit-Fotos, während ich das Weitwinkelobjekt (M. Zuiko Digital 17 mm 1:2,8*) für Stadt- und Landschaftsfotografie verwende. Das Zoom-Objektiv, das im Kit mitgeliefert wurde*, nutze ich relativ selten, da die Bilder durch das Zoom von der Qualität her vergleichsweise schlechter sind.

Einstellungen: manuell oder Automatik?

Ich kann hier natürlich keinen Einsteigerkurs zum Thema Blende, Belichtung, Iso und Co. geben. Ich bin ja kein professioneller Fotograf. Was ich dir aber empfehle: Verabschiede dich vom bequemen Automatik-Modus und stelle deine Kamera manuell ein. Die Fotos werden nach etwas Übung deutlich besser!

Natürlich muss man die Kamera und ihre Einstellungsmöglichkeiten erstmal verstehen und kennen. Ein optimaler erster Schritt wäre es, die Bedienungsanleitung gründlich durchzulesen, um zumindest zu wissen, was die Kamera alles kann – aber mal ehrlich: Wer tut das schon?! Ich nicht. Bei solchen Anleitungen habe ich nach der Lektüre nämlich meistens mehr Fragen als vorher, und niemand ist da, der sie beantwortet. Ich habe mich deshalb persönlich „coachen“ lassen. Fotografin Anette Göttlicher aus München ist mit mir die Grundlagen und die Basiseinstellungen meiner Kamera in zwei Stunden einfach mal durchgegangen – eine Investition, die sich sehr gelohnt hat. Alternativ dazu kann man auch einen Onlinekurs besuchen (etwa bei Farbsalat) oder sich auf Youtube ein Tutorial anschauen. Zeit und Mühe lohnen sich auf jeden Fall!

Bildbearbeitung: Photoshop, Picasa, Lightroom

Ein schlechtes Bild bleibt auch bearbeitet ein schlechtes Bild. Ein gutes Blog-Foto hingegen wird bearbeitet ein sehr gutes. Ich rede hier jetzt nicht vom Photoshoppen bis zur Unkenntlichkeit, aber ein bisschen Aufhellen oder auch Nachdunkeln, Schärfen oder mehr Kontrast dürfen schon sein. Schöne Bilder sind meines Erachtens auch ein Zeichen von Wertschätzung gegenüber meinen Lesern, deshalb versuche immer das Beste aus ihnen herauszuholen. Vor allem bei Urlaubs- oder Reisefotos nutze ich das simple Mac-Programm „Foto“ für die Nachbearbeitung, denn es macht Bilder sehr schnell und einfach ausdrucksstärker. Will ich mehr Effekte nutzen oder detaillierter arbeiten, verwende ich das kostenlose Picasa. Auch von Gimp (ebenfalls kostenlos) höre ich Gutes, mir war es aber zu wenig intuitiv. Eine weitere Alternative ist Lightroom von Adobe, auch das wurde mir schon häufiger empfohlen und steht bereits auf meiner Want-have-Liste. Auch zu den diversen Bildbearbeitungsprogrammen gibt es jede Menge Online-Tutorials. Einfach mal googeln.

Meine Outfit-Fotos lasse ich von meiner Gestalterin und Freundin Sibylle Zimmermann nachbearbeiten. Sie hilft mir bei der Auswahl der Fotos, bügelt schon mal Kleiderfalten weg oder sorgt für eine einheitliche Belichtung und Farbstimmung. Darüber hinaus retuschiert werden die Fotos aber nicht. Sibylle nutzt für die Bildbearbeitung klassisches Photoshop, für den „Normal-Nutzer“ ist das aber überdimensioniert.

Soweit erstmal mein kleiner Erfahrungsbericht aus der Welt der Technik und des Equipments. Wenn du etwas ergänzen möchtest oder noch weitere Foto-Tipps hast, sehr gern! Nächste Woche geht es dann weiter mit dem Thema Location und „Shooting“.

Eine schöne Woche wünsche ich dir!

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4936 7 Behind the scenes., 50+ Lifestyle 22.08.2016   besser bloggen, bloggen, fotos, kamera, tipps, tutorial

7 Kommentare

BFreith
am Montag, 22. August 2016 um 18:48 Uhr

Mir wurde von Kindheit an ein gewisser Kamerafetischismus anerzogen, und meine erste Spiegelreflex war eine OM10! Nun sah ich gerade deine Olympus und bekam einen krassen Gieranfall. Die ist ja schick!
Ich schwanke immer zwischen meiner sehr fetten Canon 7D (zu schwer für den Alltag, aber ich brauche sie mal für bestimmte Multimedia-Produktionen) und kleineren Kompakten. Im Handybereich setze ich eher auf gute Kamera als auf den Rest. Genau wie du habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich manuelle Aufnahmen auszahlen. Eine schöne Ermutigung von dir, das wieder mehr zu beachten :)

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Susi
am Dienstag, 23. August 2016 um 11:42 Uhr
Ja, ne? Sie ist chic und sie macht auch wirklich gute Fotos! Ich hatte ja auch mit einer "fetten Canon" geliebäugelt, fast alle Bloggerinnen laufen auf Events damit herum - aber ich bin sehr froh, dass ich mich dagegen entschieden habe!

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ConnieB
am Dienstag, 23. August 2016 um 08:21 Uhr

Als junges Mädchen gab es nur Nikon für mich. Das war meine alte analoge F501 mit der ich heute noch Schwarz-Weiss-Aufnahmen mache. Nach dem Umstieg auf Digital mit Nikon und Canon bin ich inzwischen auch bei Olympus gelandet und liebe auch das 50mm Objektiv für Portraitaufnahmen. Die habe ich früher umständlich mit dem Tele gemacht, heute Objektiv drauf und die Sache passt. Danke für deinen tollen Beitrag und die Supertipps auch zur Bildbearbeitung. Ich habe auch einen Tipp: Nehmt eine kleine handliche Kamera, denn wenn Ihr mit einem grossen Body Fotos von Strassenszene machen wollt, drehen die Leute bei einer grossen Kamera das Gesicht zur Seite. Eine kleine Kamera nehmen die Passanten weniger ernst und bleiben natürlicher.

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Steph von Miss Kittenheel
am Montag, 29. August 2016 um 15:02 Uhr

LOL, ich bin von der Kleinbildkamera auf mein iPad umgestiegen. Das habe ich immer dabei, kann die Bilder vor Ort bearbeiten UND auch (wildfremde) reizende ältere Damen kommen kommen mit der Fotoapp zurecht. Das Display ist gross genug das sie alles erkennen und der Knopf auf den mandrückt ist recht eindeutig. Dann noch die Post mit der Photoshop-App fürs “Patty” und voila - Blogfotos. Bearbeitungszeit pro Bild ca. 1-2min. Das kann dann auch direkt auf Instagram geteilt werden. U.a. mache ich auch deswegen quadratische Bilder - ausserdem ist das praktisch, denn egal ob hochkant oder vertikal auf Smartphones oder Tablets, so ist immer das ganze Bild auf dem Bildschirm und mann muss nciht scrollen um die Füsse zu sehen…

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amalia
am Dienstag, 08. November 2016 um 11:51 Uhr

Sehr interessante Infos! Ich träume ja schon lange von einer Spiegelreflexkamera, habe mich unter anderem auch hier informiert ((WERBELINK ENTFERNT!))
Schön eure Tipps zum Thema zu hören!

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Fiona
am Montag, 20. Mai 2019 um 16:02 Uhr

Ich danke Ihnen für den interessanten Artikel. Gerade für einen Fashionblog sollte man viel Wert auf die Fotos legen.
Mit besten Grüßen,
Fiona

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Ina
am Mittwoch, 11. März 2020 um 14:30 Uhr

Ich danke Ihnen für den interessanten Artikel. Gerade für Modeblogs ist es wichtig auf die Qualität der Fotos zu achten.
Mit besten Grüßen
Ina

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