Texterella träumt lauter.
#texterellagoesirland: Warum Angst ein guter Wegweiser ist und was wir brauchen, um zu wachsen.
In meiner Brust schlagen zwei Herzen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Da ist das eine Herz, das es bequem mag und den Status quo liebt. Das das Leben genau so genießt, wie es ist, und lieber keine Risiken eingeht. Warum auch – es ist doch alles gut, wie es ist. Und dann ist da mein anderes Herz, das nicht genug kriegen kann von dieser wunderbaren Welt. Das Veränderungen als wertvolle Impulse sieht und den nächsten Jahren samt dem damit verbundenen Wandel erwartungsfroh entgegenblickt. Ein Herz, das „Trau dich!“ ruft und laut klopft angesichts der Möglichkeiten, die auch wir Frauen über 40 und 50 heute haben.
Diese zwei Herzen schlugen natürlich auch dann um die Wette, als es darum ging, das Berliner Mystery Shooting vom Herbst 2017 mit einer neuen Serie fortzuführen: Irland mit seiner weiten, dramatischen Landschaft und der Kulisse von Games of Thrones hatte ich mir in den Kopf gesetzt – mit dem Ziel zu zeigen, was in uns Ü50-Frauen und speziell Ü50-Bloggerinnen steckt. Ja, die Interwelt sollte sehen, dass wir unseren jüngeren Kolleginnen um nichts nachstehen und wir die paar Fältchen und Pfunde mehr mit einem Mehr an Ausstrahlung mindestens wettmachen. Und dass Jugend keine Frage des Alters, sondern in erster Linie des Herzens ist.
Jugend ist eine Frage des Herzens.
Dieses Thema ist schon lange eine meiner Herzensangelegenheiten – und dennoch hatte ich Zweifel. Sollte ich mich wirklich trauen, mein Köfferchen (oder eher meinen Riesenkoffer!) zu packen, mit einer bis dato fremden Fotografin in den Flieger nach Belfast zu steigen und dieses Abenteuer zu wagen? Oder war das Ganze vielleicht doch eine Schnapsidee, und zu groß gedacht für – salopp gesprochen – eine pummelige Ü50-Bloggerin? Was würde meine Familie sagen, und mein Mann? Wie würden die Kolleginnen reagieren? Oder würde womöglich – worst case! – gar niemand Notiz von mir und #texterellagoesirland nehmen? Und überhaupt: Wie sollten all die Klamotten in einen Koffer passen, was wäre, wenn es dauerregnen würde und wir drei Frauen uns schon nach ein paar Stunden annervten? Was dann? Wäre es letztlich nicht viel gemütlicher, einfach daheim zu bleiben und Ostereier zu färben?
„Geh dorthin, wo deine Angst ist!“
Den Spruch hat mir schon vor Jahren eine kluge Kollegin mit auf meinen Weg gegeben. Suche deine Angst! Verlass deine Komfortzone und die bequeme Couch. Trau dich! Wenn nicht du, wer dann? Wenn nicht jetzt, wann dann? War da nicht diese neue Freiheit, die ich mir als Mantra über das Jahr 2018 geschrieben hatte? Und die vielleicht wichtigste Erkenntnis: Das Leben, das man führen will, serviert sich nicht von selbst auf einem Silbertablett. Man muss schon von der Couch aufstehen und es abholen. „Von nichts, kommt nichts“ – es ist so einfach und zugleich so anstrengend.
Ebenso wunderbar war aber die Erkenntnis: Die Anstrengungen, die Arbeit, die Mühe haben sich gelohnt. Vier Tage #texterellagoesirland – begleitet von vielen zauberhaften Kommentaren auf Social Media – und die fantastischen Fotostrecken haben mir gezeigt, dass Angst vor der eigenen Courage tatsächlich ein guter Wegweiser ist und dass Herausforderungen dazu da sind, um sich ihnen zu stellen, und nicht um zu verzagen. Und dass wir unseren Ideen Weite und Raum geben müssen, wenn wir weiter wachsen wollen.
Fotos: Martina Klein | stillsparkling.de
Beratung: Mary-Ellen Rudloff | SALUT Communications
Outfit:
Cape: Modeatelier Hilde Polz
Rock: Mango
Bluse: H&M
Pumps: Clarks
***
Du willst keinen Blogpost verpassen? Dann abonniere Texterella per Mail! WICHTIG: Nach dem Eintragen deiner Mail-Adresse erhältst du eine Mail, mit der du die Anmeldung noch durch einen Klick bestätigen musst. Ohne diesen Klick geht's nicht. :-) Selbstverständlich ist dieses Angebot kostenlos und jederzeit kündbar.
7 Kommentare
am Mittwoch, 04. April 2018 um 09:13 Uhr
Ja. Wenn man die Angst akzeptiert (nicht überwindet, denn das ist nicht immer möglich) und trotz dieser Angst das tut, was einem das Herz sagt, kann man nur gewinnen. Zum einen wird die Angst kleiner, zum anderen weiß man, dass man trotz dieser Angst etwas erreichen kann, selbst wenn sich die Dinge nicht in allem positiv entwickeln sollten. Doch das ist eher selten, denn wenn Bauch und Herz sagen, dass etwas richtig ist, ist es das in der Regel auch.
am Mittwoch, 04. April 2018 um 09:52 Uhr
am Mittwoch, 04. April 2018 um 10:02 Uhr
am Mittwoch, 04. April 2018 um 16:41 Uhr
Danke dass Du uns an Deiner “Angst” teilhaben laesst! Auch steht sie Dir ausgezeichnet!
am Mittwoch, 04. April 2018 um 20:44 Uhr
Wie schön, dass du dich getraut hast liebe Susi. Zu schade wenn diese herrlichen Fotos nicht entstanden wären.
Lieben Gru0 Cla
am Samstag, 07. April 2018 um 10:21 Uhr
Liebe Susi,
wer wagt, gewinnt. Das wäre auch so ein Spruch, und wie Du gesehen hast, hat es sich gelohnt. Ich habe schon so viele Wagnisse hinter mir, dass ich manchmal gar nicht mehr bemerke, wenn ich ein neues eingehe.
Super, dass Du diese schöne Erfahrung gemacht und mit uns geteilt hast.
Und bitte sei Dir immer bewusst, wie schön Du bist…!
Schönes Wochenende!
am Montag, 09. April 2018 um 19:16 Uhr