Buchdienstag!
Texterella schreibt ein Buch: Im Wechselbad der Gefühle.
Was für eine Woche! Aufregend, toll – und nah am Verzweifeln!
Die Resonanz, die ich im Blog, auf Facebook und noch anderen Ecken des Internets auf mein Kick-off-Posting erhalten hatte, war so überwältigend, so berührend, so motivierend, dass ich am letzten Dienstag wie auf Wolken schwebte und mich schon auf der Spiegel-Bestseller-Liste sah. Soweit man da mit einem Buch in Kleinauflage zum Thema Geschäftsberichte landen kann ... ;-)
Ich war voller Elan. Und unglaublich enthusiastisch! Abends konnte ich kaum einschlafen, morgens war ich um 4.30 Uhr wach. Es kribbelte in meinen Fingern und in meinem Kopf wirbelten Buchstaben und Sätze. In Gedanken schrieb ich an mehreren Kapitel gleichzeitig. Beziehungsweise: Eigentlich hatte mein Kopf schon alles formuliert – ich musste diese Texte nur noch abschreiben.
Hallo Schreib-Flow, bitte melden!
Aber kaum setzte ich mich vor den Computer ... verdrückten sich all die schlauen Gedanken und perfekt formulierten Sätze – und ließen mich ganz allein zurück. Ich schrieb drei Zeilen, befand sie für blöd und banal, löschte sie wieder. Kochte Tee, schaute bei Facebook vorbei, räumte die Spülmaschine aus, schrieb wieder drei Zeilen, löschte auch die, kochte noch mehr Tee, schaute wieder bei Facebook vorbei, räumte die Spülmaschine ein – und fühlte mich wie eine Versagerin. Nein, noch schlimmer: eine Versagerin, die ihr Scheitern in einem Blog auch noch öffentlich dokumentiert. So blöd muss man erst mal sein! Wer ist denn nur auf die Idee mit #texterellaschreibteinbuch gekommen?Wer ist denn nur auf die Idee mit #texterellaschreibteinbuch gekommen?
Immerhin, die Gliederung hatte ich schon. Die war Bestandteil des Vertrages, und jetzt gab sie mir Halt und Orientierung. Und so beschäftigte ich mich bis zum Wochenende damit, das Kapitel ausfindig zu machen, das mir „am einfachsten“ (haha!) schien – und versuchte so den Kreislauf aus Schreiben, Löschen und Verzweifeln zu durchbrechen. Sehr geholfen hat mir auch der Rat einiger erfahrener Autorenkolleginnen: Erst mal einfach zu schreiben – ohne groß nachzudenken und den Text gleich wieder kritisch über den Haufen zu schmeißen. „Überarbeiten und löschen kannst du später! Jetzt musst du erst mal in den ‚Flow’ kommen“, so der Tipp.Was soll ich euch sagen: Das hat funktioniert. Zwei Seiten stehen hier nun – von geplanten 150. Ich will jetzt mal lieber nicht die Rechnung anstellen, wie lange ich für den Gesamtumfang brauche, wenn ich für die ersten zwei Seiten schon eine Woche ... Nein, darüber denke ich jetzt nicht nach. Sondern schreibe einfach weiter.
Wir lesen uns dann nächste Woche am Buchdienstag wieder! Mit hoffentlich ein paar mehr Seiten, oja!
PS: Barbara hat einen tollen Beitrag zum Thema Schreiben veröffentlicht, in dem es genau darum geht: in den „Schreib-Flow“ zu kommen. Sehr hilfreich, falls du womöglich auch gerade den Weißes-Blatt-Koller hast!
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Fotos: Eva Ackstaller.
17 Kommentare

am Dienstag, 25. April 2017 um 08:17 Uhr
Liebe Susanne,
das ist ein super Tipp von deinen Autorenkolleginnen - erstmal schreiben, schreiben, schreiben. Ohne zu bewerten. Das ist schwierig, ich weiß, aber wie heißt es so schön: “The art of writing is in the rewriting.” Dafür muss es aber erst einmal einen Text geben ;-)
Ich drücke dir alle Daumen für den richtigen Flow und werde deinen Buchdienstag weiter gespannt verfolgen.
Hab einen schönen Tag!
Susi, der Anfang ist gemacht. Der ist immer am schwierigsten. Jetzt wird es nur so fluppen (oder spätestens wenn die Deadline dräut :-) ). Du schaffst das!
Bitte unbedingt weitermachen! Als ich mein Buch geschrieben habe, habe ich mir jeweils 1 - 2 Tage überlegt, wie und was ich im nächsten Kapitel schreibe und dann jeweils einen kompletten Vormittag das entsprechende Kapitel geschrieben. Ein Buch zu schreiben ist eine ganz besondere Erfahrung - mit nichts zu vergleichen, allerdings gehört dies zu den anstrengensten Dingen, die ich bisher in meinem Leben durchgezogen habe. Weiterhin von Herzen viel Erfolg!
xx Rena
www.dressedwithsoul.com
Du kommst ganz sicher in den Flow! Einfach losschreiben find eic auch gut, überarbeiten kann man dann immer noch. Aber dann ist da wenigstens kein weißes Blatt.
Ich war auch so oft verzweifelt und dachte, das wird nie was und dann plötzlich fluppte es ganz unverhofft. Allerdings darf man bei einem Buch glaube ich niemals die Zeit aufrechnen, außer es läuft dann so richtig gut. Oder ich hab was falsch gemacht. ;-)
Go girl, das wird! Viel Erfolg!
Hallo Susi,
du bist auf einem guten Weg. Ganz sicher!
Guck mal, mit deinen Blogartikel könntest du doch auch ganze Bände füllen!
Liebe Grüße, stets eine Handvoll Buchstaben unter den Fingern und ganz lieben Dank fürs Verlinken.
Barbara
Das klingt so spannend!! Ich habe auch schon oft gedacht, ich würde gerne ein Buch schreiben! (Von meinen sprachlichen Fähigkeiten her könnte ich das bestimmt, ich habe nur leider keinen Schimmer, über welches Thema ich schreiben soll…)
Worum geht’s denn in deinem Buch, wenn man fragen darf?
So schön erfrischend, wie du über deine Suche nach dem Flow schreibst! Mir geht’s beim Texten ja grundsätzlich ganz genau so : ). Toll, dein Buchprojekt - und das Ergebnis wird wunderbar sein. Meine aktive Geschäftsberichtszeit ist vorbei, aber ich erinnere mich gerne daran zurück. Es waren mit die spannendsten und kreativsten Textprojekte. Herzlich, Sabine

am Dienstag, 25. April 2017 um 18:07 Uhr
Auch wenn es nichts mit dem Thema zu tun hat: Die Bluse ist soooo schön !
Und zum Thema: War es nicht schon früher so, dass Du am besten arbeitest, wenn Du mit dem Rücken an der Wand stehst !?!?