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Curvy Column # 2: Selbstliebe im Imperativ. Oder: Hab’ dich gefälligst lieb!

Na, hast du dich heute schon lieb gehabt? Dir selbst gesagt, wie schön und toll du bist? Super, dann machst du alles richtig: Denn die Liebe zu sich selbst liegt im Trend. Der Hashtag #selflove spuckt bei Instagram über 16 Millionen Einträge aus, die sich allesamt mit einem beschäftigen: sich selbst gut und schön zu finden.

 

Klingt eigentlich nach einer tollen Sache, oder? Gerade wir Curvys mussten uns ja viel zu lang sagen lassen, dass dick per se weder gut noch schön ist. Nicht sein kann – weil das klassische Körperideal nun mal 90-60-90 ist, und nicht 115-95-123. Ja, da freut man sich, wenn man endlich darin bestärkt wird, sich selbst zu mögen und sich genau so zu akzeptieren, wie man ist. Wie du bist, und ich, wie wir alle sind. Das fühlt sich gut an, und ist es auch.

Ein wenig gerät diese Selbstliebe aber mittlerweile zur Pflicht: Du ärgerst dich über die Rollen und Röllchen, die deine Bikinifigur zieren? Hab dich nicht so, sondern hab dich gefälligst lieb! Du würdest gerne Miniröcke tragen, traust dich aber wegen deiner dicken Beine nicht? Hör doch endlich mit diesem Bodyshaming auf! Gerade, wenn es dein eigener Körper ist. Du willst zehn Kilo abnehmen, weil ... weil halt! Warum hast du denn etwas gegen deinen Körper? Akzeptiere endlich: Du bist schön, wie du bist!

Sich als Plussize-Frau nicht ständig schön zu finden und – vor allem! – seine Selbstliebe nicht regelmäßig auf Social Media zu bezeugen ... puh, das geht gar nicht. Wer sich als Curvy nicht regelmäßig im Bikini ablichten lässt, hat ganz offenbar ein Problem mit der Body Positivity. Wer sich beim Fotoshooting nicht von seiner breitesten Seite zeigen will, dem fehlt es an Liebe zum eigenen Körper. Wer sich lieber mit einem Apfel in der Hand als mit einer Eiswaffel zeigt, der hat womöglich eine Essstörung. Hatte man früher ein Problem, wenn man dick war, so hat man es jetzt, wenn man nicht dick sein möchte.

Ich gebe offen zu, dass ich mich nicht immer mag. Manchmal sind es die Haare, die mich verzweifeln lassen. Manchmal stören mich die ersten Falten oder die Anzeichen von Hängebäckchen. Und manchmal hasse ich diesen Bauch, der mir meine frühere zwar üppige, aber dennoch hübsche Taille geraubt hat. Ja, es gibt Momente, da liebe ich meinen Körper kein bisschen, hätte am liebsten (mindestens!) 20 Kilo weniger und eine Figur wie Pamela Reif.

Body Positivity ist eine tolle Sache, Selbstliebe auch. Aber lasst uns keinen Imperativ daraus machen. „Hab dich gefälligst lieb!“ als das neue „Nimm endlich ab!“ übt letztlich genauso viel Druck aus wie irgendwelche Schönheitsideale. Lasst uns einfach gelassen mit unseren Körpern umgehen. Ein Tag ohne #selflove ist durchaus drin.

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Diese Kolumne habe ich für die Herbstausgabe von the Curvy Magazine geschrieben, das seit gestern erhältlich ist. Reinschauen lohnt sich! Vor allem, weil the Curvy Magazine in meinen Augen eine Zeitschrift für alle Frauen ist, nicht nur für Plussize. Weil ich das immer wieder gefragt werde: Hier kannst du schauen, wo es the Curvy Magazine in deiner Nähe zu kaufen gibt.

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4581 0 Frisch kolumnisiert., Column 17.08.2018   curvy column, frisch kolumnisiert, selbstliebe, selflove, the curvy magazine

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