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Gedanken.

Notiz zur Lage.

Manchmal möchte ich es mir ganz einfach machen. Die Decke über den Kopf ziehen und im Bett bleiben. Nichts hören, nicht sehen, nicht nachdenken. Schon gar nicht darüber, was schief läuft in unserer Welt. Mein kleines Dorfdasein führen. Meinem Beruf nachgehen. Ab und an hier auf Texterella ein paar Klamotten zeigen. Ja, manchmal fühle ich eine ganz große Sehnsucht nach genau dieser Sorte Leben. Es scheint so viel unkomplizierter zu sein, so viel unbekümmerter. Und so viel bequemer.

Aber dann fallen mir meine Kinder ein. Und deine. Und unser aller Kinder. Mir fällt ein, dass sie eine Zukunft verdient haben. Und nicht nur irgendeine, sondern eine Zukunft in Frieden und ohne Hass. Eine gute Zukunft in einem guten Land (welchem auch immer!), in einer guten Welt. Mit Perspektiven, Träumen und ohne Angst. Dann ziehe ich die Decke weg und mache meine Augen wieder auf. Denke nach. Höre hin. Sage Dinge, von denen ich überzeugt bin. Setze mich für Menschen ein, die meine Hilfe brauchen. Sicher könnte ich noch mehr tun, viel mehr. Mehr helfen, mich noch mehr engagieren. Noch häufiger diskutieren oder sogar streiten mit Menschen, die Meinungen haben, die aus meiner Sicht nicht richtig sind. Sicher könnte ich noch viel häufiger Fahne zeigen. Ja, auch hier auf dem Blog. Und genau dies scheint mir seit Mitte der Woche umso mehr geboten. Letztlich können wir die Welt aber nur gemeinsam verbessern. Jeder ein bisschen. Jeder mit ein bisschen mehr Toleranz und weniger Feindbild, mehr Offenheit und weniger Hass. Mehr Hilfe, mehr teilen. Mehr "du", weniger "ich". Mehr Aufeinanderzugehen und weniger Grenzen, vor allem in den Köpfen. Wenn jeder (s)einen Teil übernehmen würde, wäre es ziemlich leicht mit der Weltverbesserei, glaube ich. Was meinst du?

***

Ein wunderschönes Wochenende wünsche ich dir!

5094 5 Gedanken., 50+ Lifestyle 11.11.2016   gedanken, meinung, politik

5 Kommentare

M i MA
am Freitag, 11. November 2016 um 09:23 Uhr

Liebe Susanne,

ja! Wir sind viele. Eine vielleicht nicht riesengroße, aber die Mehrheit. Wenn wir jetzt zusammenhalten und handeln, uns nicht im Kleinen verkämpfen, sondern fürs große Ganze einsetzen, dann bin ich zuversichtlich.

In diesem Sinne: Alles Liebe!
I.

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Anna
am Freitag, 11. November 2016 um 10:43 Uhr

Mehr “wir”. Weil wir alle Menschen sind, auch wenn das vielleicht manchmal der kleinste gemeinsame Nenner ist. Halt es für bescheuert, aber ich bin wirklich davon überzeugt, dass jeder die Welt ein kleines bisschen besser machen kann und jeder hat da “sein Spezialgebiet”. Es nicht zu tun, ist ja auch keine Alternative. Die Welt ist nur eine Leihgabe, die wir freundlicherweise für einen begrenzten Zeitraum “nutzen” dürfen, also sollten wir pfleglich mit ihr umgehen.

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Kirsten Hermes
am Freitag, 11. November 2016 um 12:29 Uhr

Dieses “Decke über den Kopf” Gefühl kenne ich nur zu gut. Fein manchmal, in der eigenen kleinen Welt versinken wollen.
Manchmal ziehe ich auch ganz bewusst die metaphorische Decke über meinen Kopf. Erst gestern, als eine Bekannte krakeelte: “Jawoll! Endlich mal einer, der aufräumt!” Diese dümmlich, unzufriedene, einsame Frau ist für mich das beste Beispiel dafür, dass die Seele irgendwann die Farbe der Gedanken annimmt. Eigentlich toste es bei diesem Spruch in mir. Aber ich hatte keine Kraft gegen Windmühlen zu kämpfen. Oder besser gesagt ich wollte mir diese Kraft sparen. Denn ich wusste ich würde später noch mit Neuntklässlern über ihre Zukunft, über die Zukunft der neu dazugekommenen Schüler und deren Familien, über die Möglichkeit der Finanzierung einer Klassenfahrt für ALLE gemeinsam und über die Hürden im veränderten Schulalltag sprechen. Ich war mir sicher ich würde meine Kraft noch brauchen. Windmühlen? Nein!
Und dann war ich so ergriffen von den Gedanken und der Zuversicht, die diese Jugendlichen für ihre gemeinsame Zukunft bereithalten. Es gab lediglich eine Diskussion über verschiedene Lösungsansätze. Kein Groll, kein Neid, kein Fingerzeigen und keine Schuldzuweisungen.
Und ja Susi, Du hast so Recht!
Wir müssen aufstehen. Alle. Wir müssen unsere Stimme erheben, ein bisschen vordenken und ganz viel vorleben.
Aber nur dort, wo es sinnvoll ist. Nur dort, wo unsere Kraft Früchte tragen darf.
Ein liebe- und respektvolles Miteinander muss natürlich täglich unser Ziel sein. Im ganz Kleinen in unseren Familien und im Größeren im öffentlichen Leben. Dabei ist vielleicht eine der schwersten aber wichtigsten Übungen, auch mit Menschen, die keine schöne Seelenfarbe haben, liebevoll und respektvoll umzugehen. Auch gschreierten, unangenehmen Menschen freundlich zu begegnen. Selbst, wenn diese Menschen das nicht tun. Dafür wird meine Kraft hoffentlich immer reichen.
Ich danke Dir auch für diesen Artikel. Immer wieder inspirierend. Alles Liebe Kirsten

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andrea
am Samstag, 12. November 2016 um 15:54 Uhr

Nicht weggucken, für eine bessere Zukunft aufstehen und nicht denjenigen das Feld überlassen, die es sich gerne mal einfach machen mit Parolen. Ja, das ist wieder wichtiger geworden. Es versetzt mich gedanklich fast 30 Jahre zurück. Da war es auch wichtig, öffentlich für das einzutreten, was mir wichtig war. Vieles war in den letzten Jahren ruhiger und die Themen waren andere. Aber das, was wir gerade erleben, sehe ich mit Besorgnis. Und es wird Zeit, lauter zu werden. Flagge zu zeigen und mich für das einzusetzen, was meine Werte widerspiegelt. Tolerant, gemeinsam, ohne Hass und Schuldzuweisungen.
In diesem Sinne wünsche ich dir ein schönes Wochenende
Andrea

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sabine
am Sonntag, 13. November 2016 um 10:34 Uhr

Optimistisch bleiben, das Gute suchen und finden. Miteinander nach Lösungen suchen. Im Kleinen, wie im Großen. Mit viel Liebe und einer großen Sehnsucht nach Frieden für uns alle. Ich versuche mich einzusetzen und hoffe, ich Kann es meinen Jungs vorleben, dass es sich lohnt. Sich zu engagieren und den Mund aufzumachen. Auch wenn es unbequem ist und manchmal viel Kraft kostet. Ich bin überzeugt davon, dass wir alle die Herausforderungen gemeinsam meistern können. Aber dafür müssen wir uns gegenseitig ernst nehmen. Auf der einen und der anderen Seite.

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