Mystery Shooting!
Mystery Shooting: Hinter dem Tor zur vergangenen Zeit.
Es ist ein regengrauer Vormittag irgendwo in Berlin, als ich – noch in Jeans und Pulli – in Sibylles Auto steige und wir uns zu dritt auf den Weg machen. Wir durchqueren die Stadt, passieren Vororte, fahren über Landstraßen und durch Dörfer. Auf den letzten zwei kopfsteingepflasterten Kilometern durch den Wald scheint es noch ein bisschen dunkler zu werden. Da! Fast wären wir vorbeigefahren an dem schmiedeeisernen Tor, das sich hinter Gebüschen versteckt
.
Wir sollten kurz anrufen, wenn wir beim Tor wären, hatte es geheißen. Dann würde man uns öffnen. Nein, das Tor sei immer verschlossen, kein Unbefugter dürfe auf das Gelände, zu marode wären die Gebäude und zu gefährlich das Betreten. Und überhaupt, wir seien hier auf eigene Gefahr – das wäre uns hoffentlich bewusst. Wir versprechen, uns an die Regeln zu halten und in zwei Stunden wieder beim Eingang zu sein. Dann sind wir allein. Allein mit uns und mit der Melancholie vergangener Zeiten.
Wir durchstreifen das Gelände. Unglaublich, wie schnell die Natur sich Gebäude zurückerobert! Büsche ranken sich an den zerbröckelnden Mauern hoch, Bäume wachsen aus Dächern. In den Gebäuden ist keine Tür mehr intakt. Lange Gänge mit ausgetretenen Fließen öffnen sich ins Nichts, durch Fenster ohne Glas weht ein leichter Wind. Irgendwo hängt noch ein halber Vorhang und Vandalen haben hier und dort respektlose Grafitti hinterlassen. Die Sonne kommt und geht, wir folgen ihren Strahlen auf der Suche nach gutem Licht. Auf dem Boden glitzert zerbrochenes Glas, der pastellige Putz zerbröckelt beim Berühren. Wir sind wie in einer Zeitkapsel gefangen, automatisch sprechen wir leiser, um die Vergangenheit nicht zu stören.
Ein paar Meter weiter finden wir den Ballsaal. Und das Piano, das ausgehöhlt und ohne Tasten, aber dennoch eindrucksvoll auf der Bühne steht. Ich schließe die Augen, träume mich ein paar Jahrzehnte zurück – war da nicht doch eben ein leiser Klang? Nach zwei Stunden müssen wir zurück zum Tor. Wir eilen, raffen unsere Utensilien zusammen, starten den Wagen. Haben wir alles? Ein letzter Blick zurück auf den morbiden Charme vergangener Zeiten, dann schließt sich das Tor hinter uns – und die Gegenwart hat uns wieder.
Was bleibt ist die Frage: Waren wir jemals wirklich da?
Outfit:
Oberteil: Closed
Rock: Next
Jacke: Escada mit Fake Fur (Vintage)
Schuhe: Clarks
Tasche: Michael Kors (Vintage)
Idee und Konzept: Susanne Ackstaller
Fotos: Viola Klostermann
Beratung: Sibylle Zimmermann
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16 Kommentare
am Donnerstag, 30. November 2017 um 07:34 Uhr
Was für tolle Bilder.
Das Outfit steht dir super und passt perfekt in die Kulisse. Ich bin begeistert.
am Donnerstag, 30. November 2017 um 07:55 Uhr
Zauberhaft!
am Donnerstag, 30. November 2017 um 14:09 Uhr
am Donnerstag, 30. November 2017 um 08:35 Uhr
Das erste Bild am Fenster!!!
Und das am Klavier!!!!
Du solltest über die Anschaffung eines verfallenen Schlosses nachdenken - es steht dir ausgezeichnet! ;-)
am Donnerstag, 30. November 2017 um 14:07 Uhr
am Donnerstag, 30. November 2017 um 09:41 Uhr
Schön !
am Donnerstag, 30. November 2017 um 14:10 Uhr
am Donnerstag, 30. November 2017 um 10:58 Uhr
Hoho, das Jäckchen kenn ich doch! Wie gut es dir steht! Und die Umgebung ebenfalls ... weiter so, ich bin gespannt auf mehr…
Nessa
am Donnerstag, 30. November 2017 um 14:06 Uhr
am Donnerstag, 30. November 2017 um 13:51 Uhr
Ich bin ganz hingerissen von Deinen Bildern sowie Deinem Outfit.
Ich glaube ich werde jetzt auch öfters Kleider bzw. Rock tragen. Ich habe eine kleine diskrete Frage dazu und zwar welche Kleidergröße trägst Du?. Du musst sie nicht
genau beantworten nur circa?
Liebe Grüße Gerda
am Donnerstag, 30. November 2017 um 14:06 Uhr
am Donnerstag, 30. November 2017 um 14:03 Uhr
Mal wieder ganz großes Kino. Und so ein tolles Kleid!
am Donnerstag, 30. November 2017 um 14:04 Uhr
am Freitag, 01. Dezember 2017 um 00:41 Uhr
Wow, lights… camera… action! Was fuer eine grandiose Kullisse. Ganz Toll geworden! Auch das outfit ist, wie immer, sehr elegant.
am Freitag, 01. Dezember 2017 um 14:13 Uhr
Das ist wirklich ganz großes Kopfkino, phantastisch!!! Dieses Erkerzimmer mit den drei Fenstern - wie kommen die Pflanzen da rein?! Und der Kreis mit Extra-Zugangsweg - wurde der eigens für dich ausgelegt? Und woraus besteht der überhaupt?! Dass du in all das perfekt reinpasst und wundervoll aussiehst, Kleid und Jäckchen inklusive, steht außer Frage ... Und, sorry, ich muss mich wiederholen: Es ist einfach phantastisch!!!
Lieben Gruß
Maria
am Sonntag, 03. Dezember 2017 um 13:36 Uhr
Wirklich sehr schöne Bilder, tolles Kleid und Accessoires und schöne Frau.
Der Blog ist auch super.
Schaue jetzt gerne des Öfteren vorbei.
Schöne Adventzeit.
Gruß Bea