Hongkong: eine wilde Gedanken- und Bilderflut!
Ich sitze am Gate A09 des Dubai International Airports, während ich dieses Blogposting schreibe, und warte auf meinen Rückflug nach Deutschland. Eine einstündige Fahrt mit dem Schnellboot von Macao nach Hongkong und ein siebenstündiger Flug von Hongkong nach Dubai liegen bereits hinter mir, weitere sechs Flugstunden nach München noch vor mir. Wieder (oder immer noch?) fühle ich mich wie in einer Parallelwelt, so unwirklich, rasant und zugleich übervoll an Erlebten sind die letzten Tage vergangen ...
War ich tatsächlich nur sechs Tage unterwegs gewesen? Und jetzt bereits wieder auf der Rückreise, die mich viel zu schnell in die Normalwelt zurückkatapultieren würde? Hatte ich erst vorgestern Nacht am Roulettetisch in Macao gestanden und mich über ein paar gewonnene Macao Dollar gefreut (die ich ein paar Minuten später natürlich bereits wieder verloren hatte ...)? War ich am Dienstag tatsächlich auf der Aussichtsplattform des ICC gestanden, um 400 Meter in die Tiefe zu blicken? Das hügelige Geschäftsviertel in Hongkong hinauf- und hinabmarschiert, bis mir die Füße brannten? An der Repulse Bay das Drachenloch bestaunt, Dim Sum probiert und dazu chinesisches Bier getrunken ...?
Mein Kopf ist voller Bilder: Wolkenkratzer, dahinter gleich Urwald, die vielen großen und kleinen Hügel, auf die Hongkong gebaut ist. Das Südchinesische Meer mit Fischerboten, Dschunken und riesigen Frachten im Sonnenuntergang. Ich denke an die seltsamen, scharfen Gerüche, den ständigen und überall präsenten Straßenlärm, die feuchte Schwüle (und die Eiseskälte in Räumen und Gebäuden!). An mein Staunen angesichts der Mixtur aus West und Ost in dieser Stadt: hier das hochmoderne Bankenviertel mit spiegelnden Fassaden und Luxus-Malls, zwei Straßenecken ein alter chinesischer Tempel und ein traditioneller Markt mit exotischen Lebensmitteln, üppig reifen Früchten und bunten Fischen. Da die Villen der Reichen und Superreichen auf dem Victoria Peak, dort die vielen vielen Sozialwohnungsbauten, in denen Familien auf wenigen Quadratmetern eng zusammenleben müssen, weil sie die hohen Mieten in Hongkong nicht zahlen können.
Und dann noch Macao, diese Spielerstadt an der Grenze zu China. Geradezu irreal mit den glitzernden Casinos, ihren pompösen Goldfassaden, grellen Lichtern. Eine Traumwelt aus nachgebautem Venedig, endlosen Spielhallen und blinkenden Dollarzeichen. Daneben Kirchen und Gebäude aus der Zeit der portugiesischen Herrschaft, Jahrhunderte alte chinesische Tempel, riesige Bürogebäude, heruntergekommene Wohnbebauung, die Straßenschilder auf Portugiesisch und in chinesischen Schriftzeichen. Eine Stadt wie aus einem Hollywood-Film ... dort wurden ja auch die Casino-Szenen aus dem James-Bond-Streifen „Skyfall" gedreht.
Natürlich sind sechs Tage viel zu wenig Zeit für so viel Fremdes und Unbekanntes – vor allem um nicht nur zu sehen, sondern um auch zu begreifen. Andererseits ist dies ein wunderbarer Grund, Hongkong wiederzubesuchen, irgendwann.
Von daher sage ich nicht „Tschüss", sondern „Auf Wiedersehen, Hongkong!" – ich freue mich darauf!
(Übrigens: Wenn du den Cursor auf ein Foto bewegst, erfährst du, wo die Aufnahmen entstanden sind bzw. was sie zeigen – wobei sie ja oftmals sowieso selbstredend sind.)
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Mehr von meiner Reise nach Hongkong kannst du hier lesen:
7 Kommentare
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Wow, tolle Bilder! Ja, die Stadt ist eine Reise wert. Ähnlich soll ja Shanghai sein - das steht bei mir auf der Reise-Zeile-Liste ganz weit oben
Das klingt absolut beeindruckend - sehr überwältigend. Ich war noch nie in Hongkong, aber die Bilder sehen toll aus. Sehr faszinierend.
Danke, liebe Susi, für diese Eindrücke aus einer anderen Welt! Schöne Fotos hast Du gemacht! Ich war nur einmal drei Tage in Hongkong vor ... 30 Jahren ... oh Gott! Auf der Rückreise aus Australien. Erinnere mich vor allem an die wahnsinnige Schwüle und viele, viele Lichter und Weihnachtsdeko überall. Willkommen zu Hause!