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Bloggerlife.

Von Herzblut, Blogger-Wehmut und was bleibt.

Seit mehr als zehn Jahren blogge ich auf Texterella und wenn mein Content Management System nicht lügt, habe ich in dieser Zeit rund 4.000 Beiträge geschrieben. In den ersten Jahren waren es eher kurze, dafür häufigere Beiträge – in den letzten Jahren schreibe ich eher längere und zum Teil auch aufwändige Blogpostings, dafür aber seltener.  

Ich bin nun kein Mensch, der oft zurückblickt. Ich lebe sehr im Jetzt und Hier und schaue eher nach vorne. Aber kürzlich packte mich dann doch eine leise Wehmut über die vielen Beiträge, die ich schon geschrieben habe und die mich immer viel Herzblut kosteten. Und die doch so schnell im Blogarchiv landen und – seien wir ehrlich – auch in Vergessenheit geraten. Was bleibt davon? Nur Suchmaschinenfutter? Ein durchlaufender Posten? Der schnelle Lesekonsum – und dann wieder weg?

Ich hänge an meinen Beiträgen. Am liebsten hätte ich sie alle auf der Startseite. Weil sie es verdient haben. Und doch verschwinden sie im Archiv: Seite 2, Seite 10, Seite 254. Und Tschüss!

Es gibt nicht nur Texte, an denen ich besonders hänge, sondern auch Fotos. Dieses hier ist eines davon. Entstanden im März 2018 während einer geradezu magischen Fotoreise nach Nordirland, mit den Füßen in der eiskalten irischen See. Nö, kuschelig war es nicht – aber toll.

(Foto: Martina Klein MK Photography)

Deshalb hole ich heute einige Beiträge aus den hinteren Seiten hervor.

Beiträge, die mir wichtig waren (und immer noch sind). Blogposts, die für mich einen Unterschied gemacht haben. Und für andere vielleicht auch.

Shopping-Guide für Plussize-Mode: Zugegeben, keiner meiner schönsten Beiträge (habe ich damals wirklich noch Beiträge ohne Bilder veröffentlich? Oder ist das Foto im Zuge diverser Relaunches verloren gegangen? Who knows!), aber einer, der wirklich eine Lücke geschlossen hat. Wir sprechen von 2013, wohlgemerkt. Das mag nur sechs Jahre her sein, aber was Plussize-Mode angeht, sind es Äonen. Der Blogpost gehört immer noch zu denen die auf Texterella am meist gelesen werden. Auch ohne Foto. Ich bin froh, dass ich ihn geschrieben habe (wenn auch zunächst als Sammlung für mich selber). Weil er vielen Plussize-Frauen geholfen hat, schönere Mode zu finden. Und ja, ich müsste ihn mal aktualisieren, stimmt. ;-)

Ändern macht glücklich: Wenn ich heute in meinem schönen, hellen und ja, durchaus auch stylishen Büro sitze, kann ich gar nicht fassen, wie lange ich gebraucht habe, den vorherigen Zustand – ich sage nur: grüne (!!) Fronten – zu ändern. Lies den Beitrag, und du wirst es nie wieder auf die lange Bank schieben, Dinge zu ändern. Weil es Verschwendung wertvoller Lebenszeit ist. 

Pariser Momente: Für mich persönlich einer der schönste Beiträge, die ich je geschrieben habe! Und einer der liebsten! Ich wünsche, ich könnte immer so schreiben. Damals war ich zu meiner allerersten Fashionweek überhaupt in Paris – und habe mich stürmisch in Paris verliebt. Und das spürt man. Solche Texte kann man nicht mit dem Verstand schreiben. 

Einmal durchlüften, bitte! Ein Beitrag, den ich immer mal wieder durchlese. Weil er so wahr ist, weil er mir so viel Mut macht, weil mich anstupst, wenn ich mich nicht aus meiner Komfortzone heraus traue. Und ich weiß, dass er genau das auch bei einigen Leserinnen bewirkt hat und immer noch bewirkt. Das freut mich sehr! 

Gut abgehangen. Dieser Text ist (darf ich das sagen?) eine der besten Kolumnen ist, die ich je geschrieben habe. Ich finde ihn immer noch sehr lustig, sehr wahr – und dadurch leider auch wieder ziemlich traurig. Die BRIGITTE hat mir übrigens nie geantwortet. 

Deutschland, was ist los mit dir? Mein erster wirklich politischer Beitrag, mit dem ich bereits im Juli 2015 (als eine der ersten Lifestyle-Bloggerinnen überhaupt) klar Stellen bezogen habe: pro Asyl! Seitdem habe ich immer wieder politische Beiträge geschrieben. Weil sie mir wichtig sind. Und weil ich meine Reichweite eben nicht nur für die neuesten Beauty-Produkte und Mode nutzen will. Meine Meinung dazu hat sich seitdem übrigens höchsten unwesentlich geändert. Ich bin immer noch froh (und vielleicht sogar ein wenig stolz), dass ich diesen Beitrag geschrieben habe. Auch wenn ich dafür auch sehr viel Hate bekommen habe. 

Gibt es denn einen Texterella-Beitrag, der dir im Gedächtnis geblieben ist? Verrätst du ihn mir?

***

Vielleicht magst du mein Blog abonnieren, dann verpasst du keinen Beitrag mehr! Geht ganz schnell: Mail-Adresse eintragen, absenden und – ganz wichtig!! – den Link in der Bestätigungsmail, die dir im Anschluss zugestellt wird, anklicken. Manchmal versteckt sich diese Mail im Spamfilter. Aber ohne Verifizierung keine Texterella-Mail! :-) Dass ich mit deiner Adresse keinen Unfug betreibe, du dich auch jederzeit wieder abmelden kannst und dass dieser Service natürlich absolut kostenlos ist, muss ich sicher nicht extra dazusagen. Ich freue mich auf dich!

4815 9 Bloggerlife., 50+ Lifestyle, Beauty & Fashion 02.05.2019   #10jahretexterella, best-of, bloggerlife, rückblick, texterella blickt zurück

9 Kommentare

Alice
am Donnerstag, 02. Mai 2019 um 10:10 Uhr

Den Shopping-Guide Artikel bitte unbedingt aktualisieren.
Ich bin durch deinen Bericht zwar auf einige wundervolle Seiten gelangt, aber einige andere existieren leider schon nicht mehr.
Und bestimmt hast du ja mittlerweile wieder einige neue Online -Shops gefunden.
Würde mich über ein Update wirklich sehr freuen.
Lg

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Susi
am Freitag, 03. Mai 2019 um 11:54 Uhr
Liebe Alice, mache ich, versprochen!! Liebe Grüße!

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Kristina
am Freitag, 03. Mai 2019 um 11:48 Uhr

Wie sieht das Homeoffice denn jetzt aus? Gibts es einen Vorher-Nachher Post? Die Suche mit dem Begriff “Home Office” hat leider nichts ausgespuckt…

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Susi
am Freitag, 03. Mai 2019 um 11:53 Uhr
Nun, wenn du auf den Link oben klickst, da siehst du zumindest einen Teil des Arbeitszimmers. :-) Nein, weitere Beiträge gibt es dazu nicht, zumindest nicht hier. Auf Instagram sieht man ab und zu mehr. Alles Liebe!

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Iridia
am Freitag, 03. Mai 2019 um 12:49 Uhr

Liebe Susi,

vielen Dank für den Artikel. Ich hab dich erst vor kurzem über den Blog von Irit Eser entdeckt, als du dort mal kommentiert hast und hab jetzt nur die aktuellen gelesen.

Kannst du bitte einen Link für die Fotos deines Arbeitszimmers reinsetzen, es ist ja schon lange her. Der Beitrag sprach mich am meisten an, auch deshalb weil wir in allen möglichen Bereichen betriebsblind werden.

Richtig beschäftigt hat mich der Artikel mit dem Beitrag von Frau von Kürthy. Ich hab den nicht gefunden. Kannst du ihn verlinken?
Ich hab keine Übergröße, aber ich liebe Mode und ich finde, dass das kein Größenproblem sein sollte.
Allerdings werden auch mir viele Sachen angeboten, die ich zu offenherzig usw. für ältere Frauen finde. Ich persönlich verhülle mich gern, schon in der Jugend mit perfekter Figur, aber natürlich trage ich auch bei 30 Grad keinen Trench.
In meinen Augen sieht es so aus, dass das Problem zu sein scheint, schon ohnehin zu wenig für modische Übergrößen angeboten wird und dann auch nur für die Verhüllungsliebhaber, die es gern fester haben. Ich sehe Modestrecken generell nur als mögliches Angebot und ich hatte bei einigen Kommentaren den Eindruck, dass der persönlich genommen wird. Das passiert aber vielleicht auch, weil es so wenig andere Angebote gibt. Denn das Problem haben schlanke Frauen ja wirklich nicht. Ich verstehe den Gedanken, dass es einschränkend empfunden wird, sich zu shapen und zu verhüllen, aber kann es sein, dass sehr viele Frauen tatsächlich an der Ladentheke genau so entscheiden, jenseits von dem, was ihr theoretisch gefallen würde.

Mode - ja, auch für Schlanke - hat sehr viel mit Mut zu tun. Ich hab auch so Tarnkleidung, wenn ich gar nicht auffallen will - aber eben auch welche, die sehr auffällt.
Mode hat so viele Facetten, dass ich für ganz verschiedene Bereiche Anregungen suche für das, was wie für mich gemacht ist. Farbe ist auf jeden Fall eine ganz große Mutsache. Aber auch ich hab nicht immer Lust auf Aufmerksamkeit. Schwarz ist da doch immer sehr gut, selbst für sehr Schlanke. Aber auch schwarz sieht nur gut aus, wenn es auch so bleibt. Das Problem gibt es oft bei Farben - das leuchtende Rot ist dann einfach stinknormales Rot und nicht mehr das, was man gekauft hat.

Wie ist es denn, kauft ihr die Magazine für große Größen statt der Brigitte oder seid ihr gar nicht der Zeitschriftentyp, vielleicht auch, weil es am Bügel und am eigenen Körper trotzdem nicht genauso wirkt?

Mich würde sehr interessieren, ob ich das Problem verkenne oder ob es wirklich zu wenig Inspiration für ältere große Größen gibt. Ich kann da nicht mitreden, würde es aber gern verstehen.

Was würdet ihr euch wünschen, für welchen Bereich fehlt es am meisten? Heißer Sommer vermutlich ganz sicher schon mal. Für den großen Auftritt? Job? Zu Hause? Sport? Alltag wie Besorgungen machen?

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Susi
am Freitag, 03. Mai 2019 um 21:15 Uhr
Hallo liebe Iridia, danke für deinen langen Kommentar, sowas findet man heute selten. :) Ich habe mir schon fast gedacht, dass du die Iridia von Irit bist - die ich ja auch schon sehr lange kenne und hier auch schon im Rahmen meiner Montagsinterviews vorgestellt habe. Zu deinen Fragen: - Link zu den Fotos zu meinem Arbeitszimmer: Ich fürchte, da gibt es nicht viel. Hier ist noch ein Link zu einer Homestory, die hier mal fotografiert wurde: https://www.texterella.de/mode-text.php/lifestyle/comments/wie-wohnt-und-lebt-eigentlich-texterella-und-warum-mein-zuhause-meine-heima Ansonsten gibt es eben das Bild hinter dem Link oben (rot markiert). Bilder vom alten Arbeitszimmer gibt es gar keine. Gott sei dank. ;-)))) - der Artikel von Frau von Kürthy gab es meines Wissen nur in der Printausgabe. Deshalb habe ich ja in der Kolumne (die ich für die WELT geschrieben habe) das Szenario ziemlich genau geschildert. Es ging dabei übrigens NICHT um Plussize, sondern um Frauen ab 40. Für Plussize gibt es tatsächlich immer noch zu wenig. Meine letzte Kolumne fürs Curvy Magazine drehte sich genau darum: https://www.texterella.de/mode-text.php/lifestyle/comments/am-katzentisch-der-mode Ich denke und lese das auch aus deinem Kommentar heraus, dass du ein reflektierter und auch ein selbstbewusster Mensch bist, der mit Mode kein Problem hat, sondern trägt, was er mag. Und dazu steht. So sind aber nicht alle Frauen – besonders nicht die, die schon die 40 oder gar die 50 überschritten habe und auch nicht die, die größere Größen brauchen. Die muss man tatsächlich an der Hand nehmen (aber nicht im Sinne von Modediktat, sondern Mut machen!), und sie nicht noch weiter verunsichern. Meine Meinung. Alles Liebe!

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Iridia
am Sonntag, 05. Mai 2019 um 14:46 Uhr
Liebe Susi, danke für die freundliche Antwort. Ich finde das Schöne an der Mode, dass es eben gerade egal ist, wie alt jemand ist oder was für eine Figur man hat. Ich finde ja auch jammerschade, dass viele Frauen mit den Jahren so vorsichtig werden. Klar verändern sich Haut und Haare, aber das Gefühl, für Mode idealfigürlich und vor allem jung zu sein, ist auch unter Frauen weit verbreitet (die macht auf jung). Make up ist auch von der Haut abhängig, aber für Mode muss man nicht mal schön sein. Es reicht, einen Stil haben zu wollen und das im Alltag zu leben. Es ist eine Art von Selbstkultur, finde ich. Ich freue mich immer, wenn ich eine Frau oder einen Mann sehe, die sich etwas trauen, selbst wenn es nicht ganz ideal ist. Ich hab nicht richtig mitgekriegt, dass von Kürthys Artikel über 40+ ging. Aber ich meine, die Frau ist zwar erfrischend offen, aber doch selbstgehemmt ohne Ende. Das ist ja ihr Erfolgsgeheimnis, da gibt es viele, die sich freuen, dass jemand auch so ist - und dann bleiben sie auch so, statt mutiger und selbstbewusster zu werden. Sie selbst wettert dann auch gern mal über die, die weiter gehen, was ich zusätzlich schade finde. Abe letztlich haben wir nur ein Leben, wir können es feiern und zelebrieren oder uns verstecken. Unsere Entscheidung.

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kocaeli gezilecek yerler
am Sonntag, 19. Mai 2019 um 08:41 Uhr

Du siehst wirklich wunderschön aus. Ihr Kleid ist so elegant. Ich möchte es probieren. Vielen Dank.

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Gabriele
am Dienstag, 04. Juni 2019 um 14:24 Uhr

Liebe Susi,
ein wunderschönes Foto von Dir in einem Traumkleid und das am Meer, das lädt zum Träumen ein.
“Ändern macht glücklich”, dieser Text spricht mich derzeit direkt an, Veränderung bedeutet Leben, das kann manchmal ganz schön anstrengend sein; ich bemerke, dass ich mit der Zunahme meiner Lebensjahre etwas gelassener und weniger streng mit mir werde, diese Entschleunigung tut mir bisweilen sehr gut, dann geht es wieder mit Volldampf weiter.
vielen Dank für Deiner wunderbaren Texte,
liebe Grüße Gabriele

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