Texterella genießt.
So lecker schmeckt mein Garten: Bärlauch-Pesto, Löwenzahngelee und Fichtenhonig!
Unser Garten ist keiner dieser Gärten, die man in Wohngebieten gemeinhin findet. Quadratisch, praktisch, gut? Nein. Es ist ein großer, verwinkelter, wilder Garten, mit einer alten Eiche (und diversen Eichhörnchen!), einer Kastanie und einem kleinen Wäldchen aus Hainbuchen, Birken und Fichten, die schon standen, als wir das Grundstück vor zwanzig Jahren kauften. Die Kinder haben dort hinten Lager gebaut und Indianer gespielt. Ja, Landidylle.
Das Projekt „englischer Rasen“ (zwischen Wäldchen und Haus) haben wir schon sehr bald nach unserem Einzug aufgegeben (ich hatte schlichtweg keine Lust auf das ständige Düngen und regelmäßige Rasenmähen, das damit verbunden gewesen wäre). Mittlerweile bemühe ich mich seit Jahren um eine Wildblumenwiese – was wahrlich nicht so einfach ist, wie man meinen könnte. Dabei hätten die Wildblumen bei uns alle Möglichkeiten und Freiheiten … pfffft!
Aber auch so ist es ein kunterbuntes Allerlei, das hinterm Haus wächst – zwischen den Obstbäumen, die unsere Kinder zur Erstkommunion geschenkt bekamen, den Erdhaufen, die eine Maulwurffamilie aufwirft und dem ehemaligen Sandkasten, den wir zu unserem „Dünenbeet“ umgenutzt haben, um ganzjährig ein bisschen Ostseefeeling im Garten zu haben. Da sind Löwenzahn (viel Löwenzahn!), Gänseblümchen, dazwischen Klee, Vergissmeinnicht, Bärlauch und einziges mehr. Nicht ganz so malerisch, wie die angestrebte Blumenwiese, aber auch schön. Und kochen kann man damit auch!
Bärlauch-Pesto:
Irgendwann in den letzten Jahren bin ich auf die Idee gekommen, aus dem im Garten wuchernden Bärlauch Pesto zu machen. Das ist nicht nur unglaublich einfach in der Herstellung, sondern auch gesund und vor allem lecker. Die Kinder lieben es besonders zu Gnocchi (aus dem Kühlregal), zu Nudeln, in Rührei (okeeee, nicht ganz mein Fall) und sogar aufs Brot.
Man braucht:
2 Bund oder 150 Gramm frischer Bärlauch
1 Esslöffel Pinienkerne
50 Gramm geriebener Parmesan
100 Milliliter sehr gutes Olivenöl
1 Teelöffel Pfeffer
½ Teelöffel Salz
Das sind alles nur Zirka-Angaben, so genau geht es bei dem Rezept nicht. Nur zu wenig Öl solltest du nicht nehmen, denn sonst vertrocknet das Pesto.
Und so geht’s:
Den Bärlauch grob zerkleinern.
Dann alles zusammen in einen Mixer geben und klein häckseln. (Ja, so einfach!)
In ein verschließbares Glas abfüllen, darin ist das Pesto einige Tage im Kühlschrank haltbar. Es sollte von Öl bedeckt sein!
Löwenzahngelee:
Ich weiß, manche Gartenbesitzer stechen jedes Pflänzchen penibel mitsamt Wurzel aus ihrem Rasen – bei uns hingegen darf der Löwenzahn wachsen. Und wachsen. Und wachsen. Tatsächlich gehören Wiesen voller Pusteblumen in meinen Augen zum Schönsten, was der Frühling zu bieten kann. So viel zarte, fragile, vergängliche Schönheit! Das bringt nur die Natur zustande. Aus den gelben Blüten werde ich dieses Jahr erstmals Löwenzahngelee zubereiten (macht mich Corona womöglich zum Hausmütterchen? Ach, egal! ;-)):
Man braucht:
200 Gramm Löwenzahnblüten
1 Liter Wasser
Saft einer Zitrone
500 Gramm Gelierzucker
Und so geht’s:
Gelbe Löwenzahnblüten sammeln, das Grün entfernen.
200 Gramm Blüten mit Wasser aufkochen lassen und 5 Minuten kochen.
24 Stunden ziehen lassen, danach abseihen und die Blüten dabei gut ausdrücken.
Zum Saft aus den Löwenzahnblüten den Saft der Zitrone und den Gelierzucker geben, unter Rühren aufkochen und 4 Minuten kochen lassen.
Danach in saubere Gläser geben und sofort verschließen. Und dann ab damit aufs Frühstücksbrot!
Weitere leckere Löwenzahnrezepte habe ich auf bei Syl Gervais gefunden, die eines der tollsten Blogs rund um grüne Küche und Lebensstil betreibt – unbedingt reinschauen. Und gerade eben bin ich auch noch auf Ediths Rezept zum Löwenzahnhonig gestoßen!
Apropos Honig …
Fichtenhonig:
Meine Haushaltshilfe SUPERPERLE hat mir kürzlich das Rezept für Fichtenhonig verraten. Als Kind, so erzählte sie mir vor ein paar Tagen, sammelte sie mit ihren Geschwistern die jungen Fichtentriebe, die die Mutter dann mit Zucker und Wasser zum Fichtenhonig verkochte. Klingt das spannend – ja oder ja?
Man braucht:
zirka 250 Gramm junge, hellgrüne Fichtenspitzen
1,5 Kilo Zucker
1,5 Liter Wasser
Und so geht’s:
Junge, hellgrüne Fichtentriebe sammeln, im Wasser aufkochen, bis die Triebe ihre Farbe verlieren und dann über Nacht ziehen lassen.
Den Sud abseihen und in einem großen Topf mit dem Zucker aufkochen. Bei schwacher Hitze offen köcheln lassen, bis die Flüssigkeit einen dunklen, bronzefarbenen Ton angenommen hat.
Dann in saubere Marmeladengläser abfüllen.
Solange der Fichtenhonig heiß ist, ist er übrigens sehr flüssig, erst beim Abkühlen wird er zäher.
Ich bin sehr gespannt, denn der Fichtenhonig soll schmecken wie ein ganzer Nadelwald, sehr lecker!
***
So, das war‘s aus meinem Garten! Hast du vielleicht auch ein paar leckere Gartenrezepte? Giersch würde mich interessieren ;-), und Gänseblümchen.
Falls du Rezepte zu was auch immer hast – immer her damit!
***
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13 Kommentare
am Samstag, 02. Mai 2020 um 08:06 Uhr
Ich liebe ja Löwenzahnsalat.
Wir hier in der Stadt müssen den allerdings teuer auf dem Markt kaufen. Sehr lecker und gesund
am Montag, 04. Mai 2020 um 17:40 Uhr
am Samstag, 02. Mai 2020 um 10:53 Uhr
Liebe Susi, bei uns heißt der Fichtenhonig, Maiwipferlhonig,. seit Jahren im April und Mai ein Dauerbrenner am Blog. Gut bei Halsschmerzen und Verschleimung. Löwenzahn passt übrigens hervorragend zu Spargelmousse.
Liebe Grüße aus Salzburg, Claudia
am Montag, 04. Mai 2020 um 17:39 Uhr
am Samstag, 02. Mai 2020 um 14:13 Uhr
Liebe Susi,
Ja, oft lässt man außer Acht, dass Wildblumen auch nur mit Pflege wild sind. Ich habe mich in deine lila Blüten verliebt.
Hab ein schönes Wochenende.
Viele Grüße
Nicole
am Montag, 04. Mai 2020 um 17:38 Uhr
am Samstag, 02. Mai 2020 um 19:14 Uhr
Hört sich spannend an. Ich habe gerade Fichtenspitzen in Essig-Sud eingelegt. Das Ganze muss allerdings noch ziehen. Bin gespannt, wie es schmeckt.
am Montag, 04. Mai 2020 um 17:37 Uhr
am Dienstag, 05. Mai 2020 um 08:25 Uhr
am Samstag, 02. Mai 2020 um 19:52 Uhr
Liebe Susanne,
Löwenzahlgelee- Mhm, das klingt ziemlich lecker,
Ich bereite mit Begeisterung selber Marmeladen und Gelees zu. Mein Tip: mit Tonkabohne kann man jede Marmelade/Gelee aufmotzen.
P.S.: Ich bin neu hier. Deinen Blog, dein Schreibstil und auch deine Mode finde ich ziemlich klasse.
Liebe Grüße
Iris
am Montag, 04. Mai 2020 um 17:37 Uhr
am Montag, 04. Mai 2020 um 17:32 Uhr
Tja. das mit den Wildblumen kenne ich auch, viele Wildblumen gedeihen halt am besten auf sonnigen Magerwiesen, sowas hat unser kleiner wilder, aber sehr schattiger Garten leider nicht im Angebot. Inzwischen versuche ichs nicht mehr zu erzwingen, und lasse wachsen, was bei uns klar kommt. Löwenzahn. gefleckte Taubnessel, Gundermann und Knoblachsrauke, ach und Kerbel, bergeweise Kerbel! wuchert am Rand der Wiese und machmal auch mitten drauf. Kann man übrigens auch alles essen. Ein typisch ordentlich deutscher Garten ist es nicht, aber den Vögeln und Insekten gefällts. Bald muss ich wieder ganz vorsichtig durch den Garten gehen, damit ich nicht versehentlich auf kleine Amseln, Spatzen oder Meisen trete.
Ich liebe es und finde es in der aktuellen Lage auch sehr beruhigend, der Natur in ihrem alljährlichen Reigen zuzusehen, deswegen kann ich deine aktuellen Einmachaktivitäten auch absolut nachvollziehen ;-D
Liebe Grüße
Ronjana
am Montag, 04. Mai 2020 um 17:36 Uhr