Texterella liebt Mode.
Texterella und die Highheels (und: Best of Florence)
Kürzlich in Florenz – im Salvatore-Ferragamo-Museum: Wir finden uns in einer geradezu irrealen Welt aus Schuhen wieder. Aus wunderschönen Schuhen – und hohen Absätzen. Prompt musste ich an jenen Abend vor vielen Jahren zurückdenken, als ich mit einer Freundin unterwegs war … er ist mir dauerhaft im Gedächtnis geblieben. Und wer ist schuld? Ihre hohen Hacken! Sie stöckelte elegant auf 10-Zentimeter-Absätzen über den Gehweg, ich latschte lief in flachen Schlappen Schuhen nebenher. Blicke folgten uns, doch keiner galt mir – sondern der Highheels-Tänzerin an meiner Seite. Hochaufgerichtet und stolz eilte sie dahin, während ich den flachbesohlten Trampel gab. Und während sich vor ihr die Menge teilte, erfasste mich leiser Neid: Warum nur konnte ich auf hohen Schuhen partout nicht laufen?
Dabei hatte es in meinem Leben durchaus Versuche gegeben: die Endlos-Stilettos aus schwarzem Velourleder und mit goldenem Innenfutter, die ich mir (in einem Anfall von Wahnsinn) für die Hochzeit einer Freundin gekauft hatte. Während der Trauung und dem anschließenden Sekt-Empfang hielt ich, wenn auch mit schmerzenden Zehen (und einer blutenden Ferse) durch – danach tänzelte ich barfuß durch den weiteren Abend. Oder die dramatischen Holzplateaus von Chloé Sevigny, die ich bei Ebay ersteigerte. Schon beim Bieten war mir klar: Ich würde sie nie-nie-niemals tragen – und musste sie dennoch haben. Dann die charmanten Kittenheels aus schwarzem Satin, die ich zu einem Musicalbesuch am Broadway trug. Sie waren ebenso zauberhaft wie ... unbequem. Der kurze Fußmarsch von der U-Bahn zum Theater geriet zur reinsten Folter.
Danach schwor ich den hohen Hacken erstmal ab. Schuhläden durchquerte ich mit Tunnelblick, online klickte ich Highheels immer sofort weg. „Führe mich nicht in Versuchung!“ ...
Und dann hatte ich doch einmal nicht schnell genug weggeguckt, als der Newsletter einer Online-Boutique in meinem Postfach landete. Er präsentierte unwiderstehlichen Glitzer – auf (für meine Verhältnisse) hohen Hacken. Schon war es um mich geschehen, innerhalb von Sekunden landete ich im Store und klickte willenlos auf „kaufen“.
Was dann geschah, gleicht einem kleinen Wunder: Der Schuh kam an, und er passte nicht nur, er war sogar (fast) bequem! Mehr noch: Ich konnte darin nicht nur sitzen, sondern laufen. Ich schwebte auf Glitzer-Heels durch die Gegend und hinterließ bei jedem Schritt ein bisschen Sternenstaub.
Mittlerweile – ich gestehe – bin ich allerdings wieder bei meinen flachen Tretern gelandet. Wobei mich Salvatore schon ein wenig in Versuchung führte – vielleicht sollte ich Schuhen mit Absätzen doch wieder eine Chance geben? Es müssen ja nicht gleich Stilettos sein … Auf den Straßen von Florenz würde ich diese Schuhe allerdings niemals tragen (können) – auf dem holprigen Kopfsteinpflaster kommt man ja schon mit flachen Sneakers gelegentlich ins Stolpern.
Wie geht es dir mit hohen Schuhen – kannst du damit laufen? Und wenn ja,: Wie hast du das gelernt? :-)
Fotos: Annette Göttlicher, 2016
Look:
Kleid: Sallie Sahne
Schuhe: Tabitha Simmons
Tasche: Madeleine
Armreif: Tom Binns
(Der Look ist mehr als acht Jahre alt … Das Kleid und die Accessoires sind nicht mehr verfügbar und ich habe leider auch keine Alternativen gefunden.)
Apropos Florenz: Hier ist mein „Best of"
Während du diesen Blogbeitrag liest, bin ich gerade auf der Rückreise. Hier sind ein paar unserer Highlights:
→ Palazzo Strozzi (aktuell mit der Ausstellung der amerikanischen Künstlerin Helen Frankenthaler)
→ Gucci-Museum und Ferragamo-Museum: beide wirklich interessant (allerdings möchte man nach dem Besuch wahlweise ein Paar Schuhe oder eine Tasche kaufen. Oder beides.)
→ Frühstück bei Paszkowski (die kleinen süßen Mignons sind wirklich der Hammer!)
→ Pizza im Yellow Café (ja, der Name hat mich auch verwundert – aber egal: die Pizza ist fantastisch und günstig!)
→ Panini bei I Fratinelli (die kleine Bude gibt es schon seit 1875 und praktischerweise wohnten wir gleich daneben!)
→ Aperitiv (Negroni!) im Rivoire mit Blick auf den Neptun-Brunnen und den Palazzo Vecchio
→ Santa Croce: einfach nur beeindruckend!
→ Piazzale Michelangelo: bester Blick über Florenz (und kostenlos!)
→ Eis bei Eduardo gleich neben dem Dom (ich hatte gesalzene Pistazien … mhmmmm!)
→ Cantucine und Kuchen bei Antonio Mattei kaufen
→ Abendessen bei La Burrasca (Via Panicale) und Osteria Casa Torre (Piazza di San Pier Maggiore): sehr lecker, sehr italienisch und gar nicht teuer
→ Espresso (oder Cocktail) auf der Dachterrasse des Kaufhauses Rinascente (man kann nicht reservieren und muss vielleicht ein bisschen warten …)
→ Vintage stöbern bei Street Doing und C’est chic (es gibt zwei Läden – wir waren in der Via del Parione)
Und natürlich: sich einfach durch Florenz treiben lassen …
Lieben Dank an Bettina, Eva, Dorothea und Tanja für die Tipps!
Meine nächsten Lesungen:
→ 25. Oktober 2024, 19 Uhr, in (85229) Markt Indersdorf im Museum (Seminarraum), Marienplatz 1-3, für den Kulturkreis der VHS Markt Indersdorf (aus: „Die beste Zeit für guten Stil“). Mit Tauschparty! Hier geht es zur Anmeldung.
→ 7. November 2024 in (85764) Oberschleißheim in der VHS Oberschleißheim (aus: „Die beste Zeit für guten Stil“ + „Auf das Leben!“. Mit Tauschparty! Hier geht’s zur Anmeldung.
Weitere Lesungstermine (u.a. in Kühlungsborn, Oberammergau und Penzberg) findest du hier.
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13 Kommentare
am Sonntag, 13. Oktober 2024 um 08:24 Uhr
Guten Morgen liebe Susi,
Letzte Woche war ich zum 20. Mal auf der ExpoReal in München. In den ersten Jahren bin ich die drei Tage immer mindestens mit Pumps aufgetreten (sprichwörtlich ). Ich bin davon abgekommen, auch zu anderen Anlässen. Der Blick in den Spiegel hat mir vor mein persönliches Auge geführt…sie stehen mir nicht.
Es gibt super schöne Loafer und/oder Schnürschuhe mit Glitzer, tollem Lackleder, superlustigen Motiven und Farben. Gerne mag ich Schuhe als Hingucker, aber Highheels? Können gerne die tragen, die Freude daran haben.
Hab einen schönen Sonntag und bis bald.
Liebe Grüße
Brigitte
am Samstag, 19. Oktober 2024 um 22:50 Uhr
am Sonntag, 13. Oktober 2024 um 08:35 Uhr
Liebe Susanne,
ach!! Was habe ich sie geliebt, meine high heels und wieviele Nächte habe ich auf / mit ihnen durchgetanzt. Damals . . es ist lange her.
Unvergessen bleibt mir eine Disco-Nacht mit der ein Firmenmeeting endete. Da habe ich mir die Füße wundgetanzt und zum Schluss haben mir 2 meiner Tanzpartner je einen Sektkübel mit Eis gebracht in die ich meine wehen Füße gesteckt habe. Um dann barfuß weiterzutanzen.
Der nächste Morgen war dann ziemlich schmerzhaft.
Verrückte Schuhe, verrückte Zeiten.
Inwischen bin ich vernünftig geworden, was vermutlich weitgehend am Alter liegt, und trage Ballerinas.
Einen schönen Sonntag und liebe Grüße
Kerstin
am Samstag, 19. Oktober 2024 um 22:52 Uhr
am Sonntag, 13. Oktober 2024 um 10:03 Uhr
Guten Morgen,
ich habe gerade mal nachgemessen. Meine Heels haben eine Absatzhöhe zwischen 7 und 8 cm.. Darauf kann ich gut laufen, allerdings gehöre ich nicht zu den Frauen, die damit zu einem ausgiebigen Stadtbummel aufbrechen würden. Außerdem ruiniere ich mir die Absätze gerne in Pflasterfugen oder Lüftungsgittern. Kurzum: Ich trage auch mal Highheels, tendiere aber bei entsprechenden Anlässen mehr zu Kittenheels oder spitzen Ballerinas mit 2 cm Absatz.. Und nein, ich zeige dann nicht den gefürchteten Watschelgang. Weil diese “Ballerinas” eigentlich von ihrer Machart eher Pumps mit Mini-Absatz sind.. Darin läuft man anders. Eine Schulkollegin, die bei uns zuhause ein alt eingesessenes Schuhhaus führt, meinte mal etwas spitz, dass sogar professionelle Tänzerinnen in echten Ballerinas latschen würden. Die Treter seien einfach zu flach und der Fuß habe zu wenig Halt. Recht hat sie.
Wichtig ist nach meiner Erfahrung, unterschiedliche Schuhformen im Wechsel zu tragen. Smarte, dunkelblaue Hosenanzüge sehen doch mit schneeweißen Ledersneakers toll aus oder mit pinken oder grünen oder orangenen. Slippers.
Einen großen Bogen mache ich um Pumps mit 4 cm Blockabsatz und runder Kappe. Damit sehe ich aus wie Queen Mum und laufe auch so.
am Samstag, 19. Oktober 2024 um 22:53 Uhr
am Sonntag, 13. Oktober 2024 um 16:42 Uhr
Liebe Susi,
ich habe es - zum Verdruss meiner Mutter - schon immer abgelehnt mit hohen Absätzen unterwegs zu sein. Mich erinnert das irgendwie an das Füßebinden im alten China. Mit hohen Absätzen schwingt Frau ja zwangsläufig mit den Hüften. Schön erotisch - klar. Aber letzten Endes für die Kerle. Und wie malträtieren die sich mit Schuhen und Klamotten, damit wir Frauen sie sexy finden?
am Samstag, 19. Oktober 2024 um 22:55 Uhr
am Sonntag, 13. Oktober 2024 um 18:53 Uhr
Liebe Susanne,
ich hab Heels geliebt. Neben anderen Müttern in Sneakers saß ich mit meinen chicen, spitzen Heels am Spielplatz. Ich konnte meiner Tochter nachrennen, bin damit Fahrrad gefahren, man kannte mich nur mit hohen Schuhen……
Bis zu dem Tag als ich mir den Mittelfußknochen gebrochen habe…. Seit dem maximal 5 cm….und ansonsten nur Loafers oder Sneakers.
am Samstag, 19. Oktober 2024 um 22:57 Uhr
am Sonntag, 13. Oktober 2024 um 19:35 Uhr
Liebe Susi,
du erinnerst mich daran, dass ich bis zum 2.11. ein bestimmtes Paar Schuhe mit höherem Absatz noch einlaufen müsste. Zu dem Kleid, das ich anziehen möchte, passen besser höhere Pumps.
Sollte es doch nicht klappen, hab ich Gott sei Dank noch ein Paar „Ausweichschuhe“
Liebe Grüße aus dem herbstlichen Düsseldorf
Hanne
am Samstag, 19. Oktober 2024 um 22:58 Uhr
am Sonntag, 27. Oktober 2024 um 00:15 Uhr