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Frauen ab 40: Das Montagsinterview mit Bettina Stackelberg.

Das erste, das einem an Bettina Stackelberg auffällt, sind ihre strahlend blauen Augen - und ihre Begeisterungsfähigkeit. "Frau fürs Selbstbewusstsein" ist nicht nur ihr einprägsamer Slogan. Es ist auch das, was Bettina ausstrahlt und ausmacht! In ihrer Nähe fühlt man sich automatisch ein bisschen besser, toller, außerordentlicher - und selbstbewusster.

Dass sie selbst sehr früh Selbstbewusstsein entwickelte (und entwickeln musste), lag sicher auch daran, dass sie mit einer Größe von 1,80 Meter mit 13 alle Jungs überragte - das ist nichts, was man in dem Alter genießt, das weiß ich (1,70 Meter mit 13!) aus eigener Erfahrung. Mittlerweile hat sie aber schon lange Frieden mit ihren 1,83 Meter geschlossen, denn die schaffen automatisch eine Präsenz, die sich andere erstmal erarbeiten müssen. Keine Frage übrigens, dass sie auch selbstbewusst zu ihren 48 Jahren steht!

Nach ihrem Germanistik-Studium hat Bettina ihre Berufung zum Beruf machte: Seit mehr als zwanzig Jahren arbeitet sie als Trainerin, als Coach, als Rednerin und hat mittlerweile vier Bücher rund ums Thema Selbstbewusstsein geschrieben (erst im März ist dieses hier erschienen). "Ich liebe Menschen! Und bin schrecklich neugierig auf sie und finde es somit einfach wunderbar, dass ich genau dies so toll in meinem Beruf einsetzen kann", sagt sie von sich - und diese Menschenliebe spürt man sofort, selbst beim rein virtuellen Kontakt! Aber auch Mode, die schönen Dinge des Lebens überhaupt, liebt Bettina - und genießt es, nicht nur anderen, sondern auch sich selbst Gutes zu tun.

Aber lies einfach selbst ...

Blau ist WOW!

Wie würdest du deine Einstellung zu Mode bezeichnen? Hat sie sich im Laufe deines Lebens verändert? Welche Stilrichtung bevorzugst du?

Spannend fand ich Mode immer schon, interessiert hab ich mich dafür schon als Teenager – allerdings hab ich noch nie jede Mode mitgemacht. Das Gute ist: Wenn Frau selbstreflektiert ist und einen Sinn für Stil und Ästhetik hat - *hüstel* -, dann weiß sie genau, was ihr steht und passt und was eben nicht. Das heißt: Die Rocklänge ist also angemessen, es gibt nix Ärmelloses mehr und der Schnitt ist körpernah, aber …ähm…hüftschmeichelnd! :-)

Ich liebe Modestrecken in den Zeitschriften – nicht umsonst habe ich bei Pinterest einen dicken „Ordner“ mit wunderbaren Modebildern . Mein Stil hat sich auf jeden Fall in den letzten, sagen wir mal, zehn Jahren geändert: Er ist sehr viel weiblicher geworden. Früher gab's in erster Linie Jeans. Heute gibt’s immer noch viel Jeans, dann aber auch mal mit Seidenbluse und Strass-Ohrringen. Früher waren die Farben meist ziemlich knallig, heute darf's auch pastell sein, bleu, rosé oder mint. Zudem liebe ich gut kombinierte, mit Chiffontuch und Strass-Schmuck aufgepeppte Basics wie Jeans, T-Shirt und Blazer. Im Sommer und in der Freizeit trage ich Jeans, Flipflops und knallfarbige Leinenhemden oder gute Kleider. Kurz: Mein Stil ist klassisch, unaufgeregt und weiblich.

Rednerin in Rot: Ich liebe diese Kombination!

Hast du ein Lieblingskleidungsstück? Wenn ja, welches? Und warum?

Es gibt einige Lieblingsstücke, ja. Für die gemütlichen Daheim-und-es-sieht-mich-kaum-jemand-Tage ist unangefochten eine sehr geräumige, kuschelig-weiche helle Wolljacke von Eddie Bauer mein Traumteil. In der habe ich zum Beispiel meine letzten beiden Bücher geschrieben, zumindest hauptsächlich. :-)

Fürs Business mag ich im Sommer sehr gerne ein blaues Kleid von Johnnie Boden (wie Boden generell seeehr gefährlich für mich ist – viel hab ich da schon gefunden für mich!!). Und mit Sicherheit ein neues Lieblingsteil wird ein zauberhaftes Jäckchen à la Chanel, welches mir eine liebe Freundin, weltbeste Schneidermeisterin, gerade näht!

Wie hat sich deine Einstellung zu Schönheit und Aussehen in den letzten Jahren verändert? Inwieweit hat das Älterwerden damit zu tun?

Eine Freundin sagte kürzlich, als wir uns für einen Abend zusammen am Spiegel schminkten: „Es klappt noch ganz gut, nur dauert es inzwischen etwas länger!“

Kurz vor dem Abi: gelockt!

Einerseits hab ich gottlob eine große Souveränität, ungeschminkt aus dem Haus zu gehen. (Stell ich mir furchtbar anstrengend vor, mich sogar dann schminken zu müssen, wenn ich nur zum Bäcker gehe!). Andererseits – ja, es dauert ein bisschen länger inzwischen! Früher war vieles selbstverständlicher, heute beschäftige ich mich, was Pflege und typgerechtes Make-up anbelangt, intensiver mit meinem Aussehen. Früher war ich natürlich „glatter“ und frischer – wusste es aber lang nicht so sehr zu schätzen. Heute bin ich eben 48, meine Haut auch, aber dennoch finde ich mich schöner! Ich kenne meine Vorzüge, hab Frieden geschlossen mit meinen Schwachstellen und fühl mich sehr wohl in mir.

Unangefochten das Schönste an mir sind meine Augen und meine Hände!

Zur Kosmetik: Bist du eher der Wasser-und-Seife-Typ oder glaubst du an die Möglichkeiten moderner Produkte? Hast du eine Lieblingsmarke?

Da bin ich irgendwo in der Mitte. Inzwischen gebe ich mehr Geld aus für Kosmetik, wähle sorgsamer aus und wechsle auch öfter mal. Ich probiere gern mal was Neues aus, habe allerdings auch jahrelange Favoriten, denen ich treu bleibe wie zum Beispiel

- zur Reinigung die Reinigungsöle von Babor,
- als Peeling das wunderbar sanfte Sensai Silk Peeling Powder von Kanebo,
- vor allem im Sommer als die Feuchtigkeitsquelle schlechthin „Bi-Sérum Intensif anti-soif“ von Clarins,
- bei der Pflege immer mal wieder Babor, momentan aber eher Clarins,
- im dekorativen Bereich vor allem der leicht getönte Kompaktpuder Pureness von Shiseido, die Nagellacke von OPI – ansonsten wechselnde Marken,
- als Duft seit einem Jahr hauptsächlich „Daisy“ von Marc Jacobs und „Femme“ von Hugo Boss.

Hast du ein Schönheitsgeheimnis?

Ein Therapeut hat mir vor vielen Jahren einmal nach einer schwierigen Sitzung gesagt: „Ihre Augen sind ganz besonders strahlend und schön, wenn Sie geweint haben und danach wieder klar sehen können!“ :-)

Nun, das ist jetzt nicht zum Konzept geworden – "Weine viel, dann biste schön!". Nein, ich lache viel und gerne. Ich liebe zwischendurch sehr ausführliche Pflegesessions, entweder bei der Kosmetikerin oder das Programm Badewanne, Peeling, laanges Eincremen, Haare mit Kur etc. Danach fühle ich mich noch schöner – aber ich glaub nicht wegen der ach so tollen Produkte, sondern weil ich damit gute und intensive Selbstfürsorge betrieben habe. Liebevoll mit sich selbst umgehen, sich mögen, wie man ist, sich gerne ansehen im Spiegel – DAS macht schön.

Der intensive Blick war immer schon derselbe ...

Gibt es ein Mantra, das dich durch dein Leben begleitet?

Ich bin ein großer Fan von Zitaten und Sprüchen und es gibt viele, die mich seit langem begleiten und welche, die gerade im Augenblick besonders aktuell und unterstützend sind. Da ich mich da jetzt nicht entscheiden mag, gibt’s die drei Favoriten:

„Zuviel des Guten kann wunderbar sein!“ - Mae West

„Älter zu werden heisst schärfer zu trennen und inniger zu verbinden.“ - Hugo von Hoffmannsthal

„Ich kehre in mich selbst zurück und finde eine Welt.“ - Goethe

Danke, liebe Bettina für die spannenden Anworten, für das fabelhafte Mae-West-Zitat - und überhaupt für deine ansteckende Begeisterungsfähigkeit! :-)

***

Mehr spannende Interview mit spannenden Frauen jenseits der 40 gibt es übrigens hier: Click and enjoy!

16537 11 50+ Lifestyle 15.04.2013   bettina stackelberg, coach, frauen über 40, kosmetik, mode, schönheit, stil, trainerin

11 Kommentare

Sabine O.
am Montag, 15. April 2013 um 10:45 Uhr

Ha, nachdem letzte Woche Martina dran war, habe ich mir fast gedacht, dass wir nicht lange auf Bettina warten müssen ;-) Schönes Interview, danke für die Einblicke, Bettina!

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Susi
am Montag, 15. April 2013 um 11:50 Uhr

Haha - wieso das denn? :-)

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Sabine O.
am Montag, 15. April 2013 um 11:54 Uhr

Irgendwie muss ich immer an die eine denken, wenn ich von der anderen etwas höre ;-) Vielleicht weil ich sie beide als so (im wahrsten Sinne des Wortes) herausragende Persönlichkeiten kenne?

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Susi
am Montag, 15. April 2013 um 11:56 Uhr

Ja, das verstehe ich! :-)

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Stephanie
am Montag, 15. April 2013 um 12:02 Uhr

Vielen herzlichen Dank für dieses inspirierende Interview!
Frau Stackelberg ist eine tolle, starke Frau mit einem ausgezeichneten Geschmack und ein wunderbares Vorbild für Frauen über 40.
Und: Das verlinkte Pinterest-Board ist eine exquisite Stil-Sammlung, die ich nur wärmstens empfehlen kann - ich folge schon ;-)
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin

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Bettina Stackelberg
am Montag, 15. April 2013 um 12:56 Uhr

Werte Stephanie,

WOW! Welch zauberhaftes Kompliment an diesem so herrlich strahlend-sonnigen Mittag - herzlichen Dank dafür. Und außerdem hab ich gleich n neues Blog gefunden und mich gleich festgelesen bei der Modeflüsterin, toll!

Einen herzlichen Gruß (und ein strahlendes Lächeln aus blitzeblauen Augen !)
Bettina Stackelberg

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Wibke
am Montag, 15. April 2013 um 13:08 Uhr

Wunderbares Interview - was mich nicht weiter wundert, denn auch wenn ich Bettina bisher nur bei Twitter begegnete, entsteht umgehend ein Gefühl von Nähe und Anregung.

Sehr schöne Fotos auch! Ich freue mich umso mehr auf einen Schwatz mal live & in Farbe, den wir hoffentlich mal bewerkstelligen ;).

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Stephanie
am Montag, 15. April 2013 um 13:35 Uhr

Hallo Bettina,

vielen Dank! Das freut mich sehr!
Ich glaube einfach, wer sich hier bei Texterella trifft, hat viele Gemeinsamkeiten sowie einen Sinn für echte Qualitäten ;-)

Herzliche Grüße - ebenfalls aus sehr, sehr blauen Augen und dabei keinesfalls blauäugig - von
Stephanie alias die Modeflüsterin

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Businesspussy
am Dienstag, 16. April 2013 um 23:05 Uhr

Das Mae-West-Zitat ist fabelhaft. Und Bettina auch.

Meine Lieblingsantwort ist die zur geänderten Sicht auf Aussehen und Schönheit. Und wer sich mit Freundin gemeinsam schminkt ist sowieso auf meiner guten Seite.

Toll!

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Barbara Maria Zollner
am Donnerstag, 18. April 2013 um 00:19 Uhr

Kluge Frau, klarer Standpunkt mit Raum für Verwandlung - und da beglückt mich das Hofmannsthal-Zitat natürlich besonders, das ist eine Neuentdeckung…

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Antje Keller
am Samstag, 01. Juni 2013 um 19:52 Uhr

Hallo,
sehr sympathisch….!
Das erste Bild finde ich sehr schön und ansprechend, sehr lebendig und jugendlich und auch weiblich und sexy.
Im zweiten Bild sind sie leider sehr versteckt in dieser Kleidung. Das Weiß der Bluse ist sehr ungünstig.. gerade wenn Sie Vorträge halten ist es sehr wichtig auch durch die entsprechenden Farben in der Persönlichkeit unterstrichen zu werden..! Auch den Schnitt der Bluse finde ich sehr ungünstig. zu unweiblich und “verpackt”. Würde ich eine andere Farbe zur Hose kombinieren, bei einem kühlen Farbtyp eher helles Grau, bei einem warmen Farbtyp wie dem Frühling ein helles beige..!

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