Texterella macht sich schön.

Warum meine Haut mit 58 schöner ist als mit Anfang 40.

Vor rund einer Woche postete ich auf Instagram ein Reel mit dem Titel „Warum meine Haut mit 58 schöner ist als mit Anfang 40“. Darin verriet ich auf ein paar wenigen Zeilen meine „Beauty Secrets“ … Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, danach Post von einigen Frauen zu bekommen, die nun neugierig geworden waren und sich detailliertere Ausführungen wünschten. 

Grund genug endlich mal wieder einen Beauty-Beitrag für Texterella zu schreiben – die gibt es selten genug … Dieser hier ist nun wirklich lange und sehr ausführlich geraten. Nehmt euch also besser einen zweiten Kaffee.

Ein wichtiger Hinweis vorweg, da ich in diesem Text auch verschreibungspflichtige Medikamente anspreche: Dieser Beitrag ist mein persönlicher Erfahrungsbericht – keinesfalls sind meine Empfehlungen allgemeingültig und sie ersetzen natürlich auch nicht den Besuch bei einer Fachärztin oder einen Facharzt. 

1. Acne Tarda und wie ich sie überwand

Ich muss erstmal ein bisschen ausholen und über ein Thema schreiben, das hoffentlich nur wenige meiner Leserinnen betrifft (auch wenn das Problem immer häufiger auch jenseits der Pubertät auftritt ...). Aber man muss meine „Haut-Geschichte“ kennen, um zu verstehen, warum mir Hautpflege wichtig ist und warum ich mich damit relativ intensiv beschäftige. Denn die – wie ich finde – doch recht schöne Haut, die ich heute habe, die hatte ich nicht immer.

Mit Anfang 40 litt ich unter Acne Tarda, sprich: Erwachsenenakne. Akne ist nie schön, aber mit über 40 … puh. Natürlich habe ich tausend Sachen ausprobiert – von Antibiotika über Schokoladenverzicht (!) bis hin zu Benzoeperoxid, BHA, Glykolsäure, Green Peel und was es sonst nicht alles gibt. Nichts half – vielmehr gesellten sich zu den Pickeln und Pusteln bereits die ersten Fältchen, verstärkt durch die oft doch recht harschen Aknemittel. Ich war verzweifelt. Irgendwann erbarmte sich eine Hautärztin und verschrieb mir Isotretinoin-Tabletten. Isotretinoin wird schon seit Anfang der 80er-Jahre in der Aknetherapie eingesetzt – besonders eben dann, wenn alles andere nicht hilft – und kann Akne sogar heilen. Was soll ich sagen: Die Einnahme von Isotretinoin war ein echter Gamechanger – plötzlich hatte ich eine richtig schöne, feinporige Haut, für die ich sogar Komplimente bekam. Wow. Aber Vorsicht: Isotretinoin ist kein Nahrungsergänzungsmittel oder Vitaminpräparat. Es ist ein hochwirksames Medikament mit Nebenwirkungen: Die Haut wird (sehr) trocken, das merkt man vor allem an den Lippen. Einmal im Monat werden die Leberwerte überprüft und vor allen Dingen darf man nicht schwanger werden (aber das halte ich bei meiner Zielgruppe ohnehin für eher unwahrscheinlich). Ich persönlich hatte keine Probleme, was vielleicht auch an der eher niedrigen Dosierung lag, die ich vier bis fünf Monate einnahm. Der Nutzen und die positiven Effekte – vor allen Dingen die psychischen! – haben die trockenen Lippen auf jeden Fall überwogen. 

Wer mit 40 oder 50 noch mit Pickeln kämpft, muss diesen Hautzustand also nicht ertragen und sich auch nicht damit abfinden. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie sich Acne Tarda auf die Psyche auswirken kann und wie unattraktiv man sich fühlt. Das muss nicht sein. (Allerdings gibt es tatsächlich auch sehr empathielose Dermatologen – mich hat einer mal wegen „der paar Pickel“ regelrecht ausgelacht. Ich hätte ihn ohrfeigen können. Ich würde mit Akne-Haut wohl eher zu einer Fachärztin oder einem Facharzt gehen, die/der auch ästhetische Behandlungen macht – die haben dafür mehr Verständnis und Mitgefühl.)

2. Tretinoin als Creme

Seit einigen Jahren verwende ich eine Creme mit Tretinoin. Wie Isotretinoin gehört auch Tretinoin zu den Retinoiden. Allerdings wird Tretinoin nicht eingenommen, sondern eben auf die Haut aufgetragen. Es wird ebenfalls zur Aknetherapie verschrieben, hat aber auch noch eine andere Wirkung, weswegen Tretinoin auch für Frauen in unserem Alter (und ohne Akneprobleme) interessant ist: Tretinoin verjüngt die Haut nachweislich, macht sie feiner und straffer, glättet Fältchen und mildert Pigmentflecken. Das kann man in diversen Studien nachlesen – und ich kann es auch persönlich bestätigen. 

Allerdings braucht man auch für Tretinoin-Cremes ein Rezept vom Hautarzt, die Creme wird dann in der Apotheke hergestellt. Wichtig ist es, mit der Anwendung sehr vorsichtig und langsam zu starten (erst einmal wöchentlich, dann zweimal, dann jeden zweiten Tag etc.), denn Tretinoin ist sehr potent und kann die Haut reizen. Falls Reizungen auftreten – pausieren. Man muss also ein bisschen Geduld mitbringen, denn es dauert, bis man eine Wirkung sieht. Und es gibt auch Frauen, die mit Tretinoin nicht zurechtkommen – weil ihre Haut einfach zu empfindlich ist. Dann kann man auf Cremes mit Retinal oder Retinol umsteigen, die einige Kosmetikunternehmen anbieten und die deutlich milder sind. Allerdings sind diese beiden Wirkstoffe auch lange nicht so effektiv … (Wer sich mehr in das Thema Retinoide einlesen möchte, für den ist dieser Beitrag vielleicht ganz interessant.

Ich möchte Tretinoin in meiner Hautpflege nicht mehr missen – ich vertrage es aber auch wirklich gut. Und wie gesagt: Erstmal braucht man Geduld. Und: eine Sonnencreme mit sehr hohem Lichtschutzfaktor, das ist ganz ganz wichtig! Und so kommen wir schon zu Punkt 3 …

3. Hoher Sonnenschutz 

Ich stamme ja aus der Generation, in der man sich für einen Strandtag noch mit Tiroler Nussöl eincremte und Lichtschutzfaktor 3 als völlig ausreichend galt. Ich hatte Glück, denn ich war nie eine Sonnenanbeterin, nicht mal als Teenie. Erstens wurde ich ohnehin nicht braun und zweitens habe ich mich in der prallen Sonne nie wohlgefühlt (ein Grund, weswegen wir nicht an der Adria, sondern an der Ostsee urlauben …). So blieb ich, während sich meine Schulfreundinnen in der Sonne räkelten, im Schatten … Eine Ausnahme: Als Studentin schlief ich auf dem Bauch liegend – vermutlich völlig erschöpft von zwei Tagen Zugfahrt – in der griechischen Sonne ein. Während der Mittagszeit. Als ich aufwachte hatte ich einen starken Sonnenbrand, aus dem sich Blasen entwickelten. Entsetzlich, zumal wir mit dem Rucksack unterwegs waren. Meine Haut am Rücken hat sich davon nie ganz erholt … Das war mir eine Lehre. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich verwende bereits seit vielen Jahren Sonnenschutz mit sehr hohem Lichtschutzfaktor. Auch schon vor meiner Zeit mit Tretinoin bzw. Isotretinoin (denn bei beiden Anwendungen ist hoher Sonnenschutz ein Muss!). LSF 50 musste es bei mir immer schon sein, und das war noch vor einigen Jahren gar nicht so leicht zu finden. Gott sei Dank hat sich das mittlerweile geändert. Ich habe schon viele unterschiedliche Marken ausprobiert … am liebsten ist mir derzeit ein sehr angenehmes, weil leichtes Fluid vom japanischen Label Biore (die japanische Originalformulierung habe ich leider nur bei Amazon gefunden ...). Ich trage es in zwei Schichten auf, denn die beste Sonnencreme nützt nichts, wenn man zu wenig davon aufträgt. Und ich verwende sie wirklich jeden Tag, sommers wie winters. Bei sehr hoher Sonneneinstrahlung (am Meer, in den Bergen oder einfach an Tagen, an denen ich sehr viel in der Sonne bin) gebe ich sogar noch eine getönte Sonnencreme darüber (von Avene, Eucerin, ISDN oder auch Yepoda – man muss gucken, welcher Farbton am besten passt), denn die Pigmentierung schützt noch mal zusätzlich (hat mir meine Hautärztin verraten). Ja, das mag vielleicht übertrieben wirken, ist es aber nicht – es geht ja nicht nur um Falten und Pigmentflecken, sondern auch um Hautkrebs, und der ist auf dem Vormarsch, leider.

Zum Thema Sonnenschutz und Vitamin-D-Mangel (letzeres kommt ja häufig als Einwand …) habe ich übrigens diesen Beitrag gefunden bzw. diesen hier. Quintessenz: Auch wer hohen Sonnenschutz verwendet, hat kein erhöhtes Risiko für Vitamin-D-Mangel, das haben ForscherInnen nachgewiesen.

4. Wirkungsvolle Kosmetikprodukte

Als junge Frau waren für mich Beauty Brands wie Estée Lauder, Elizabeth Arden und Helena Rubinstein oder La Mer mit dieser sagenumwobenen Gesichtscreme das Höchste der Gefühle – vermutlich, weil ich sie mir nicht leisten konnte. Mittlerweile stehe ich diesen gehypten Marken und Produkten eher kritisch gegenüber, vor allen Dingen halte ich sie oft für überteuert. In den letzten Jahren sind auch hier in Deutschland einige sehr gute Kosmetikmarken entstanden, die in meinen Augen effektivere Produkte anbieten, und das zu einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. 

Ich verwende zum Beispiel sehr gerne Sensapur, die Produktserie meiner Lieblingshautärztin Dr. Juliane Habig. Als ich Juliane kennenlernte, war sie mit Sensapur noch in der Entwicklung, und ich weiß, wie viel Herzblut und Wissen hineingeflossen sind. Das Sortiment ist eher überschaubar, aber das spricht in meinen Augen eher für die Serie. Kosmetikmarken, die für jedes Hautpörchen ein eigenes Produkt bieten, verwirren mich eher. Besonders empfehlen kann ich den Reinigungsschaum, das sehr potente Serum und die Augencreme. (Übrigens: Juliane Habig führt einen sehr genialen Youtube-Kanal, bei dem keine Frage zum Thema Kosmetik, Hautpflege und Hautprobleme offenbleibt. Unbedingt reinschauen!) 

Eine weitere Empfehlung: Highdroxy. Die Marke kenne und verfolge ich von Anfang an, ich habe schon Einiges ausprobiert und war bzw. bin immer begeistert. Besonders gerne verwende ich „Re:Store Barrier 22“, das ich über meine Tretinoin-Creme auftrage, weil es Reizungen verhindert. Sehr angenehm ist auch das hyFive- Feuchtigkeitsspray oder auch der hyFive-Booster. Highdroxy hat übrigens auch Retinolprodukte im Sortiment, für alle die, die nicht gleich zum Tretinoin greifen möchten. Und: Zum Ausprobieren kann man (alle? Ich bin nicht sicher ...) Produkte in kleinen Probegrößen bestellen. 

Auch von Colibri Skincare habe ich Einiges im Badezimmerschrank, zum Beispiel das Antioxidant-Serum, den Aloe-Vera-Feuchtigkeitsspray und die Rich Hydration Mask, die ich gelegentlich nachts auftrage – um morgens mit einer super weichen und ebenso prallen Haut aufzuwachen. Ganz ganz toll!

Daneben verwende ich aber auch gerne Produkte der Apothekenmarke Dr. Bouhon, des ungarischen Labels Geek & Gorgeous (das gibt es mittlerweile auch im DM, wenn ich das richtig verfolgt habe) und der österreichischen Marke Edelweiss Kosmetik, deren Gründerin Ute Pröll-Strobl ich bereits persönlich kennenlernen durfte.

Ach, im Grunde gäge es noch so viel mehr zu erzählen, denn die Geschichte meiner Haut und ihrer Pflege ist eine sehr wechselvolle … und gerade in den letzten Jahren habe ich wirklich viel dazu gelernt. Aber puh, fast 10.000 Zeichen … ist überhaupt noch jemand da? Hat jemand bis zu Schluss durchgehalten? Ich hoffe es. :-)

Zum Schluss noch folgende Bemerkung: Natürlich kann auch die beste Pflege Hautalterung nicht komplett verhindern. Aber – wer das möchte – kann diesen Prozess ein wenig verlangsamen. Wer das nicht will – auch okay! Das kann jede Frau (und jeder Mann) ganz für sich entscheiden. Ein „richtig“ oder „falsch“ gibt es da nicht. Aber selbst wer mit Kosmetik und Hautpflege nichts anfangen kann und seine Fältchen und Falten „umarmt“ – eine Bitte habe ich: Verwende Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor, denn beim Thema Sonne  geht es nicht nur ums Aussehen, sondern auch um deine Gesundheit. 

Natürlich interessieren mich auch deine Hautpflege-Tipps! Verrate sie mir gerne in den Kommentaren! 

Und wenn du Fragen hast: nur zu! Ich bin bekanntermaßen weder Dermatologin noch Pharmazeutin, aber wo ich helfen kann, tue ich das gerne.

Fotos: Martina Klein, September 2023, Ahrenshoop am Strand. 

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Meine nächsten Lesungen:

31. August in Nordhausen (ich komme dazu vom Darß mal kurz nach Thüringen gefahren …), 15 Uhr in der Stadtbibliothek Nordhausen (Ich lese aus „Die beste Zeit für guten Stil“ und ein paar Kapitel aus „Auf das Leben!“. Eine kleine Tauschparty gibt es auch.). Telefonische Anmeldung: 03631-696 9267

13. September, ab 18.30 Uhr in Lüneburg in der Buchhandlung „Bücher am Lambertiplatz“ (Ich lese aus „Auf das Leben!“). Telefonische Anmeldung: 04131 2238861

Zusätzliche Infos am besten direkt beim Veranstalter. Am besten einfach mal kurz anrufen …

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Über das Älterwerden (nicht nur der Haut, sondern insgesamt) geht es auch in meinem Buch „Auf das Leben!“. Das Buch ist überall erhältlich, wo es Bücher gibt, in deiner Lieblingsbuchhandlung ebenso wie bei Amazon, Thalia, Autorenwelt-Shop etc. und natürlich auch bei mir direkt, auf Wunsch mit Widmung. Gerne verschicke ich das Buch in deinem Namen auch als Geschenk an deine beste Freundin. Schreibe mir dazu einfach eine Mail! Ich freue mich! 

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Auf Texterella dreht sich alles um Frauen über 50 - um Frauen in ihren besten Jahren! Die Themen meines Blogs sind Stil, Hautpflege, Reisen und Kultur, gutes Essen, kurz: Inspiration für ein schönes, erfülltes und zufriedenes Leben für Frauen 50plus! Vielleicht bist auch du eine Frau über 50 (oder 60 oder 70 …. ;) und magst mein Blog abonnieren? Dann verpasst du keinen Beitrag mehr! Geht ganz schnell: Mail-Adresse eintragen, absenden und – ganz wichtig!! – den Link in der Bestätigungsmail, die dir im Anschluss zugestellt wird, anklicken. Manchmal versteckt sich diese Mail im Spamfilter. Aber ohne Verifizierung, keine Texterella-Mail! :-) Dass ich mit deiner Adresse keinen Unfug betreibe, du dich auch jederzeit wieder abmelden kannst und dass dieser Service natürlich absolut kostenlos ist, muss ich sicher nicht extra dazusagen. 

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