Wochenend-Wow: Taschen von Atelier Avanzar. Schön und gut!
Zweifellos ist das Internet voll von wunderschönen Dingen. Ständig laufen sie mir über den Weg. Eines verführerischer als das andere. Hier das Paar Schuhe, dort die Tasche. Oder die Jacke, der Mantel, die Mütze mit Pelzbommel! So schön all diese Dinge sind, so gerne ich sie eigentlich kaufen möchte – so sehr zögere ich oftmals. Und das liegt nicht nur an meinem begrenzten Budget. Bilder tauchen in meinem Kopf auf, von Kindern, die unter krankmachenden Bedingungen das Leder für unsere Schuhe gerben. Von Frauen, die für ein Existenzminimum unsere Klamotten nähen, 14, 16 Stunden am Tag. Von Tieren, die ein elendiges Leben fristen und einen noch schrecklicheren Tod sterben müssen, für den Pelzbesatz am Kragen oder den kleinen Bommel an der Mütze.
Tasche "Sisay" von Atelier Avanzar (zirka 320 Euro)
Nein, es ist nicht einfach, sich einigermaßen anständig durch das Angebot an Mode zu manövrieren, besonders wenn man schöne Sachen so sehr liebt wie. Viel zu oft verdränge ich die grausamen Bilder und mein schlechtes Gewissen und kaufe doch – wohlwissend, dass ich damit meinen eigentlichen ethischen Ansprüchen nicht genüge.
Tasche "Capullo" von Atelier Avanzar (zirka 220 Euro)
Manchmal – wenn auch leider immer noch viel zu selten – begegnen mir aber Produkte, die beides sind: schön und gut. So zum Beispiel das schweizerisch-ecuadorianische Label Atelier Avanzar, das in Ecuador wunderschöne Taschen in traditioneller Häckeltechnik fertigen lässt und Frauen aus unterpriviligierten Schichten dafür faire Löhne zahlt. Natürlich sind das keine billigen Wegwerf-Produkte, natürlich kosten die Taschen ein wenig mehr als bei den Fashion Discountern, (die übrigens ganz nebenbei langsam unsere Innenstädte kaputtdumpen). Aber vielleicht kauft man sich anstatt drei Taschen im Jahr nur eine – die dafür mit einem richtig guten Gefühl?
Wäre doch mal eine Idee, oder?!