Texterella liebt Mode.
Von Vorurteilen, Mut und warum Gelb mein neues Rot ist.
In diesem Blogpost geht es nur vordergründig um Mode. Eigentlich geht es um Vorurteile. Darum, wie sehr Vorurteile unser Leben bestimmen, wie sie uns einengen. Was wir verpassen, wenn wir uns von ihnen leiten lassen. Und warum wir uns von ihnen befreien sollten.
Ja, genau darum geht es in diesem Blogpost.Ein Vorurteil, das mich über Jahrzehnte begleitete, lautete: Bloß nie Gelb tragen! Gelb macht hässlich und lässt einen krank aussehen. Gelb steht niemandem und mir schon gar nicht. Kurz: Gelb ist eine ganz und gar furchtbare, untragbare Farbe. Natürlich habe hatte ich kein einziges gelbes Kleidungsstück. Auch kein Accessoire, keine Schuhe, keine Tasche in Gelb – und ich habe viele Accessoires, Taschen und Schuhe, in vielen Farben. Gelb kam in meinem Leben höchstens als Textmarker vor, und selbst da wählte ich lieber die pinke Variante. Nicht mal Blumen in Gelb mochte ich. Nein, auch keine Narzissen im Frühjahr. Nur bei Küken, da machte ich eine Ausnahme. Naja, irgendwo wird jeder schwach, ne?
Aber dann ... kam das Gelb doch in meine Leben. Es schlich sich herein, trickste mich aus. Wollte mir wohl zeigen, was wirklich in ihm steckt. (Zurecht, aber das wusste ich damals ja noch nicht.) Und das kam so: Die Tasche sah auf dem Foto eher golden denn gelb aus und überhaupt, wer kann schon Gucci widerstehen. Und die Bluse hat mich so sehr mit ihren Ärmeln bezaubert und bezirpst, dass ich wohl farbenblind wurde. Und so hatte ich plötzlich gleich zweimal Gelb im Schrank.
Und war davon begeistert. Mindestens. ;-)
„Gelb braucht Mut“, meinte meine Freundin Sibylle, als ich ihr die Fotos zeigte, und brachte mich damit zum Nachdenken. Ja, vielleicht sollten wir häufiger mal mutig sein. Unsere Vorurteile über Bord werfen, Ungewohntes und Unbekanntes ausprobieren, Neues in unser Leben lassen. Nicht nur Farben, sondern Menschen eine Chance geben – ihnen sogar ganz besonders.
Ist es nicht interessant, was eine so ungeliebte Farbe einen lehren kann?
Outfit:
Bluse: Zara Hose: Christies Clutch: Gucci (Vintage) Schal: Pashima Stiefel: Ara***
Fotos: Marie Bauer Kamera und Objektiv: Olympus OM-D E-M 10* mit Olympus M. Zuiko Digital 45 mm*
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12 Kommentare
am Mittwoch, 01. Februar 2017 um 08:49 Uhr
Liebe Susanne…. ich freue mich, dass Du gelb für dich entdeckt hast..denn es steht dir ausgezeichnet…fühl dich fest gedrückt…
Emma
am Mittwoch, 01. Februar 2017 um 09:14 Uhr
am Mittwoch, 01. Februar 2017 um 09:46 Uhr
Das ist doch gar nicht Gelb. Das ist Curryfarben. ;-)
Aber sehr schön!
am Mittwoch, 01. Februar 2017 um 09:49 Uhr
am Mittwoch, 01. Februar 2017 um 19:11 Uhr
am Mittwoch, 01. Februar 2017 um 13:37 Uhr
am Mittwoch, 01. Februar 2017 um 21:09 Uhr
Deine Aussagen im Blogartikel hätten glatt vom mir stammen können liebe Susanne. Und nach einem mutigen Moment wurden auch meine Vorurteile eines Besseren belehrt, denn jetzt sitze ich hier in einem Shirt im selben Farbton wie deine Bluse und bin total begeistert von der Farbe. Eine Tasche in Curry oder Geld oder wie auch immer die Farbe jetzt heißen mag, habe ich nicht. Aber vielleicht kommt das ja noch :). Dein Outfit steht dir auf jeden Fall supergut und vielleicht ist ja Gelb künftig wirklich dein neues Rot ;). Liebe Grüße Ursula
am Donnerstag, 02. Februar 2017 um 00:12 Uhr
Wie lustig: Ich trage heute einen heißgeliebten sonnengelben Pullover. Und beim Anziehen heute morgen stellte ich fest, dass er dieses Jahr volljährig wird.
Und gebe dabei zu, dass ich erst vor etwa drei Jahren erstmals eine pinkfarbene Baumwolljacke erwarb – unter dem Vorwand, sie sei ja nun so ein Schnäppchen, dass ich sie ja auch nur zuhause tragen könne ... Pustekuchen: das gute Stück darf auch unter Leute. Manchmal müssen auch Farben eben reifen. Oder wir ... ;)
am Sonntag, 12. Februar 2017 um 14:46 Uhr
Und schwupps, wird dein Farbstatement an höchster Stelle in der Bundesversammlung aufgegriffen.
Liest A. M. womöglich texterella?
;-)
am Sonntag, 12. Februar 2017 um 14:50 Uhr
am Sonntag, 12. Februar 2017 um 15:01 Uhr
am Sonntag, 23. Februar 2020 um 07:35 Uhr
Hihi, mir erging es wie vielen! Gelbsperre! Dann lag ein superkuschleliger und drastisch reduzierter Kaschmirpulli in senfgelb auf meinem Weg. Und ich hab gelernt: warme Gelbtöne schmeicheln. Und sie passen zu fast allen anderen Farbn, wenn sie sparsam eingesetzt werden. Seitdem ist eine Tasche, Mantel, Sneakers, Bluse und ein weiterer Pulli in sonnenblumen- bzw. senfgelb in meinen Schrank eingezogen. Ich liebe die Teile vor allem in der Kombination mit blau, weiß oder grau. Liebe Grüße, Cordula