Ist der Berliner eher unchic?
Jetzt, wo ich erstmals darüber nachdenke, fällt mir auf, dass ich auch noch nie vom "Berliner Chic" gehört habe. Und wenn ich so auf die Straße gucke, auf diesen zugegeben winzigen Berlinausschnitt, den ich bislang sehen durfte, bin ich geneigt zu sagen: Zurecht! Man könnte den Stil hier sogar als Anti-Chic bezeichnen, als würde man hier eine Art Kontrapunkt zelebrieren wollen.
Ich vermute: Anti-Chic ist der neue modische Zeitgeist, oder so. ;-)
10 Kommentare
am Freitag, 27. März 2009 um 19:38 Uhr
Wir nennen das “shabby chic”. :-)
am Freitag, 27. März 2009 um 23:22 Uhr
Also unangestrengt mag ich ja, aber Anti-Chic, das klingt nu doch eher irgendwie ganz ohne ...? Shabby chic, den haben wir hier im Ruhrpott auch! :-)
am Samstag, 28. März 2009 um 00:26 Uhr
beschreib doch mal. Wie sieht antichic aus?
am Samstag, 28. März 2009 um 16:04 Uhr
naja, hier scheinen sich die Menschen unbedingt nicht-chic aussehen zu wollen. Ein wenig lieblos-lässig, so als hätten sie just das genommen, was ihnen aus dem Schrank entgegengefallen ist. ;-)
am Montag, 30. März 2009 um 09:47 Uhr
yep - das ist der berühmte (berüchtigte?;) Berliner Stil (vgl. http://www.zeit.de/2007/21/Berliner-Stil ). Modehauptstadt wird Berlin wohl eher keine werden. Aber mit Michael Michalsky haben wir ja nu endlich auch mal ein hochoffizielles Mode-Aushängeschild - und irgendwann kommen sie eh alle wieder zurück (bread & butter 09). Ansonsten herrschen hier eben modische Subkultur und Trendsetter - und das ist gut so.
am Montag, 30. März 2009 um 14:02 Uhr
Laut US Vogue sind Berlinerinnen chic genug, “and what they lack in style they make up for in sheer self-confidence”.
am Dienstag, 31. März 2009 um 15:01 Uhr
...wobei ich neulich im TIPP den ätzenden Hinweis las, dass Michael Michalsky es fertig bringt, alles irgendwie billig aussehen zu lassen - auch ein 100 Euro-T-Shirt.:-) Naja, in was anderem als Jeans, T-Shirt und Goldkettchen hab ich ihn noch nicht rumlaufen sehen. Sein Geld verdient er ja wohl vor allem mit der Kreation des waghalsigen Tchibo-chic: modische Subkultur trifft auf pragmatischen Woolworth-Charme;-). That’s Berlin.
am Dienstag, 31. März 2009 um 15:47 Uhr
tip. / Ich finds gut, wenn auch für Normalsterbliche was aus dem Designerhimmel herabfällt. Hab mir grade einen tollen schwarzen Regenmantel von “Mitch & Co” gekauft - superschick und günstig. Was gibts an Jeans und T-Shirt auszusetzen?
Ein großes Glück, dass sich die Berliner/-innen keinem Modediktat beugen! Das ist allerdings wirklich typisch und bedeutet letztlich - mehr (Bewegungs-) Freiheit.
am Dienstag, 31. März 2009 um 15:56 Uhr
Es gibt gar nix an Jeans und T-Shirt auszusetzen. Man mus aber nicht alles Mode nennen, was man anziehen kann und nett aussieht. Ich finde nur, das MM viel PR um wenig Originelles produziert und mag diese Schickimicki-Berliner-Bussi-Szene nicht besonders, in der MM so gehypt wird:-).
am Freitag, 03. April 2009 um 18:58 Uhr
Doch, Ina, das tun die Berliner/-innen wohl: sich einem Modediktat zu beugen und zwar ganz extrem, wie ich finde und das schon immer (also seit ich vor ca. 30 Jahren zum ersten Mal da war). Und das lautet: Bloß nicht chic, das ist uncool, da muss ich Susi schon Recht geben und der Stil wird dann auch ziemlich dogmatisch gefahren, findste nich?