Was Wonneröllchen und Diversity verbindet. Ein fast politisches Mode-Statement. ;-)
Ja, man hat’s nicht leicht. Und frau auch nicht. Denn vor die Zufriedenheit mit sich selbst hat die Welt leider den Zeitgeschmack – aka „Mode“ – gesetzt. Und der kann einem das Leben ganz schön vermiesen. Außer man entspricht ihm – aber wer tut das schon?!
Groß, klein, dick, dünn, breitlächelnd oder schmallippig: Wie auch immer, was auch immer, irgendein Karl oder eine Heidi hat der breiten Masse bestimmt schon den passenden (oder angepassten?) Geschmack dazu diktiert ... Einheitsbrei rules, und produziert sich in der Modebranche ja auch so viel leichter, effizienter, gewinnbringender.
Als hüftvergoldetes Wonneröllchen kann man sich ergo entweder seinem Diätschicksal ergeben, auf ewig weiterhadern und -hungern, sich La dolce Vita vom Mund absparen und sich zur Dauerschlechtlaune fasten. Oder einfach mal die Seite wechseln: Weg von der modedesigndiktierten Maximalgröße 42 – hin zu der schier unglaublichen Erkenntnis, dass auch Frauen mit 44 plus sinnlich und sexy sind, und das sogar mit großen Plus.
Mir ist diese Erkenntnis Gott sei dank schon vor einigen Jahren gekommen. Seitdem mag ich mich samt Rundungen und Röllchen und habe Slimfast und Co. aus meinem Leben verbannt. Tja, und man glaubt es kaum: Mittlerweile zieht – langsam, aber sicher, und hurra! – auch die Modebranche nach. Mit Navabi zum Beispiel gibt’s nach zwanzig Jahren Internet nun tatsächlich einen Onlineshop für große Größe, der ein bisschen mehr zu bieten hat als gedeckte Tunikas, weiße Blusen „über Hüfte“ und beige Bequem-Hosen mit Gummizug und hohem Stretchanteil. Hier gibt’s Mode, die nicht bemüht nach Kaschieren und Verstecken von Rundungen aussieht – sondern nach Spaß, Selbstbewusstsein, Lebensfreude und guter Laune. Dass sie dabei auch noch an richtig properen, knuffigen Models präsentiert wird, ist ein bisschen wie das Tüpfelchen auf dem Navab-i.
Wenn das mal kein Fortschritt in Sachen Diversity ist! ;-)