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Texterella liebt Mode.

Wie aus Kleidung (dein) Stil wird.

Immer wieder höre ich von Frauen, dass sie meinen Stil mögen. Manche fragen mich gar um Rat. Kürzlich bei einer Lesung wollte eine Zuhörerin etwa wissen, ob die Farbkombination Pink zu Lila für ihr Alter nicht doch ein wenig zu gewagt sei. Nein, natürlich nicht! Wo steht denn bitte schön, dass wir blass und farblos – beige womöglich! – älter werden müssen …?

Einerseits freuen mich solche Fragen und die damit verbundene Wertschätzung natürlich, sehr sogar, andererseits fühle ich mich dann immer ein bisschen … nunja, wie eine Hochstaplerin. Denn über Mode mache ich mir viel weniger Gedanken, als man annehmen würde, zumindest bei einer Frau, die seit 15 Jahren ein Mode- und Lifestyle-Blog schreibt und zudem Autorin eines Stilratgebers ist (auch wenn dieser keine einzige Stilregel enthält, aber das ist wieder eine andere Geschichte).

Meine Herangehensweise an das, was ich trage, war und ist immer schon intuitiv. Erst durch mein Blog und später durch mein Buch „Die beste Zeit für guten Stil“ habe ich angefangen mir Gedanken darüber zu machen, warum ich was wie trage oder kombiniere. Modetrends haben mich dabei nie interessiert – vermutlich, weil mir die „It-Pieces“ und Must-haves ohnehin nie pass(t)en. Ob angesagte Jeans nun „bootcut“ oder „skinny“ getragen werden, welche Farben en vogue sind oder die Schulter gerade eher breit oder schmal ausfallen darf … egal. Ich trage, wozu ich Lust habe und worin ich mich wohlfühle. Das ist mein Maßstab.

Ausgefallene Kleidungsstücke habe ich hingegen immer schon geliebt. Unvergessen die Hermes-Schuhe (nicht zu verwechseln mit Hermès – das konnte ich mir damals nun wirklich nicht leisten ...) mit Götterboten-Flügeln an der Seite, die ich mir für viel zu viel Geld als Studentin kaufte … leider waren sie einen Tick zu klein, so dass ich sie selten trug. Irgendwann habe ich sie bei einer Tauschbörse verschenkt, manchmal frage ich mich, ob die Götterboten-Schuhe heute noch existieren oder vielleicht sogar getragen werden. Denkbar ist es, denn sie waren von guter Qualität. 

Gleichzeitig finden sich in meinem Kleiderschrank auch ganz viele Basics. Unzählige Streifenshirts etwa in allen möglichen Schnitten und Farben, schlichte, meist schmal geschnittene Jeans. Oder auch meine geliebten Katharina-Hovman-Tafettas, die mich immer wieder dadurch überraschen, wie ein simpler Hemdenblusenschnitt durch kleine Details beim Schnitt und tolles Material ganz besonders sein können.

 

Wie also funktioniert Stil?

Eines ist sicher: Mit Geld kann man Stil nicht erkaufen. Hermès, Gucci, Chanel – ja, sicher, das sind (oft) schöne Sachen. Aber reicht das fürs gewisse Etwas, für diesen besonderen modischen „Sparkle“, den manche Frauen haben? Ich finde nicht. Wäre ja auch zu einfach. (Eine gute Nachricht für alle, die wie ich nicht bereits sind, ein Vermögen für Klamotten auszugeben ...)

 

Kann man Stil lernen?

Ich glaube schon. Nein, falsch: Ich bin sogar davon überzeugt. Aber „wollen“ allein reicht nicht – man muss sich auch trauen. Denn Stil entsteht eben genau daraus, dass man nicht in der Masse mitschwimmt. Stil hat immer etwas Besonderes. Und dazu muss man sich aus der modischen Komfortzone erstmal heraustrauen.

 

Was sind meine  Tipps für (d)einen ganz eigenen Stil? 

Weg mit dem Perfektionismus! Für mich persönlich gibt es fast nichts langweiligeres als Frauen, die von oben bis unten wie aus dem Ei gepellt aussehen: Die Farbe der Schuhe passt zum Lidschatten (und zum Halstuch natürlich sowieso) und alles ist perfekt aufeinander abgestimmt. Ja, das sieht zweifellos nett aus … aber ist das Stil? Nö, eher nicht. Der entsteht für mich erst durch ein unerwartetes Detail, einen Bruch, durch Kontraste, durch ein modisches Augenzwinkern. Das kann eine üppige Strassbrosche zur Jeansjacke sein, eine ungewöhnliche Farbkombination oder Sneakers zum Tüllrock. 

Basics und Besonderes: Der Mix macht’s. Ich schrieb es schon: Ich habe sehr viele Basics im Schrank – vom Breton-Shirt über weiße Hemdenblusen bis hin zur klassischen Jeans –, aber eben auch Besonderes und Auffälliges. Große (oder auch kleine) Hüte, breite Gürtel, auffälliges Schuhwerk, extravagante Taschen, natürlich auch Schmuck und so weiter, mit denen man schlichte Looks in echte Hingucker verwandeln kann. Vieles davon kaufe ich gebraucht, zum Beispiel bei Vestiaire Collective. Aber Achtung: Viel hilft nicht viel, und da kommen wir auch schon zu Punkt 3:

Mehr ist nicht mehr. Ich mag’s selbst gerne üppig, aber sich mit allem behängen, was Schmuckschatulle oder auch Accessoire-Schublade hergeben? Besser nicht. Zu viele Hingucker machen sich gegenseitig Konkurrenz und schmälern die Wirkung. Ein wenig ist es wie bei der Inflation: Ist das Angebot zu groß, sinkt der Wert. Lieber ein oder zwei auffällige Details oder Accessoires, als zu viele kleinere.

Mode muss Spaß machen. Das ist für mich sogar der wichtigste Punkt! Mode ist keine ernsthafte Angelegenheit (außer vielleicht für Prominente, Royals und PolitikerInnen) und auch keine Raketenwissenschaft. Nicht wir „dienen“ der Mode, sondern sie uns. Sie soll uns gute Laune machen und ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Und genau das macht den Unterschied (und eben nicht die teure Birkin Bag …), auch in der Wirkung auf andere. Klingt nach Plattitüde, ist aber wahr: (Echtes) Lächeln ist nun mal das schönste Accessoire. 

Last but not least: Trage roten Lippenstift! Ich verspreche, das ist ein echter Gamechanger. Probier es unbedingt aus. Ich trage zurzeit besonders gerne die Farben Pome Granate und Ruby Red aus der Kollektion der Hamburger Make-up-Artistin Loni Baur. Die Lippenstifte sind perfekt in ihrer Konsistenz: eher matt, aber nicht trocken. Und: Sie setzen sich nicht in diese lästigen kleinen Lippenfältchen ab. Überhaupt sind die Produkte sehr gut, auch der frisch gelaunchte Bronzer für den Sommer. (Mit dem Code Texterella15 bekommst du 15 Prozent Rabatt auf alles.)

So, das waren meine vier ganz persönlichen Tipps. Aber vielleicht geht’s ja auch ganz anders?

Was sind denn deine Empfehlungen? Ich bin gespannt.

Um noch  mal zurück auf den Anfang des Textes zu kommen: Für die Zuhörerin meiner Lesung habe ich bei der Mode-Tauschparty (die bei manchen meiner Veranstaltungen stattfinden) noch einen orangen Schal gefunden. Die Kombination aus Pink, Lila und Orange sieht in jedem Alter einfach fabelhaft aus.

Wer sich mehr mit dem Thema Mode beschäftigen will, dem empfehle ich mein Buch „Die beste Zeit für guten Stil“. Und um Mut, Komfortzonen und Lebensfreude – auch in Sachen Mode! – geht es in „Auf das Leben!“.

Und sonst?

→ Die Muttertagsboxen sind wohl gut und wohlbehalten angekommen – bis auf eine, die tatsächlich in der Post hängenblieb und einer anderen, in der die Schokolade geschmolzen war (unglaublich, was alles passieren kann – zumal im Mai, nicht im Hochsommer). Ich gebe zu, ich war doch ziemlich nervös und bin nun erleichtert, dass alles geklappt hat. Und ich  ziehe den Hut vor allen Shopbetreiberinnen, deren täglich Brot das Packen und Versenden von Päckchen ist. 

→ Und natürlich möchte ich euch noch auf die nächsten Lesungen aufmerksam machen! In Cadolzburg ist die Lesung schon länger ausgebucht, aber in Salzburg gibt es aufgrund von großzügigen Röumlichkeiten noch Platz. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird dennoch gebeten. Hier geht es zur offiziellen Einladung. 

Am 6. Juni bin ich dann in Viechtach. Hier lese ich aus „Auf das Leben!“ im Kino CineVit im Rahmen der Reihe „Starke Frauen“. Kommt zahlreich, das wird bestimmt ein großer Spaß, zumal sich die Veranstalterinnen wirklich ins Zeug legen. 

Tja, und dann geht’s Richtung Norden, das hatten sich ja viele gewünscht. Am 31. August bin ich im thüringischen Nordhausen in der Stadtbücherei und am 13. September in Lüneburg bei Bücher am Lambertiplatz. Vielleicht magst du dir die Termine schon mal vormerken?

Noch mehr Lesungstermine sowie die Anmeldemodalitäten findest du hier. Schreib mir auch gerne eine Mail, falls ihr Unterstützung braucht. 

Look:

Ein absoluter Texterella-Lieblingslook übrigens … und für mich – darf ich das sagen? – auch der beste Beweis, wie man Basics zu einem coolen Look stylen kann.

Jeans: Uniqlo* in XXL (Ich gebe zu, bei mir sitzt sie etwas knackiger als bei den Uniqlo-Models … ;-)) 

Streifenshirt: Uniqlo*, ebenfalls in XXL

Gehäkelter Strohhut: Uniqlo*

Gürtel: AnnaMatoni*

Sandalen: Birkenstock (schon älter, aber diese Sandalen von Camper* sind eine gute Alternative. Und zudem reduziert. Oder diese hier*, die gefallen mir auch!)

Tasche: Dior (gebraucht gekauft – neu ist sie absurd teuer; diese Tasche von Sandro* ist eine schöne Alternative)

Tuch: Sézane (genau dieses Tuch gibt es nicht mehr, aber Sézane bekommt immer wieder schöne Tücher rein. Überhaupt ist die ganze Kollektion einfach wirklich wunderschön ...)

Lippenstift: Loni Baur Ruby Red (mit dem Code Texterella15 gibt es 15 Prozent Rabatt)

Noch mehr Mode gibt es übrigens hier bei meinen Lieblingsstücken

*Affiliate-Links

 

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Fotos: Simone Naumann

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Auf Texterella dreht sich alles um Frauen über 50 - um Frauen in ihren besten Jahren! Die Themen meines Blogs sind Stil, Hautpflege, Reisen und Kultur, gutes Essen, kurz: Inspiration für ein schönes, erfülltes und zufriedenes Leben für Frauen 50plus! Vielleicht bist auch du eine Frau über 50 (oder 60 oder 70 …. ;) und magst mein Blog abonnieren? Dann verpasst du keinen Beitrag mehr! Geht ganz schnell: Mail-Adresse eintragen, absenden und – ganz wichtig!! – den Link in der Bestätigungsmail, die dir im Anschluss zugestellt wird, anklicken. Manchmal versteckt sich diese Mail im Spamfilter. Aber ohne Verifizierung, keine Texterella-Mail! :-) Dass ich mit deiner Adresse keinen Unfug betreibe, du dich auch jederzeit wieder abmelden kannst und dass dieser Service natürlich absolut kostenlos ist, muss ich sicher nicht extra dazusagen. 

Ich freue mich von Herzen über jede neue AbonnentIn! Und deshalb darfst du Texterella natürlich sehr sehr gerne weiterempfehlen!

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1922 6 Texterella liebt Mode., 50+ Lifestyle, Beauty & Fashion 19.05.2024   frühling 2024, streifenlook, texterella liebt mode, uniqlo

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