Texterella liebt das Leben.
Die Adventsdiät: Mein Plädoyer für mehr Genuss
Ach, die liebe Adventszeit, die mit schnellen Schritten herannaht … in zwei Wochen ist es schon wieder soweit. Und so schön sie zweifellos ist und so sehr ich sie liebe: Diese Dauer-Konfrontation mit Leckereien, der Plätzchenteller, den die Kollegin pünktlich zum 1. Dezember auf ihren Schreibtisch stellt, dieser geradezu penetrant verführerische Geruch nach Glühwein, Zuckerwatte und gerösteten Maroni, der unsere Städte durchzieht, die vielen Weihnachtsfeiern … all das kann durchaus zum Kampf mit der eigenen Selbstdisziplin werden. Gerade für uns Curvys.
Wobei: Nach außen tun wir ja ganz entspannt. Die paar Kilos mehr? So what! Wir lieben uns, wie wir sind, und Schönheit kennt keine Kleidergröße. Stimmt ja! Auch hier auf Texterella hast du das schon gelesen.
Aber manchmal funktionieren diese Mantren nicht mehr. Statt attraktiv und selbstbewusst, fühlt man sich einfach nur noch … dick. (Wer kennt’s? Ich schon!) Neidvoll werden die schlanken Kolleginnen und Freundinnen beäugt, Diätpläne geschmiedet und Fitnesskurse gebucht. Schlank oder zumindest schlanker ... das muss doch zu schaffen sein?! Und tatsächlich weist die Waage schnell nach unten: ein Kilo, dann drei, dann fünf. Läuft! Euphorie macht sich breit, die Jeans, die seit Jahren nicht mehr passte, lässt sich wieder schließen.
Und dann kommt die Adventszeit ... die Zeit der Plätzchenteller, der Lebkuchen und Marzipankartoffeln. Aber wir sagen konsequent „nein!“, knabbern im Büro brav an Karotten- und Gurkensticks statt an Vanillekipferl und Kokosmakronen, trinken dünne Rhabarbersaftschorle statt süffigem Glühwein. Jetzt bloß nicht einknicken – standhaft bleiben, auch wenn’s schwerfällt! Das muss doch zu schaffen sein, feuern wir uns innerlich an, wenn auch mit unweihnachtlich schlechter Laune.
Bis zum Weihnachtsabend. Es soll Raclette geben, und am ersten Weihnachtstag dann die Weihnachtsgans, von Muttern zubereitet. Schon jetzt erahnen wir das Debakel. Raclette und Weihnachtsgans versus Karottensticks! Wer wird da wohl gewinnen? Besonders, wenn Mutter findet „Kind, du bist so dünn geworden!“ und noch einen Knödel extra auf den Teller legt.
Es kommt, wie es kommen musste: Wir können nicht widerstehen! Es ist aber auch zu lecker! Wir seufzen wohlig und fühlen uns erstmals nach Monaten wieder richtig satt. Und ja, auch glücklich. Was bleibt, ist das schlechte Gewissen und die Angst vor der Waage – schließlich haben wir diätmäßig voll versagt.
Aber – ist das wirklich so schlimm? Die Welt ist voller süßer Versuchungen, und im Dezember nun mal besonders. Ich bin wahrlich für einen gesunden Lebensstil, aber das heißt für mich auch: mir etwas zu gönnen und ja, gelegentlich auch über die Stränge (und die „Strenge“ ;-)) zu schlagen. Muss ja nicht gleich in Völlerei enden und damit, dass man die Lebkuchen- oder Plätzchendose komplett leer futtert. In der Adventszeit hat man die Gelegenheit, genau das zu üben.
Ich finde: Genuss ist Lebensfreude, gerade in diesen grauen Zeiten. Lasst uns die Advents- und Weihnachtszeit und ihre Köstlichkeiten aus vollem Herzen genießen (und dann, wer mag, am 1. Januar wieder mit der Selbstdisziplin anfangen … ;-))
Übrigens, zum Thema Adventsdiät habe ich auch schon vor Jahren diese Kolumne geschrieben: Die Weihnachtsfigur. ;-)
Und jetzt muss ich natürlich wissen: Was ist denn dein liebstes Plätzchenrezept? Verrätst du es mir?
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Look:
Pinke Seidentunika: Lémanja
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Porträtfotos: Martina Klein
Moodbilder: via Unsplash (Nina Plobner & Hannah Pemberton)
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21 Kommentare
am Sonntag, 17. November 2024 um 08:33 Uhr
Liebe Susi, ich bin absolut für Genuss! Nur mein Körper sieht das leider anders: Mehr als einen Glühwein? Kopfweh ein paar Stunden später. Zu oft zu Süßem gegriffen? Ich werde unangenehm müde und träge. Zu viel Fett am Teller? Verdauungsalarm.
Daher muss ich gerade in der Vorweihnachtszeit auf der Hut sein, was mich schon recht nervt. Das Gute dran: Auf diese Weise hilft mir mein Körper, halbwegs gesund durch die Weihnachtszeit zu kommen.
am Sonntag, 24. November 2024 um 01:00 Uhr
am Sonntag, 17. November 2024 um 08:55 Uhr
Liebe Susi,
da kann ich dir nur zustimmen…genau der richtige Anstoß für mich, genussvoll in die Adventszeit zu gehen!
Da es mir leider auch öfters so wie dir, Daniela, geht und ich hinterher leide, ist für mich mittlerweile wirkliches Genießen OHNE schlechtes Gewissen mein Weg.
Einen schönen Sonntag mit Genuss ohne Reue!
am Sonntag, 24. November 2024 um 01:01 Uhr
am Sonntag, 17. November 2024 um 09:04 Uhr
Liebe Susi,
Mir hilft der Gedanke, dass die Adventszeit eigentlich eine Fastenzeit vor den großen Fest Weihnachten ist.
Ich verzichte auf Süßes und genieße dann zu Weihnachten.
Ich esse Nüsse und Mandeln und Mandarinen ganz bewusst. Mein Körper dankt es mir. Mir geht’s dabei nicht um die Kilos, sondern um meine Gesundheit, die mir gerade in dieser stressigen Zeit wichtig ist. Kopfschmerzen und Bauchweh kann ich so vermeiden. Lg Ulrike
am Sonntag, 24. November 2024 um 01:02 Uhr
am Sonntag, 17. November 2024 um 09:06 Uhr
Liebe Susanne,
du sprichst mir aus dem Herzen. Jahrelang, habe ich mich gegeißelt um der angeblichen, gesellschaftsfähigen Norm von Größe 38/40 zu entsprechen. Dann bin ich krank geworden. Erst da habe ich kapiert was ich denn mir da eigentlich an tue. Es hat mindesten 2 Jahre gedauert bis mein Körper sich reguliert hat und ich nicht mehr ständig an Essen und Diät denke. Heute trage ich eine 46, ja ich bin dick. Aber, gesund! Ich ernähre mich hauptsächlich von Gemüse, Vollkorn, esse sehr wenig Fleisch und vermeide Zucker. Was ich sagen will, genießt die Weihnachtszeit und auch mal ein Plätzchen. Das ist gut so und nicht ständig an Diäten denken. Eine schöne Zeit
am Sonntag, 24. November 2024 um 01:04 Uhr
am Sonntag, 17. November 2024 um 09:30 Uhr
Liebe Susanne, ich musste so schmunzeln. So ist es doch wirklich. Ich bin ein Pummelchen, ein hübsches finde ich . Es gibt Zeiten, da macht es mir nichts aus, doch gerade wenn die Weihnachtszeit an die Tür klopft, Feiern anstehen, dann leide ich. Was ziehe ich an? Trägt das Kleid auf? Und und. Dann geh ich schoppen, um ein Teil zu finden, das mich gut aussehen lässt. Das macht mich dann traurig, weil ich mich hasse, dass ich es nicht im Griff habe mit meiner Figur. ... Ich finde dich so zauberhaft mit deinen Kurven und deiner schönen Ausstrahlung. Danke für deine Beiträge. Sie machen mir Mut zu mir zu stehen .
am Sonntag, 24. November 2024 um 01:05 Uhr
am Sonntag, 17. November 2024 um 11:55 Uhr
Liebe Susi, ja die Adventszeit hält einiges bereit. Ich denke Genuss ist wichtig und es muss ja nicht in Mengen statt finden. Manches Mal ist weniger mehr Genuss.
Du siehst zauberhaft aus. Genieße die schöne Zeit.
Liebe Grüße Tina
am Sonntag, 17. November 2024 um 12:00 Uhr
Selbst, wenn man eigentlich schlank ist - es gibt immer andere, die noch schlanker, straffer, muskulöser… sind. Wir selbst sind unsere größten Kritiker und vergessen dabei gerne, dass wir nur das eine Leben haben und das auch ein bisschen genießen sollten. Lieber mit ein paar Kilo mehr glücklich leben, als ständig verbissen und schlecht gelaunt jede einzelne Kalorien zu zählen. Schon gar nicht, wenn es überall feine Sachen zu schlemmen gibt - für das Meer ist hinterher jede Figur eine Bikinifigur. Die Waage ignoriere ich und solange die Hosen passen, mach ich mir keine Gedanken. Die tolerieren auch ein paar Ausschläge in die eine oder andere Richtung. Auf eine genussvolle Vorweihnachtszeit!
am Sonntag, 24. November 2024 um 01:08 Uhr
am Sonntag, 17. November 2024 um 14:42 Uhr
Ich liebe die Advents- und Weihnachtszeit. Auch für ihre feinen Spezereien und das feine Essen.
Bei mir schlägt es allerdings sofort an und das ist wirklich schade, denn es trübt meinen Genuss.
Dennoch: Plätzchen und Weihnachtsmarkt mit Bratwürstchen und Lebkuchen und Glühwein, das muss einfach sein. Was wäre das sonst für eine Weihnachtszeit?
Im Gegenteil, ich bin glücklich solch eine erleben zu dürfen. Es geht uns hier gut, sehr gut sogar und dafür bin ich dankbar.
Der einzige, der bei mir dünner wird, ist mein Geldbeutel, denn ich spende auch viel in der Weihnachtszeit, damit es anderen hoffentlich ein Stück besser geht. Hier mache ich keine Diät.
Herzlich,
Sieglinde
am Sonntag, 17. November 2024 um 16:38 Uhr
Wenn man bedenkt, dass der Advent einst eine kirchliche Fastenzeit war…
Viele Grüße Gundula
am Sonntag, 24. November 2024 um 01:08 Uhr
am Sonntag, 17. November 2024 um 19:23 Uhr
Achduherrjeh, was Gedanken. Was wäre denn die Winter- und Adventszeit ohne wärmendes Essen, genußvolle Spezereien, ein Glas Rotwein? Ein wärmendes Essen ist wichtig für Körper und Seele. Fühlen wir uns nach einem Spaziergang bei so recht ungemütlichem Wetter mit einer warmen Suppe, einer Tasse Tee und Plätzchen (mit Erinnerungspotenzial an die Kindheit) nicht wohler, als mit einem Glas stillen Wasser und Salatblatt? Verlangt es uns bei Nebel, Regen und Wind nicht nach Rotkohl, Knödel, Spätburgunder? Ach wie herrlich luxuriös, daß wir die Möglichkeit dazu haben. Wie immer gilt : Die Dosis macht das Gift. Und mein Motto ist - “Das Leben ist zu kurz für Knäckebrot “. Das war das Wort am Sonntag.
am Sonntag, 17. November 2024 um 19:25 Uhr
P.S.: Kennen wir Dein überaus attraktives Kleid nicht schon?
am Samstag, 23. November 2024 um 16:58 Uhr
am Freitag, 22. November 2024 um 10:04 Uhr
Liebe Susanne,
seit Jahren bin ich hier stille (Mit)Leserin und genieße deine Worte und Bilder.
Doch so unterhaltsam dieser Artikel auch ist, so macht er mich - als ehemals Essgestörte - auch betroffen. Denn er zeigt, wie normal dieser ewige Kampf zwischen Disziplin und Genuss in Bezug auf das Essen und Gewicht zu sein scheint. Und wie kopfgesteuert und schambehaftet, bis hin zum Selbsthass, sich manche Frauen damit das Leben schwer machen.
Ich habe sämtliche Kalorientabellen verlernt und besitze seit Jahrzehnten keine Waage mehr. Doch das Wichtigste ist die wiedergewonnene Freiheit in meinem Kopf. Denn es gibt keine Einteilung mehr in „gesunde“ und „ungesunde“ Lebensmittel. Die Karotte ist bei mir genauso neutral wie die Weihnachtsgans mit all ihren Beilagen. Im Umkehrschluss bedeutet das, esse ich eine Karotte, habe ich nicht das hintergründige Gefühl des Verzichts. Und nehme ich Gans und Co. zu mir, empfinde ich das nicht als undisziplinierte Sünde. Mit anderen Worten: ich darf immer alles essen. Und weil ich das darf, esse ich von dem, was da ist, worauf ich Lust habe, bis ich satt bin. Immer.
Deshalb sehe ich auch in der (Vor)Weihnachtszeit keine besondere Herausforderung. Und für mich hat das nichts mit Selbstdisziplin zu tun, sondern damit, dass ich meinem Körper wieder vertraue und auf Hunger und Sättigung höre. Und natürlich damit, dass ich gelernt habe, meinen emotionalen Hunger anders zu stillen. Übrigens gibt es genügend Studien darüber, dass ein Großteil der Diäten langfristig nicht funktionieren kann. Dabei spielt die Biologie eine viel größere Rolle, als den meisten von uns bewusst ist. Für viele Frauen bringen Diäten bestenfalls den verhassten Jo-Jo-Effekt und sind schlimmstenfalls die „Einstiegs-Droge“ in eine Essstörung.
Daher mein (Vor)Weihnachtswunsch für/an alle, die sich angesprochen fühlen: Zweifelt doch mal mehr an dem „Prinzip Diät“ und weniger an euch selbst, bzw. an euren Körpern. Genussvolle Grüße Simone
am Samstag, 23. November 2024 um 16:56 Uhr