Frisch kolumnisiert.
Pussycut. Scham mit Charme.
Frauen und ihre Haare. Wer schon einmal verschnitten und verfärbt vom Frisör kam (und wer wäre das nicht), weiß um die Seelennöte, die unser Schopf uns bereiten kann. Und als hätten wir mit Bad Hair Days und verfehlten Colorationen nicht schon genug zu tun, müssen wir jetzt auch noch die restliche Körperbehaarung stylen. Von wegen alles abrasieren und wegepilieren – Ganzkörperglatze war gestern. Style-Ikonen tragen It-Frisuren heute auch unterhalb der Gürtellinie. (Ja genau, dort unten. Wir verstehen uns schon richtig.)
Abzusehen war der Trend zur Intimfrisur ja bereits länger. So avancierten vor zwei oder drei Sommern Achselhaare plötzlich zum angesagten Accessoire. Zum weißen ärmellosen Top kombinierten Fashionistas üppiges Achselgrün und setzten damit ungewohnte Farbakzente. Das Achselhaar passend zur Gucci-Sandale tragen? Warum nicht! Jetzt ist also das Schamhaar dran. Wer sich mit seiner Landebahn unterm Tanga bereits als Trendsetter wähnt, der hat das Lookbook „Einzigartige Schnitte für wunderschöne Damenschritte“ noch nicht durchgeblättert: Intim-Stylings wie „Charlie Chaplin“, „Martini-Glas“ oder auch „Briefmarke“ machen den Venushügel zum neuen Kunstobjekt. Und stellen die Waxing-Branche vor ganz neue Herausforderungen. Ein Hersteller von Damenrasierern hat bereits reagiert und unterstützt Frauen bei der Wahl einer typgerechten Intimfrisur. Nicht auszudenken, wenn die Scham nicht zum restlichen Styling passte! Mit einem aufwändigen Fragebogen können Frauen ermitteln, ob sie eher abenteuerlustig oder bodenständig sind und ihr Haar dann als (wegweisenden?) Pfeil oder schlichten Streifen in Form bringen. Der passende Rasierer wird natürlich gleich mitgeliefert: Innovativste Damenrasierertechnologie ermöglicht kunstvollste Dessins durch höchste Präzision. Erst mal heißt es jetzt aber: wachsen lassen. Und dann waxen lassen. Für Louis-Vuitton-Liebhaberinnen wäre übrigens ein Styling in Form des markanten LV-Logos eine charmante Idee.
(Die Kolumne erschien heute in der Print- und in der Online-Ausgabe der WELT KOMPAKT.)
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Wer noch mehr WELT-Kolumnen aus meiner Feder lesen möchte – bitte schön: Hier sind meine gesammelten meine Mode- und Lifestyle-Kolumnen. Viel Spaß!
8 Kommentare
am Freitag, 22. Juli 2016 um 09:41 Uhr
Witzig :) Einer der seltenen Momente, in denen ich froh bin, dass ein Blogbeitrag ohne Bilder auskommt :D :D
am Montag, 25. Juli 2016 um 17:25 Uhr
am Freitag, 22. Juli 2016 um 13:43 Uhr
Jetzt musste ich gerade so über den Kommentar von Derya lachen, dass ich fast vergessen habe, was ich schreiben wollte.;D
Frauen und ihre Haare… ja… ein unerschöpfliches Thema. Ich widme mich erstmal der Haartracht oberhalb der Gürtellinie. Und sollte ich dann noch Zeit und Energie für anderweitigen Haarkram haben, was mehr als unwahrscheinlich ist, dann ... äh… sehen wir weiter. Wobei man das dann ja auch nicht so rumzeigt, nehme ich an. ;)
am Freitag, 22. Juli 2016 um 18:52 Uhr
Danke für diese Inspiration! Ich habe gerade den Test gemacht: “Welches Intimstyling passt zu dir”. Das Ergebnis: Ich bin die Abenteuerlustige, ungebunden und frei. Na dann lass ich das mit dem Styling mal, ich bin so frei. ;-)
am Samstag, 23. Juli 2016 um 16:54 Uhr
Nee, nimm das Bild (oder eher gesagt die Bilder) aus meinem Kopf. Ich dachte, den Urwald haben wir hinter uns :)
Liebe Grüße Sabine
am Montag, 25. Juli 2016 um 17:26 Uhr
am Sonntag, 24. Juli 2016 um 21:41 Uhr
Hahaha genial :)
Erinnert mich an ein Erlebnis, das ich vor ein paar Wochen im Saunabereich der Therme Geinberg hatte.
Da kam ein älterer Herr in die Sauna, mit Liebe zu Zöpfen. Er hatte sich sein graues Haupthaar zu einem Zopf gebunden und auch sein Bart bestand aus vielen geflochtenen Zöpfen mit bunten Bändern.
Diese vielen bunten Zöpfe hatte er auch gleich mal eine Etage tiefer im Schambereich. Nur halt ein bissal kürzer.
Lol, da baumelte einiges ..... :)
Liebe Grüße
Nila
am Montag, 25. Juli 2016 um 17:25 Uhr