Frauen ab 50: Das Montagsinterview mit Susanne Buchner-Sabathy.
Mode und (äußere) Schönheit hatten für mich immer (auch) mit visueller Wahrnehmung zu tun. Wie blinde Menschen zu diesen Themen stehen – darüber hatte ich mir nie Gedanken gemacht. Bis zu diesem Interview.
Meine heutige Interviewpartnerin und Montagsfrau ist die Wienerin Susanne Buchner-Sabathy. Sie ist blind. Ja, dieses Interview ist mir wieder ein ganz besonderes.
Bereits seit ihrer Geburt war Susanne stark sehbehindert. Doch kurz vor ihrem 40. Geburtstag verschlechterte sich ihr Sehvermögen dramatisch, so dass sie ihre Sehfähigkeit weitgehend einbüßte. „Ich sehe mit dem rechten Auge gar nichts, mit dem linken farbige Nebel. Wobei ich mich über „farbig“ freue ich, denn eine Zeitlang war der Nebel nur grau. Jetzt gibt es Abstufungen in diesem Grau, die ich als Farben interpretiere.“
2013: Susanne Buchner-Sabathy, 50. (Foto: Armin Plankensteiner)
Beruflich blickt Susanne auf ein weites Feld: Als studierte Übersetzerin für romanische Sprachen hat sie als DaF-Trainerin in Rumänien oder am germanistischen Institut der Uni im polnischen Poznan unterrichtet und in Allgemeiner Sprachwissenschaft promoviert. Sie hat Kulturveranstaltungen wie Lesungen und Ausstellungen organisiert und an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gearbeitet. Als ihre Erblindung dies nicht mehr zuließ, besann sie sich auf ihre Wurzeln: Heute arbeitet sie als freiberufliche Übersetzerin für Kunst und Kultur und hat mittlerweile mehrere Bücher übersetzt. Und dafür einen Preis gewonnen: den Raymond-Aron-Preis der Robert-Bosch-Stiftung, 2009. Zudem arbeitet sie für Museen und im Wissenschaftsbereich. Sie versteht sich aber auch als Brückenbauerin zwischen Blinden und Sehenden und bietet dazu Workshops an.
„Zu den dauerhaft schmerzhaften Dingen gehört, dass ich nicht nur das Bild geliebter Menschen, sondern auch mein eigenes Spiegelbild verloren habe. Ich habe mich immer nur sehr nebelhaft im Spiegel gesehen, aber ich hatte doch einen Eindruck. (...) Es gibt kein Spiegelbild mehr für mich und kein Bild, kein Foto. Nur mehr das Körpergefühl. Dieses Körpergefühl aus der Umklammerung normierter Frauenbilder loszulösen, ist schwer - für sehende und für nicht-sehende Frauen. (...) Zu den schönen Dingen gehört, dass Dialog und gemeinsame Unternehmungen eine viel größere Rolle spielen. Ich ging immer gern allein einkaufen und kann das nun nicht mehr. Was ich zunächst als Defizit und Zwang erlebte, stellte sich als interessant, anregend, horizonterweiternd, als große Freude heraus.“
Und heute es ist mir wiederum eine große Freude, Susanne hier in meiner Interviewreihe dabei zu haben ...
Wie würdest du deine Einstellung zu Mode bezeichnen oder beschreiben? Hat sie sich im Laufe deines Lebens verändert?
Es klingt vielleicht seltsam, aber als junges Mädchen und als junge Frau war mir Mode nicht besonders wichtig.
Zum Teil wahrscheinlich, weil ich im Teenageralter entmutigt war durch die Tatsache, dass ich so weit weg war von modischen Idealbildern: nicht nur hatte ich immer ein paar Kilo mehr als das Idealgewicht (auch wenn meine Ballettlehrerin damals beschwor, meine Körperproportionen seien besser als bei vielen ganz schlanken Mädchen). Ich musste schon als Kind verschiedene Brillen tragen und die waren damals wirklich hässlich. Im Nachhinein denke ich mir zwar, man hätte zum Beispiel dieses Ungetüm mit dicken, rosa getönten Gläsern auch wie einen Modegag tragen können, aber dazu fehlte mir damals einfach die innere Distanz und die Coolness.
1996: Frisch promoviert.
Andererseits aber hat mich in meiner späten Teenagerzeit und in meinen 20ern auch so viel anderes interessiert und fasziniert, ich hatte einen sehr spannenden Freundeskreis, mein bis dahin klassisch geprägter Musikgeschmack wurde revolutioniert, ich hatte im Studium Gelegenheit, mich intensiv mit Fragen zu beschäftigen, die mich total faszinierten – die Sprachwissenschaft, so wie sie damals am Grazer Institut für Linguistik vermittelt wurde, hat wirklich mein Weltbild umgebaut – und ich hatte das Glück, mich an herausfordernden Projekten beteiligen zu können.
Natürlich wollte ich mich von anderen unterscheiden, natürlich wollte ich ein bestimmtes, schmeichelhaftes Bild von mir vermitteln, aber das, was ich anzog, spielte dabei einfach keine große Rolle. Als ganz junge Frau mochte ich Schwarz, ich mochte Hosen, ich mochte es schlicht. Die Farbe Schwarz gab mir damals das Gefühl, mich innerlich irgendwie besser sammeln zu können. Jeans probierte ich aus, fühlte mich in den klassischen Modellen aber nie besonders wohl. Ich mochte Jeansstoff nicht und ich hatte immer ein wenig das Gefühl, Jeans und Parka seien eine Art Uniform.
Es gab dann einzelne Kleidungsstücke, bei denen ich irgendwie das Gefühl hatte, dass sich zwischen ihnen und meinem Körper ein freundlicher Dialog entspann. Zum Beispiel ein taubenblauer Rollkragenpulli aus einem feinen Merinogarn. Das hat mich interessiert, ich versuchte, herauszufinden, welche Merkmale ein Kleidungsstück haben musste, um auf mich so zu wirken. Damals hörte ich auf, T-förmig geschnittene Shirts zu tragen, weil ich feststellte, dass sich bei denen dieser freundliche Dialog nie einstellte.
Die Farbe Schwarz blieb wichtig, ihre Rolle veränderte sich aber. Immer öfter war sie der Kontrapunkt, nicht mehr der Solist. Außerdem spielte bei meinen Einkäufen der Kontext der Produkte – Materialien, Herstellungsbedingungen – eine immer größere Rolle.
Die Notwendigkeit, nach meiner Erblindung die Hilfe anderer für den Kleidungskauf in Anspruch zu nehmen, brachte mich in Dialog. Mit meinen Freundinnen, mit meinen Schwestern, mit Verkäufern und Verkäuferinnen, mit Designerinnen, die in der sehr lebendigen Wiener Modeszene eigene Läden betreiben. Dieser Dialog wirkte auf mich wie Champagner. Ich wurde neugieriger, traute mich an Schnitte und Farben, die ich allein nie anprobiert hätte. Diese Gespräche geben mir manchmal etwas von dem zurück, was mir durch den Verlust des Spiegelbilds verloren ging.
2009: Bei der Verleihung des Raymond-Aron-Preises.
Eine besondere Rolle spielte in diesem Öffnungsprozess eine liebe Freundin, die mich unermüdlich beim Kleidungs- und Schuhkauf begleitet, ausgezeichnet schneidern kann und mir schon einige Lieblingsstücke genäht hat – zum Beispiel das Shirt auf dem Portraitfoto. Sie hat auch das Label AnnaS entwickelt.
Heute sind Kleidung und Mode für mich ein sehr lebendiger, freudvoller Teil meines Lebens. Etwas, das mit Dialog zu tun hat – Dialog mit anderen, aber auch Dialog mit mir selbst – und mit Selbstausdruck. Ich erfahre jetzt eine Vielfalt von Möglichkeiten, die die junge Frau und die sehende Frau, die ich früher war, nicht hatten erfahren können.
Welche Stilrichtung bevorzugst du? Wie hat sich dein Geschmack im Laufe deines Lebens verändert – und warum?
Ich finde das wirklich schwer zu beschreiben, weil ich nie in dieser Form drüber nachgedacht habe. Die negative Abgrenzung ist leichter: ich trage keine Rüschen, keine Blümchen, keine Pastellfarben. Keine Blusen (weil ich sie nicht bügeln mag). Selten Röcke, obwohl ich nichts gegen Röcke habe. Gern Hosen, gern Kleider. Früher trug ich businessmäßig gern Hosenanzug oder Kostüm (ich erinnere mich an ein sehr wandlungsfähiges, kniekurzes Tweedkostüm, das ich geliebt habe), jetzt hat mich schon lang kein klassisches Kostüm oder klassischer Hosenanzug mehr verlockt.
Ich lege viel Wert auf gute Verarbeitung. Das ist auch deshalb wichtig, weil ich schöne Stücke gern lang tragen möchte. Ich mag es, wenn sie sich „mit Leben aufladen“ – mit der Erinnerung an einzelne Tage, Unternehmungen, Begegnungen.
Ich mag schöne Dinge. Die vielfältigen Sinneseindrücke, die die Berührung mit schönen Stoffen, feinen Garnen, weichem Leder verursacht, löst bei mir ein Glücksgefühl aus, ehrlich. Und nein, das ist nicht erst seit der Erblindung so. Ich bin dadurch nicht anders geworden, nicht besser, weiser, blablabla. Solche „kleinen“ Dinge haben mich auch früher schon glücklich gemacht – nur dass sie nicht klein sind. ;-)
Der Stoff muss sich also gut anfühlen. Ich mag überlegte Schnitte, Schnitte, die irgendeine Besonderheit, irgendeinen Kick haben. Ja, und ich mag Farben. Ich finde es auffällig, dass ich mich jetzt in farbiger Kleidung viel wohler fühle als ich es als junge Frau getan habe. So, als ginge ich jetzt mehr aus mir heraus.
Ich mag Accessoires, hätte gern viel mehr Platz für Handtaschen und Schuhe. Überhaupt Schuhe: als ich noch verwertbare visuelle Eindrücke hatte, habe ich bei anderen stärker auf Schuhe geachtet als auf Kleidung. In den letzten Jahren ist es immer wichtiger geworden, dass sich die Füße wirklich wohl fühlen in den Schuhen - wie etwa bei den Schuhen von Arche oder von Thierry Rabotin. Ich mag auch (Mode-)Schmuck, aber auch hier moderne oder witzige Stücke, kaum etwas Klassisches.
Übrigens versuche ich auch meinen Taststock wie ein Accessoire zu tragen. Natürlich brauche ich ihn, um Schritt für Schritt die Beschaffenheit des Bodens vor mir abzutasten. Aber es spricht ja nichts dagegen, der Notwendigkeit ein wenig Phantasie beizugesellen. Beim Taststock gibt es zwar nicht viele Gestaltungsmöglichkeiten, aber ein Fünkchen Weiß schadet ja den meisten Outfits nicht und in der Form ist er doch ein ziemlich exklusives Accessoire, nicht wahr?
2008: der 45. Geburtstag! Wunderschön! (Ich liebe dieses Bild!)
Und ich mag wandelbare Sachen, ich mag es, wenn ein Kleidungsstück nicht ein für allemal fertig ist, sondern wenn man im Tragen einzelne Merkmale variieren kann – wie der Kragen liegt oder steht, zum Beispiel, oder mit welchen Bändern man die AnnaS-Sandalen bindet.
Große Marken interessieren mich wenig. Für besondere Stücke mag ich lieber kleine Labels, Designer und Designerinnen, die individuell beraten.
Das, was mir gefällt, hängt dann auch sehr von der speziellen Gelegenheit ab – ich habe ganz funktionale Stücke, die ich gern trage, und festliche Stücke, die dann aber auch wirklich etwas Besonderes sein sollen. Und dazwischen gibt es ein weites, wohliges Spektrum.
Hattest du modische Vorbilder? Personen oder Persönlichkeiten, die deinen Stil geprägt haben – oder eine modische Ära?
Nein, keine Vorbilder im Sinne von Stars oder Models. Aber ich fand und finde es sehr anregend, zu verfolgen, wie sich Frauen um mich herum kleiden.
Hast oder hattest du ein Lieblingskleidungsstück? Wenn ja, welches? Und warum?
Es gibt einige Lieblinge. Unter anderem der grüne Gehrock von LINIERT modestudio, den ich 2009 in Paris bei der Verleihung des Raymond-Aron-Preises trug. Er ist total angenehm auf der Haut, er hat einen schlichten, raffinierten Schnitt, lässt viele Tragevarianten zu und der Verschluss ist eine große Aktenklammer – das ist überraschend und gefällt mir sehr!
Wie hat sich deine Einstellung zu Schönheit und Aussehen in den letzten Jahren verändert? Inwieweit hat das Älterwerden damit zu tun?
Eigentlich gar nicht, das fällt mir erst jetzt auf. Jugendlichkeit war nie etwas, was in meiner Vorstellung von Schönheit wesentlich war. Dazu habe ich zu viele schöne alte Menschen gesehen.
Was eine Rolle spielt für meine Vorstellung von Schönheit, ist Körperhaltung, Gestik, ein Zu-Hause-Sein im eigenen Körper, Entspanntheit. Haltung und Gelassenheit hört man übrigens sehr deutlich in der Stimme.
Und ja, es liegt mir was dran, dieser Vorstellung nahe zu kommen. Aussehen ist mir wichtig. Ich habe die Sehkraft verloren, aber nicht diese Form von Eitelkeit. Und ich bin sehr froh darüber. Auch wenn es ohne Spiegelbild viel schwieriger ist als mit, dieser Eitelkeit Nahrung zu geben – ich halte sie für etwas Lebendiges und Stützendes.
Das mit dem Gewicht, das nicht das sogenannte Idealgewicht ist, hat mich ein ganzes Frauenleben lang begleitet. Und allmählich bin ich’s einfach satt. Ich bin noch nicht ganz dort, aber ich wünsche mir sehr, sehr, dass ich mir einmal einfach erlauben werde, so zu sein, wie ich bin. Ich habe das Gefühl, diese ständige Unzufriedenheit mit sich selbst – aufgrund von sozialen Bildern – ist eine ungeheure Selbstfesselung, zu der sich Frauen immer noch bereit finden. Ich wünsche mir, die dafür nötige Energie sinnvoller und lustvoller einsetzen zu können.
Zur Kosmetik: Bist du eher der Wasser-und-Seife-Typ oder glaubst du an die Möglichkeiten moderner Produkte?
Ich mag meine Haut. Meine Großmutter hatte noch im hohen Alter kaum Fältchen und es scheint, ich schlage ihr nach. Ich pflege meine Haut gern, aber der tägliche Aufwand sollte sich in Grenzen halten. Auch bei Kosmetik lege ich Wert auf die Produktionsweise der Produkte. Ich reinige meine Gesichtshaut, verwende ein erfrischendes Hauttonic und (tagsüber) eine Creme. Ab und zu verwende ich gern ein sanftes Peeling oder eine Maske. Und eine feine Körperlotion oder Körpercreme können meine Laune tatsächlich hochhalten – auch an nervigen Tagen.
1999: barfuß auf dem Lande!
Ich schminke mich nicht – nicht aus irgendwelchen ideologischen Gründen, sondern weil es mir nichts gibt. Ich hab’s früher ausprobiert, aber ich fühle mich nicht wohler, sicherer, gepflegter. Ich fühle mich nur geschminkt. ;-) Und wie gesagt, verstecken muss ich meine Haut auch nicht.
Du bist auf Reisen und hast deine Waschbeutel vergessen. Welche drei (Kosmetik-)Produkte kaufst du sofort?
Also drei sind schon wenig – sogar für eine zurückhaltende Kosmetiknutzerin wie mich. Naja, da brauche ich zunächst ja eine Zahnpasta (Zahnbürste muss ich nicht mitzählen, oder?), dann fürs Gesicht die fein nach Mandelöl duftende Gesichtswaschcreme und die Rosencreme, beides von Dr. Hauschka. Für ein ordentliches Abendritual bräuchte ich unbedingt noch die Lavendel-Fußcreme von L’Occitane.
Hast du ein Schönheitsgeheimnis?
Ich glaube, das Geheimnis heißt Entspannung. Das sieht man an der Haut, in den Augen und in der Gesichtsmuskulatur, das sieht man an den Bewegungen, das hört man in der Stimme.
Ich glaube wirklich, dass das, was gut tut, die Harmonie fördert und damit auch schön macht: ein duftendes Bad nehmen, Klavier spielen, Brad Mehldau hören oder Billie Holiday (oder viele, viele andere), sich etwas von der Seele reden oder herumblödeln, … Und gern ein paar Tropfen Zitronen- oder Basilikumöl zum Aromatisieren der Raumluft!
Gibt es ein Mantra, das dich durch dein Leben begleitet?
Nein, tut mir leid. Ich habe wirklich drüber nachgedacht, aber da ist kein wiederkehrender Satz, der mich begleitet hätte.
Danke, liebe Susanne, für deine Zeit und deine Bereitschaft, mir und meinen Leserinnen Rede und Antwort zu stehen! Und danke für die Erinnerung, dass auch die sehr kleine Dinge glücklich machen ...
***
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10 Kommentare
am Montag, 03. Februar 2014 um 11:08 Uhr
Was für ein wunderbares Interview! Wie spannend zu lesen, wie Susanne - nicht als Blinde, sondern eben als Susanne - die Dinge des täglichen Lebens sieht. Und wie sie alles in eine bildhafte, fast poetisch anmutende Sprache kleidet. “Freundlicher Dialog der Kleidungsstücke mit dem Körpfer” - so hätte ich das nie gesagt, aber ich weiß genau, was sie meint. :-)
am Montag, 03. Februar 2014 um 11:09 Uhr
Vielen Dank für dieses Interview! Soviel Klarheit, Sensibilität und Schönheitssinn, ich bin beeindruckt und berührt.
am Montag, 03. Februar 2014 um 13:31 Uhr
Susanne hat mich schon damals in Wien schwer beeindruckt. So eine starke und kluge Frau! Was für eine großartige und mutige Idee, sie zum Thema Mode zu interviewen. Ihre Antworten beweisen mir, wie falsch es ist zu denken, dass Blinde nichts sehen können ...
Danke Susi und danke Susanne!
am Montag, 03. Februar 2014 um 15:19 Uhr
Tolles Interview, das ich gespannt bis zum Ende gelesen habe. Was für ein feinfühlender, positiver Mensch - sehr inspirierend. Mir hat die Art wie Susanne ihre Gedanken zum Ausdruck gebracht hat, sehr gefallen. Ein bewundernswerter Schreibstil!
am Montag, 03. Februar 2014 um 17:29 Uhr
Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaa - dieser Aktenklammergehrock!!!!
Sowas möchte ich auch haben!!!
Abgesehen davon habe ich dieses Interview mit großer Begeisterung gelesen und würde gern noch hundert Fragen stellen, die einfach damit zu tun haben, dass man sich als Sehende über manche Dinge erst Gedanken macht, wenn jemand, dem dieser Sinn weitgehend abhanden gekommen ist, sie anspricht.
Etwa dieses: “kein Spiegelbild” (mehr) zu haben. Ist das nun Segen oder Fluch?
Oder die Anordnung der Kleidungsstücke im Schrank: Hängen/liegen sie nach Farben? Oder hat man dann bei jedem Teil “im Kopf”, wie es aussieht und wozu es passen könnte?
Wenn ja, beschränkt man sich dann eher bei der Anzahl?
(Was in vielen Fällen angesichts überfüllter Schränke - und nach wie vor natürlich “nichts anzuziehen!” ;-) sicher nicht das Schlechteste wäre ... ;-)
Ich weiß, dass man Susanne das alles einfach so fragen darf, habe ich sie doch in Wien als eine faszinierende und vor allem geduldige Gesprächspartnerin kennengelernt.
Und wenn ich mir vorstelle, wie viel man sich merken muss, wenn man nichts sieht - und dass das praktisch schon morgens vor dem Anziehen anfängt ... - dann möchte ich bitte nochmal meine allergrößte Hochachtung zum Ausdruck bringen für diese Konzentrationsleistung!
Hach, was kennste doch für tolle Leute, liebe Frau Ackstaller!
Ein dickes “Danke” daher an beide Susannen!
am Montag, 03. Februar 2014 um 18:15 Uhr
Liebe Susanne, besonders wunderbar finde ich Deine Definition von Mode: “Heute sind Kleidung und Mode für mich ein sehr lebendiger, freudvoller Teil meines Lebens. Etwas, das mit Dialog zu tun hat – Dialog mit anderen, aber auch Dialog mit mir selbst – und mit Selbstausdruck.”
Mode als Dialog mit der Welt und mit sich selbst - das bringt es genau auf den Punkt!
Deine Gedanken zum Verlust des eigenen Spiegelbildes finde ich als “sehende” unglaublich inspirierend - wäre das nicht ein Buchthema? Sowohl für die, die mit den Augen sehen, als auch für alle anderen…..
Danke für Deine Gedanken und weiterhin viel Erfolg!
am Montag, 03. Februar 2014 um 23:41 Uhr
“Ich mag meine Haut.”
Ob Susanne klar ist, wie überaus groß die Aussage dieses kurzen Satzes ist?
Die Haut ist das größte Organ und man kann nicht aus ihr heraus. Wie überaus wunderbar, wenn man die eigene Haut mag, denn diese ist nicht wie die Mode nur eine Zweithaut, die man nach Belieben wechseln kann.
Ich wünschte, ich könnte das immer von meiner Ersthülle behaupten. :)
am Dienstag, 04. Februar 2014 um 09:26 Uhr
Liebe Susannes,
Ich liebe ja bekanntermaßen die Montagsinterviews. Dieses hat mir allerdings, am Anfang eines wirklich anstrengenden Tages, besonders viel gegeben.
Eine Frau, die mit Handicap, so optimistisch und so positiv an Fragen des eigenen Körpers, die Herausforderungen des Alltags, und die Überlegungen rund ums Älterwerden herangeht. Das ganze Interview scheint zu schreien “Ich mag mich!” Das finde ich unglaublich bewundernswert. Es macht mir Mut und der Gedanke daran, dass Susanne sagte, das einzig wahre Schönheitsgeheimnis sei Entspannung, wird mich heute hoffentlich begleiten. Vielleicht schaffe ich es ja sogar, dieses Erkennen zu verinnerlichen. Wie gesagt! Danke Susannes :-)
am Dienstag, 04. Februar 2014 um 13:41 Uhr
Ich bin begeistert von diesem Interview und schließe mich allen Vorrednerinnen an: ich bin beeindruckt, inspiriert und bewundere Sie!
Und wie nichtig erscheinen angesichts solcher Aussagen/Ansichten, mit Hinblick auf ihr Handicap, unser Getue um Falten und Botox & Co.
Alles Gute,
Heidi
am Dienstag, 04. Februar 2014 um 20:58 Uhr
Danke Susi und Danke Susanne und ja, das glaube ich auch:
“Ich glaube, das Geheimnis heißt Entspannung.”
“Ich glaube wirklich, dass das, was gut tut, die Harmonie fördert und damit auch schön macht:…”
Wünsche Dir, alles, alles Gute. Keep on rockin`