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Mehr als ein Abendspaziergang.

Ein ganze Zeitlang hatte ich das Abendritual, das mich bereits seit 2010 begleitete, zugunsten meiner frühmorgendlichen Pilates- und Yoga-Begeisterung ein wenig einschlafen lassen. Aber irgendwann in diesem Frühjahr bin ich dann wieder aufgebrochen: zu meinem allabendlichen Spaziergang, der mich eine halbe bis ganze Stunde über die Felder führt. Es ist immer dieselbe Strecke, immer derselbe Weg. Immer bis zu einem Wegkreuz, das irgendjemand regelmäßig mit Blumen schmückt.

Und dennoch wird er mir nicht langweilig, dieser ewig gleiche Spaziergang. Ich sehe die Jahreszeiten kommen und gehen, ich rieche, wie sich die Natur verändert, ich genieße warme Sommertage ebenso wie kalten Herbstwind. Nicht selten sehe ich Rehe springen und Hasen hoppeln. Weinbergschnecken sowieso. Diese eine Stunde bedeutet mir viel, es ist eine kleine Pause, ein Stück Freiheit im Alltag. Wenn ich nach Hause komme, fühle ich mich zugleich angenehm ermattet und erfrischt.

Heute nun begleitete mich dieses Wetter auf meinem Weg. Urgewalten, mit tief grauen Wolken, dazwischen wieder blauer Himmel, ein stürmischer Wind, der mich durchblies und Bürogedanken einfach wegpustete. Schön war das.

Hast du auch ein Ritual, das dich frei macht? Und sei es nur für eine halbe Stunde? Erzähl mal!

3562 11 50+ Lifestyle 13.05.2014

11 Kommentare

Carmen Eickhoff-Klouvi
am Mittwoch, 14. Mai 2014 um 09:56 Uhr

Wandern!  Dein Abendritual kannte ich nicht, aber ich pflege derzeit etwas ganz ähnliches:
#100days
Mit der persönlichen Herausforderung ist das tägliche Wandern auch gerade zu einem lieben Ritual geworden, welches ich vermutlich auch nach den Tagen der Challenge nicht aufgeben werde. Habe mich schon sehr dran gewöhnt und drin verliebt! 
Aus genau den gleichen Gründen wie du, allerdings variiere ich täglich die Strecke.
Eindrücke von meinen “100 Tage Deisterwanderungen” zeige ich bei FB:
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.572770976146295.1073741829.208335599256503&type=3

Herzlichst, CARMEN aus der Textscheune

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Susi
am Mittwoch, 14. Mai 2014 um 11:39 Uhr

#100days? Das klingt ja spannend! Wo kann man mehr erfahren?

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Barbara
am Mittwoch, 14. Mai 2014 um 12:49 Uhr

Mir geht es ähnlich mit meinem letzten Hungdegang am Abend, alles ist ruhig, ich schaue in beleuchtete Fenster in der Nachbarschaft und es ist ein Gefühl von Feierabend.

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Ute Blindert
am Mittwoch, 14. Mai 2014 um 13:12 Uhr

Du wohnst aber auch in einer schönen Gegend für ein solches Ritual! Wenn ich auf dem Land wohnen würde, hätte ich sofort einen Hund und der tägliche Spaziergang gehörte zu meinem Leben. Mein Ritual ist mein wöchentlicher Schwimmtermin, an wechselnden Tagen, momentan mit meinem Sohn, er Kurs, ich Bahnen. Das macht meinen Kopf immer sehr frei und entspannt meinen Körper sehr.
Das Schöne beim Wohnen in der Stadt ist da: Das Schwimmbad ist gerade mal 10 Minuten mit dem Rad entfernt!

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Susi
am Mittwoch, 14. Mai 2014 um 13:16 Uhr

Da sprichst du ein wahres Wort, liebe Ute! Solche Rituale können nur funtionieren - und einem gut tun - wenn sie einfach sind! Sondern werden sie ohnehin nie zu Ritualen!

Hier ist Spazierengehen einfach: Raus aus der Tür, rein in die Natur.

Dafür vermisse ich die Stadt aber an anderer Stelle oft ...

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Silke Bicker
am Mittwoch, 14. Mai 2014 um 13:42 Uhr

Ich habe mehrere Rituale:
täglich gehe ich zwei bis drei Mal spazieren, wobei ich Glück habe. Denn ich bin in ca. 10 Minuten in der Altstadt und in gleicher Zeit im Botanischen Garten, von da aus geht ein “Grüner Finger” direkt in ein waldiges Naherholungsgebiet mit See.

Wöchentlich habe ich einen “Energiehalbtag” oder wenn ich am Wochenende gearbeitet habe, auch schon mal einen ganzen “Energietag”. Darüber habe ich mal gebloggt: http://www.silkebicker.de/2013/06/energie-alltag-tipp/ und auch hier (Achtung Advent :-) ) http://www.silkebicker.de/2013/12/wie-von-geisterhand/

Viele Grüße
Silke

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Farbenfreundin
am Mittwoch, 14. Mai 2014 um 18:20 Uhr

Die Füße vertreten, so nenne ich das mal, ist auch mein Ritual, um den Kopf frei zu bekommen. Wir haben einen kleinen Schrebergarten ein paar Gehminuten von uns entfernt - dorthin spazieren, nach den Pflänzchen sehen, ein paar Blumen pflücken, Vogelstimmen hören und schon sind die Batterien wieder aufgeladen.

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Carmen
am Donnerstag, 15. Mai 2014 um 09:08 Uhr

Ich habe von den #100days auf Twitter zuerst gelesen:
https://twitter.com/100DoI

Bei Facebook findet man auch Ansporn:
https://www.facebook.com/100daysofhappinesschallenge


Es hilft, im Alltag die schönen Kleinigkeiten bewusster wahrzunehmen, eine Achtsamkeitsübung. Ist es nicht viel schöner, sich auf Schönes zu konzentrieren, als immer nur auf die (sicher vorhandenen und mitunter sehr belastenden) Probleme? ;)
Habe mich für JA entschieden und erlebe positive Vibes, sozusagen.

Irgendetwas schönes tun für die nächsten 100 Tage, jeden Morgen die Füße abwechselnd auf den Boden setzen, jeden Tag einen anderen Freund anrufen, ein anderes Lied singen, ein Buch verschenken und dabei gleichzeitig aufräumen usw. Alles ist möglich.

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Sonnenschein
am Donnerstag, 15. Mai 2014 um 21:59 Uhr

Dankbarkeitstagebuch, Sternstundensammlung -das Ritual hat viele Namen:

Lass am Abend den Tag Revue passieren und notiere drei positive Erlebnisse / Dinge / Momente des Tages…

Sei gespannt :-)

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Susi
am Freitag, 16. Mai 2014 um 09:40 Uhr

Wow, das klingt aber schön! Und das schreibst du dir, quasi in ein Tagebuch?

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Sonnenschein
am Montag, 26. Mai 2014 um 21:08 Uhr

Liebe Susi,
in meiner Reha vor fast neun Jahren habe ich diesen Weg entdecken dürfen, auch in schweren Zeiten einen Blick für das Schöne zu haben. Jahrelang mit einem extra dafür angeschafften Buch - heute geht’s ohne, da ich diesen Blick schärfen durfte. Bin sehr dankbar dafür!

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