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Feiertagslektüre!

Einer meiner Vorsätze fürs nächste Jahr lautet: (wieder) mehr lesen. Denn vor lauter Internet und digitalem Dasein ist mir Das Gute Buch in den letzten Jahr tatsächlich ein wenig abhanden gekommen. Die Anzahl der Buchstaben, die mein Leben begleiten, ist zwar sicher nicht weniger geworden, aber durchaus die Ruhe, mit der ich sie genieße ... Ein Wochenende auf der Couch mit Tee und einem dicken Schmöker? Oh, das ist schon Lichtjahre her ...

Anyway, ich dachte, ich warte mit dem Lesen nicht bis Neujahr, sondern starte einfach mal zwischen diesen berüchtigten ruhigen Jahren. Der Buchstapel ist für die paar Tage auf jeden Fall vielsprechend hoch:

Zum Einlesen gab es etwas Leichtes: Fast geschenkt von Sophie Kinsella. Ein Buch wie gemacht für Modebloggerinnen, denn darin geht in erster Linie ums Kaufen. Um viel kaufen! Denn die Protagonistin Rebecca ist das, was man Shopaholic nennen – und sich damit in finanzielle Abgründe stützt. Und das, obwohl sie im Hauptjob Menschen in Finanzfragen berät! Klar, dass das nicht gut gehen kann! „Fast geschenkt“ ist sicher keine Weltliteratur, aber ein köstliches Buch, dass mich noch mitternachts lautet lachen ließ! Und den Beweis liefert: Richtig gute ChicLit ist einfach richtig gut! Und hebt die Laune ganz beachtlich.
Das Buch bei Amazon*: Fast geschenkt.

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Der thematische Gegenentwurf dazu ist das Buch Ich kauf nix! – ein launiger Erlebnisbericht der Wienerin Nunu Kaller, die durch eine einjährige Shoppingdiät glücklich wurde (so der Untertitel). Ich bin erst am Anfang, aber das Buch macht tatsächlich Lust die Kaufabstinenz auch mal selber ausprobieren.
Das Buch bei Amazon*: Ich kauf nix!: Wie ich durch Shopping-Diät glücklich wurde.

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Und auch hier bin ich erst am Anfang: Sheila Levine ist tot und lebt in New York. Das Buch erschien bereits 1972 und ist quasi die Mutter aller Single Großstadt-Neurotikerinnen à la Carrie, Bridget und Co. New York in den Siebzigern, das klingt wie das Buch für mich –und die ersten 20 Seiten sind sehr sehr vielversprechend. (Und erstaunlich freizügig, huch.)
Das Buch bei Amazon*: Sheila Levine ist tot und lebt in New York

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„Endlich Lady“ – was für ein bescheuerter Titel, aber echt. Und dabei ist der Untertitel so treffend: „Älter werden muss nicht beige sein.“ Genau. Das Buch ist nach dem ersten Durchblättern so ein Mittelding zwischen Auseinandersetzung mit dem Alter, Anti-Aging-Ratgeber und Stilführer für Frauen ab 50. Ich habe es aus einer spontanen Laune heraus bestellt, ohne mich eigentlich als wirkliche Zielgruppe zu fühlen. Und jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich es tatsächlich überhaupt lesen mag. Denn beige steht für mich ja schon mal gar nicht zur Debatte: jetzt nicht. Und in Zukunft auch nicht. Mal schauen.
Das Buch bei Amazon*: Endlich Lady! Älterwerden muss nicht beige sein.

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Wenn es draußen so richtig doof grau ist, ist dieses Buch genau das richtige: 36 Hours. Ein Reiseführer für 125 Wochenende in Europa in jeweils 36 Stunden. Man ahnt ja gar nicht, wie viele besuchenswerte Städte es in Europa gibt! Oder hättest du Perm, Bukarest und Tiflis auf dem Plan stehen gehabt? Und man kann dann ja auch länger bleiben als nur 36 Stunden ... Für mich ist dieses Buch tatsächlich die Reiseführer-Entdeckung überhaupt!
Das Buch bei Amazon*: The New York Times. 36 Hours. 125 Wochenenden in Europa.

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Von Callwey bekam ich das Buch Kreative Leidenschaften. Zu Besuch in Wohnungen und Ateliers inspirierender Frauen. zur Rezension geschickt. Nun besitzen genau solche Bildbände für mich eine riesige Anziehungskraft. Vermutlich weil ich mir dann immer vorstelle, wie stylish es hier bei mir sein könnte, wenn ich ein wenig mehr Zeit und Nerven auf mehr Ordnung, mehr Deko und entsprechendem Pipapo verwenden würde. Aber so lange hier noch drei Kinder überall ihren Kram rumliegen lassen und ich keine wundersame Wandlung zur Ordnungsliebe durchgemacht habe ...

Wie auch immer: Das Buch ist nicht nur sehr schön und tatsächlich sehr inspirierend – es ist auch spannend, mehr über all diese Frauen zu erfahren, deren Wohnungen oder Arbeitsstätten wir in diesem Buch besuchen dürfen. Da ist zum Beispiel die Schmuckdesignerin Marjana von Berlepsch (erst kürzlich war eines ihrer wunderbaren Schmuckstücke zufälligerweise mein Wochenend-Wow) oder auch Chalwa Heigl von DerGugl. Immer erfährt man sehr viel vom Lebensweg dieser Frauen (und nicht nur, wie sie eingerichtet sind) und genau das fand ich tatsächlich sehr inspirierend, mutmachend, erhellend! Vor diesem Hintergrund erinnert mich das Buch sogar ein wenig an meine Montagsinterviews.
Das Buch bei Amazon*: Kreative Leidenschaft: Zu Besuch in Wohnungen und Ateliers inspirierender Frauen

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Und welche Bücher liegen derzeit auf deinem Nachtisch? Erzähl doch mal!

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5 Kommentare

Doris
am Samstag, 28. Dezember 2013 um 13:13 Uhr

Der Schmöker auf dem Sofa: Das Haupt der Welt - ein historischer Roman von Rebecca Gable, für Spannung und Nervenkitzel: Strasse des Todes von Robert Crais - ein Thriller um illegale Einwanderung in die USA, für die Bildung: Kurzgeschichten der aktuellen Nobelpreisträgerin, und noch die letzten zwanzig Seiten Pompeji von Harris.

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Tanja Ries
am Samstag, 28. Dezember 2013 um 14:50 Uhr

Ich habe mir vorgenommen im Neuen Jahr das Lesen von Fachlektüre - was ich sehr genieße - endlich in den (Arbeits)Alltag zu integrieren.
Fertiglesen: Freiheit und Schicksal (Rollo May), Grad angekommen: Der Lehrer ist Politiker und Künstler (Paulo Freire), Wieder lesen: Die Entdeckung des rechten Gehirns (Marilee Zdenek)

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Sonnenschein
am Samstag, 28. Dezember 2013 um 17:45 Uhr

Gestern angefangen:
Sam Baker, Die besten Freunde meines Lebens: Nicci hinterlässt ihren Freundinnen jeweils etwas ganz Besonderes, ihren Garten, ihre Kinder, ihren Ehemann - Beschreibung klingt vielversprechend!

Dann aktuelle Fachliteratur:
Chris Paul, Keine Angst vor fremden Tränen, Trauernden Freunden und Angehörigen begegnen:
Eines der besten Bücher, die mir im Bereich Trauer bisher begegnet sind.

Und Resilienz muss immer dabei sein:
Monika Gruhl, Das Geheimnis starker Menschen

Na, neugierig geworden?

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Julia
am Samstag, 04. Januar 2014 um 00:28 Uhr

Ich lese gerade das Märchen von der kleinen Seejungfrau und bin erstaunt, dass ich einen wichtigen Aspekt der Geschichte komplett vergessen hatte. Außerdem: “Manage Your Day-to-Day: Build Your Routine, Find Your Focus & Sharpen Your Creative Mind” von Jocelyn K. Glei (Hg.) - sehr empfehlenswert! Und noch “Berlin Alexanderplatz” von Alfred Döblin. Wenn ich damit fertig bin (oder wenn ich zwischendurch was Fröhlicheres brauche) lese ich “Little, Big” von John Crowley, das hab ich als Jugendliche gelesen und dann später lange gesucht. Nun wird es wieder aufgelegt, hurra!

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Claudia
am Samstag, 04. Januar 2014 um 19:28 Uhr

Nesbø. Koma.
Just durch. Harry und ich ...

Theorin. Bitterkalt.
Fange ich jetzt an.

Mein Mann liest Der Medicus. Ich frage ständig wo er denn nun gerade sei und wie er es findet und muss mich so beherrschen, nicht zu verraten, was als nächstes passiert. Ich weiss, das ist nervig. Es gibt kaum ein Buch, dessen Handlungsszenen mir so gegenwärtig sind, nach 20 Jahren immer noch. Und ich war damals schwanger ...

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