Texterella liebt Mode.
50 shades of pink. Oder: Wie ich wurde, wer ich bin.
Ich muss ein Geständnis machen. In puncto Kleidung bin ich eigentlich ziemlich einfallslos. Ja, im Grunde bin ich nicht anders als diese Managertypen, die zehn dunkelgraue Anzüge und 20 identische weiße Hemden im Schrank haben, um morgens nicht darüber nachdenken zu müssen, was sie anziehen sollen, während sie schon ihre ersten Mails diktieren. Genau wie bei mir. Nur dass ich keine Managerin bin, mein grauer Anzug die Farbe pink ist und mein Handy roségold. Mein Kleiderschrank ist voller pinker-rot-rosafarbener Klamotten (mit ein paar Jeans und Streifen-T-Shirts dazwischen). Die pure Eintönigkeit also.
Das war aber nicht immer so. Als junge Mutter trug ich bevorzugt beige (oder mindestens irgendwas Meliertes). Echt wahr! Gut, dass es damals noch keine Smartphones gab und diese Jahre fotografisch relativ undokumentiert blieben. Wenn ich daran zurückdenke, wie fad ich damals unterwegs war, staune ich immer noch – war das wirklich ich? Aber ich kann’s auch verstehen: Die Farbe war perfekt, weil man die Griesbrei- und Eiscreme-Schmierereien kaum sah, und auch nicht den Sandkastensand. Langweilig, aber ideal.
Als die Kinder größer wurden und die Beige-Phase überstanden war, übernahm Schwarz meinen Kleiderschrank, bevorzugt – ich traue mich kaum, es aufzuschreiben – als lockere Tuniken oder lange Blusen. Ja, das gab’s in meinem Leben auch. Warum trug ich diese Zelte, gegen die ich heute regelmäßig wettere? Vermutlich, weil ich mich darin dünner fühlte. Kompletter Unsinn, natürlich, das Gegenteil ist der Fall. Und Schwarz? Vermutlich aus Sehnsucht nach meiner Jugend, nach jenen seligen Studentenjahren, in denen ich ausschließlich Schwarz getragen hatte, von oben bis unten, bei jeder Gelegenheit, tagsüber und im Nightlife natürlich auch. Ja, ich glaube, es war die Sehnsucht nach diesen unbeschwerten, unabhängigen Zeiten, in denen alles möglich schien und das Leben noch komplett vor mir lag.
Und dann passierte es. Pink trat, nein, platzte in mein Leben. Nicht zartes Pastell, nicht gefälliges Bonbonrosa. Pink. Eine Farbe wie eine exzentrische Diva auf High Heels. Unübersehbar. Ich wollte noch protestieren und warf mich schützend vor den schwarzen Existenzialisten-Look, der meinen Kleiderschrank füllte. Aber Pink ließ sich nicht aufhalten und übernahm mit den Worten „Schätzchen, weg mit der Tristesse! Wir machen das jetzt anders!“ nicht nur das modische Kommando, sondern gewissermaßen mein ganzes Leben. Es fühlte sich an, als wäre ich aus dem Schatten in die Sonne getreten. Pure Lebensfreude! Ja, Pink kann das …
Ist es übertrieben zu sagen, dass Pink mein Leben verändert hat? Ich glaube nicht – wenn ich an all die tollen Erlebnisse und wunderbaren Ereignisse denke, die in den letzten zehn Jahren mein Leben bereichert haben. Ich bin sicher: Farbe macht einen Unterschied. Bücher schreiben, mit einem lebensgroßen Foto im Berliner Humboldt-Forum hängen, Medien-, sogar Fernsehauftritte … Ich bin sicher: Das ist kein Zufall, das hat ganz viel mit meiner Signature-Farbe zu tun, die mal mehr ins Rote spielt oder auch mal mehr ins Orange.
Und so stehe ich heute vor meinem pinkfarbenen Kleiderschrank und denke: Einfallslos? Vielleicht. Aber wenn schon, dann wenigstens in 50 Schattierungen von Pink. Und das ist doch wieder ziemlich genial.
Und jetzt du: Gibt es eine Farbe, die dein Leben verändert hat?
Fotos: Martina Klein
Look:
Bluse und Hose: Katharina Hovman (Katharina Hovman hat ganz viele wunderbare Pink- und Rottöne reduziert, hach! Warum mich ihre Kleidung so begeistert, darüber habe ich hier mal sehr ausführlich geschrieben.)
T-Shirt: Uniqlo (eine super Qualität, ich bin wirklich begeistert! Ich trage XXL)
Sneakers: Paul Green (meine absoluten Lieblingssneakers … ich hoffe, sie halten ewig!)
Lippenstift: Ruby Red von Loni Baur (liebe ich sehr, weil die Textur so angenehm ist: relativ matt, hält daher gut, aber ohne trocken zu sein. Mit dem Code Texterella15 bekommst du 15 Prozent Rabatt.)
Noch mehr Mode gibt es hier … :-)
Und sonst so?
Tja, was soll ich sagen: Unsere Foto-Workshops „Unfotogen? Gibt’s nicht!“ in Nürnberg sind ausgebucht – innerhalb von fünf Tagen. Martina und mich freut das natürlich sehr, gleichzeitig tut es uns aber auch leid für alle, die nicht schnell entschlossen genug waren und nun keinen Platz haben.
ABER: Es gibt eine Warteliste (mit einer Mail an mich kannst du dich unverbindlch auf die Liste setzen lassen und bekommst Bescheid, wenn doch ein Platz frei werden sollte) und – noch besser: Der Workshop findet am 22. bzw. 23.. November auch im südbayrischen Schongau statt. Wer Lust und Zeit hat, schreibe mir einfach eine Mail. Dann schicke ich dir alle wichtigen Informationen zu (ganz unverbindlich natürlich ...).