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Texterella in Südamerika.

Von Gletschern, Leuchttürmen und dem Ende der Welt: eine magische Reise durch Patagonien & Feuerland

Es ist der Tag vor Silvester. Ich sitze in der Lounge unseres Hotels in Ushuaia hoch über der Stadt und blicke durch die große Fensterfront hinab auf die schlichten, skandinavisch anmutenden Häuser, die den Beagle-Kanal säumen. Es ist gegen 22 Uhr und doch ist es noch hell. Im Hafen liegen Schiffe vor Anker, auch ein vollbeleuchtetes Kreuzfahrtschiff ist darunter. Vielleicht ist es gerade aus der Antarktis gekommen (die deutlich näher ist als die Hauptstadt Buenos Aires) und hat Kap Horn umschifft, an dessen Felsen schon tausende Schiffe zerschellt sind?

Im Nationalpark Feuerland

Im Nationalpark Feuerland

Irgendwo dahinter, weit draußen im Ozean, da muss er sein, der Leuchtturm, von dem mir ein Freund vor Jahren erzählt hatte. Der Leuchtturm am Ende der Welt, auf einer einsamen Insel gelegen, mitten im stürmischen Südatlantik.

Der Leuchtturm auf der Isla de Los Estados stand leider nicht auf unserer Reiseroute, die uns nach Feuerland geführt hatte. Feuerland. Ein Name wie aus Game of Thrones, aus Herr der Ringe oder mindestens Grimms Märchen. Mystisch, geheimnisvoll, verzaubernd. Wie die Landschaft selbst, deren Farben so intensiv sind, dass man sich fühlt wie vor einer Fototapete: Die Bäume grüner als grün, das Wasser geradezu kitschig türkis, der Himmel noch blauer als der über Bayern (und das will etwas heißen) – außer wenn die stürmischen Winde die Wetterlage samt Himmelsblau innerhalb von Minuten verändern. Ja, eine Landschaft wie aus einem Phantasy-Film. Und doch ist sie wahr. 

Unterwegs im Patagonien

Unterwegs in Feuerland

Unterwegs in Feuerland

Vielleicht wirkten die Farben aber auch deshalb so besonders intensiv, weil wir die Tage vorher in Patagonien verbracht hatten: in diesem kargen, herben Land mit schier endlosen Steppen und Schotterpisten. Menschleere Weite, zwischendrin mal ein paar Guanakos oder ein halbes Dutzend Lämmer. Drei Kondore am Himmel. Stundenlang waren wir mit dem Bus über die Straßen geholpert, um schließlich auf der Halbinsel Valdez Pinguine zu sehen, die so putzig und zutraulich waren, dass man sie am liebsten gestreichelt und mitgenommen hätte. Oder hatte man uns womöglich mit einer Herde Steiff-Tiere genarrt? Die Seeelefanten und Familien von Seelöwen waren aber definitiv echt: Selbst durch den starken Wind konnten wir sie brüllen hören.  

Pinguine auf der Halbinsel Valdez

Seelöwen und Seeelefanten auf der Halbinsel Valdez

Seelöwen beim Kuscheln

14 Tage waren wir unterwegs im Süden Südamerikas. Eine magische Reise. Noch nie habe ich die Natur so stark als das wahrgenommen, was sie ist: eine Urgewalt. Die Berge so hoch, die Weite so endlos, der Wind so stark und wild ... für uns Mitteleuropäer sind die Dimensionen einfach unglaublich. 70 Meter hohe kalbende Gletscher, schneebedeckte Vulkane, Wasserfälle, Regenwälder, glasklare Seen, wilde Tiere. Und dazwischen immer wieder Menschenleere – zum Ausruhen von den überwältigenden Eindrücken. Ein wenig war die Reise aber auch eine Reise zu uns selbst, als Familie: Ich habe uns als starke und unerschütterliche Einheit empfunden und das Zusammensein mit Mann und Kindern wirklich jeden Moment genossen. Ob unsere Kinder ihren Kindern wohl von dieser Reise erzählen ...? Ich glaube schon.

Moreno-GletscherSusanne Ackstaller aka Texterella am Morenogletscher Moreno-GletscherMorenogletscher

14 Tage Patagonien und Feuerland ... ich habe so viel gesehen, so viel erlebt, mich so sehr in ein Land verliebt (und so viel fotografiert ;-)). Nur den Leuchtturm, den habe ich nicht besucht.

Ich muss wohl wiederkommen, liebes Südamerika. ...

Hast du auch schon mal eine magische Reise erlebt? Wohin ging sie?

Zu den Fakten: 

Wir sind von München über Frankfurt nach Buenos Aires geflogen (FFM – BA: 14 Stunden nonstop – Kompressionsstrümpfe nicht vergessen! ;-)) und sind dann gen Süden gestartet. Unsere Stationen waren Puerto Madryn, Ushuaia, Calafete, Puerto Natales und Puerto Varas – von dort aus haben wir Nationalparks besucht und Ausflüge gemacht. Zurückgeflogen sind wir ab Santiago de Chile via Madrid nach München. Die weiten Strecken haben wir teilweise mit dem Bus, teilweise aber auch mit dem Flugzeug zurückgelegt. Anders geht es leider nicht, zumindest wenn man nur zwei Wochen und nicht zwei Monate Zeit hat. Hotels und Essen waren gut, das Wetter war kühl und sehr windig, aber nie regnerisch (es kann aber auch schneien, besonders in Feuerland. Ja, auch im südamerikanischen Sommer.) Patagonien und Feuerland sind touristisch erschlossen, aber nicht überlaufen. Sprich: Man trifft andere Touristen, aber man ist über weite Strecken auch alleine unterwegs. Anflug auf Ushuaia

Würde ich diese Reise empfehlen? Ja. Unbedingt sogar. 

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4494 10 Texterella in Südamerika., Travel 17.01.2019   feuerland, patagonien, südamerika, texterella in südamerika, texterella unterwegs

10 Kommentare

Doris
am Donnerstag, 17. Januar 2019 um 08:54 Uhr

Sehr schöne Bilder !

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Claudia Hoffmann
am Donnerstag, 17. Januar 2019 um 09:29 Uhr

Wahnsinn, Susanne! Was für eine beeindruckende Landschaft… Schon lange steht der Weltkarten-Zipfel ganz oben auf meiner Wunschliste, dein Beitrag bestärkt mich in diesem Vorhaben. Nun müssen wir nur noch etwas sparen :-)

Herzliche Grüße aus Schmuddel-Berlin von Claudia

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Biggi
am Donnerstag, 17. Januar 2019 um 10:53 Uhr

Was für Fotos! Grandios. Atemberaubend.

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Daniela
am Donnerstag, 17. Januar 2019 um 10:58 Uhr

Einfach nur toll!

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Birgit
am Donnerstag, 17. Januar 2019 um 16:22 Uhr

Wahnsinn, welch traumhafte Reise. Danke für die traumhaften Fotos die einen zum träumen bringen.

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Dagmar Behr
am Donnerstag, 17. Januar 2019 um 17:46 Uhr

Wirklich sehr beeindruckend, wie Du das Land beschreibst und in den Fotos darstellst! Danke, dass Du uns an diesen Impressionen teilhaben lässt! Ich wünsche Dir, dass Du den Leuchtturm auch noch einmal sehen wirst.
Herzliche Grüße, Dagmar

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Heike
am Donnerstag, 17. Januar 2019 um 19:41 Uhr

Grandioser Bilder. Dahin möchte ich auch unbedingt einmal. Brasilien, Galapagos Inseln, Peru - Machu Picchu - und Venezuela war ich schon, aber Argentinien und Chile stehen schon länger auf meiner Liste.
Ich habe das Glück schon viele schöne Reisen mit meiner Familie gemacht zu haben, aber mit am beeindruckendsten fand ich Jordanien und Israel. Landschaft, Kultur, Geschichte, Religion. Diese Region hat eine solche Fülle an Erlebnissen und Erfahrungen zu bieten. Römische Ausgrabungsstätten, Golanhöhen, Fährt durch den Westjordanstreifen, Totes Meer, Totes Meer, Wadi Rum, Grenzübertritt auf dem Landweg nach Israel, Jerusalem und Tel Aviv. Unglaublichspannend und sehr empfehlen wert. Wir sind meistens selber gefahren und waren mit Kindern im Teenageralter untwrwegs, die auch sehr begeistert waren.
Liebe Grüße Heike

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Sophie
am Freitag, 18. Januar 2019 um 08:47 Uhr

Wahnsinn, das sieht wirklich atemberaubend aus ! Nach unserer Hochzeit fahren wir auch nach Südamerika (Bevor ich daran denken kann, kreisen sich meine Gedanken allerdings noch um andere Sachen, wie Tortendeko zum Beispiel!). Du hattets bestimmt einen tollen Urlaub :)

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Xenia
am Mittwoch, 30. Januar 2019 um 20:15 Uhr

Liebe Susi, das klingt alles großartig. Work & Travel bieten sich förmlich an. Viel Freude dabei!

Unser „Kind“ verbringt ein Jahr im Ausland, in Neuseeland. Und auch wir haben uns ans Ende der Welt aufgemacht. Eine Weile sind wir als Familie gereist, eine Weile auch nur als Paar. Mir war wichtig, am Ende Erinnerungen teilen zu können, wenn sie nach ihrer Rückkehr Sehnsucht haben wird,. Denn das wird sie.

Und noch eine Erfahrung war wichtig: Ich war weit weg, ich war offline, ich war raus. Und die Erde hat sich weiter gedreht. Ich werde sie auch in Zukunft sich öfter ohne mich drehen lassen.

Herzliche Grüße
Xenia

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Jana
am Freitag, 01. Februar 2019 um 14:47 Uhr

Vielen Dank für den tollen Artikel. Das ist wirklich ein schöner Reisebericht. Solche eher unbekannten Reiseziele können sehr interessant sein.
Beste Grüße,
Jana

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