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Texterella persönlich.

Von Wurzeln und Flügeln. (Und einem Kleid zum Abiball.)

Eine begeisterte Kleinkindmutter war ich nie. Stundenlanges Lego- und Playmobil spielen fand ich … furchtbar (und furchtbar langweilig), richtig gerne gebastelt habe ich auch nicht und Spielplätze, auf denen die Mütter den neuesten Klatsch und Tratsch austauschten, während die Kinder vor sich hinschaukelten, waren auch nie so meins. Nur vorgelesen habe ich immer gern und viel.

Wenn die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln. Wenn sie groß werden, Flügel. Ein paar Gedanken zum Abitur.Natürlich – das muss ich nicht dazusagen – habe ich meine Kinder in jedem Alter geliebt. Immer (oder sagen wir meistens! ;-)) waren sie die wunderbarsten Kinder, die man überhaupt haben konnte. Aber erst seit sie größer sind und erwachsen werden, kann ich richtig viel mit ihnen anfangen. Ja, vielleicht bin ich eine Rabenmutter ...

Mit ihnen in die Welt hinausreisen (und nicht nur am Badestrand im seichten Wasser platschen), über Politik diskutieren, über Moral, das Leben, die Liebe, sie an meiner Sicht auf die Welt teilhaben lassen und gleichzeitig ihre hören – all das ist mir eine sehr große Freude. Vielleicht weil es nicht mehr ausschließlich ein Mutter-Kind-Verhältnis ist, sondern eine Beziehung mehr auf Augenhöhe? Vielleicht.

Wenn die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln. Wenn sie groß werden, Flügel. Ein paar Gedanken zum Abitur.

Wenn die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln. Wenn sie groß werden, Flügel. Ein paar Gedanken zum Abitur.

Gleichzeitig ist da aber auch diese Melancholie in mir. Eben weil die Kinder erwachsen werden, bald aus dem Haus gehen, ihr eigenes Leben leben. Auf eigenen Füßen stehen. So soll es ja auch sein! So ist es richtig, so hat es die Natur vorgesehen! Aber könnte all das nicht ein wenig langsamer gehen, jetzt, wo es gerade so besonders schön ist, das Kinder haben?! Bitte!

Am übernächsten Samstag hat meiner großer Sohn Abiball (wozu ich wohl dieses Kleid tragen werde). Am Tag vorher gibt es die Abiturzeugnisse, dann ist die Schulzeit für ihn endgültig vorbei. Worüber ich sehr froh bin – und dann auch wieder gar nicht. Und so sehr es mich freut, dass er zum Studium in die Welt hinausziehen will – so sehr möchte ich ihn festhalten und nicht loslassen.

Wenn die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln. Wenn sie groß werden, Flügel. Ein paar Gedanken zum Abitur.

Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, hat Goethe einmal gesagt: Wurzeln, solange sie klein sind, und Flügel, wenn sie größer werden. Wahre und wunderbare Worte, die für mich niemals wahrer und wirklicher waren als jetzt.

Outfit:

Maxikleid: Isolde Roth* (hier in Khaki). Das finde ich auch sehr schön: Manon Baptiste Schuhe: Tabitha Simmons Schmuck: Tom Binny Tasche: Next

Fotos: Eva Ackstaller. Kamera und Objektiv: Olympus OM-D E-M 10* mit Olympus M. Zuiko Digital 45 mm*

*Affiliate-Links. Wer über sie etwas kauft, finanziert mir meinen nächsten Espresso. Und während ich den trinke, denke ich mir neue Geschichten für Texterella aus.

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4 Kommentare

Dooris
am Donnerstag, 22. Juni 2017 um 14:11 Uhr

Hallo,
so schön was du schreibst. Mir ging/ geht es genauso.
Die Ältere (25) ist letztes Jahr ausgezogen. Die Jüngere geht
jetzt in einer anderen Stadt studieren. Wie schön, das sie das tun,  ein bißchen schade, das es soweit ist. . Ich hatte nie viel Zeit und Geduld, als sie klein waren. Alleinerziehende, berufstätige Mutter. Ich finde es schade, andrerseits habe ich ihnen trotzdem etwas mitgegeben

Wurzeln und Flügel.
Ganz liebe Grüße
Dooris

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Beate S.
am Freitag, 23. Juni 2017 um 08:05 Uhr

Hallo liebe Susanne, intressantes Thema. Ich habe keine Kinder, vermisse allerdings auch nichts, und kann nicht mitreden. Aber ich habe deine gesehen du trägst deine Prinzessinnenschuhe :-))). Dein Kleid gefällt mir ebenfalls . Es ist mit Accessoires bestimmt total wandelbar. Toll siehst du aus. Viele liebe Grüsse Beate

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CS
am Montag, 26. Juni 2017 um 09:12 Uhr

“Eine begeisterte Kleinkindmutter war ich nie. Stundenlanges Lego- und Playmobil spielen fand ich … furchtbar (und furchtbar langweilig), richtig gerne gebastelt habe ich auch nicht und Spielplätze, auf denen die Mütter den neuesten Klatsch und Tratsch austauschten, während die Kinder vor sich hinschaukelten, waren auch nie so meins.”

Ehrlich Worte…
Viele sehen in der perfekten Mutterrolle ihre Lebenserfüllung.
Schert man aus, ist man immer gleich die Rabenmutter. 
Mit Deinen Eingangsworten kann ich mich daher sehr gut identifizieren.

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Sabiene
am Mittwoch, 28. Juni 2017 um 21:40 Uhr

Falls du eine Rabenmutter wärst, dann bist du nicht die einzige.
Ich habe gerne vorgelesen, gekuschelt und manchmal was mit Lego gebaut. Aber diese ewigen Rollenspiele haben mich genervt und das Plantschen mit bis zum Bauch im kalten Schwimmbad stehend, auch.
Meine Kinder sind nun erwachsen und ich bin sehr stolz auf sie. Und sie auch auf mich und ihren Vater.
Auf dich können sie auch stolz sein und in diesem tollen Kleid sowieso. (Auch, wenn das nun kein Kriterium ist)
LG Sabienes

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