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Texterella liest: Von Pfauen und Finken. Und Susi-Krisen.

Kürzlich las ich in einer Studie, dass der Durchschnittsdeutsche pro Woche 3 Stunden und 46 Minuten liest – während er über 14 Stunden fernsieht. Diese Zahlen haben mich dann doch ein bisschen erschreckt. Noch mehr erschreckt hat mich allerdings die Erkenntnis, dass es bei mir zumindest mit dem Lesen auch nicht besser aussieht. Ich lese morgens kurz in unsere beiden Tageszeitungen hinein (meistens nur die Titelseite und den Panorama-Teil) und abends im Bett dann noch ein paar Seiten in einem Buch. Auf knapp vier Stunden komme ich vielleicht auch, aber viel mehr ist es auch nicht. Dabei war ich mal eine solche Leseratte! Nachmittage konnte ich auf der Couch lesend verbringen. Ich glaube, ich habe ganze Büchereien leergelesen. In den Urlaub reiste ich mit einer ganzen Tasche voller Bücher, und hatte sie nach 14 Tagen auch alle durch.

Dann kam das Internet und mit ihm die große Lesedürre. Ja, traurig. Immer noch liebe ich es Bücher zu kaufen ... und sie dann auf den Stapel der ungelesenen Bücher zu legen, der ständig anwächst, weil ich schneller kaufe als ich lese. MyMonk liest übrigens ein Buch pro Woche ... puh (aber wie großartig!). Und dabei gibt es so viele tolle Bücher!

Der Pfau* von Isabel Bogdan zum Beispiel, meine aktuelle Lektüre. Ein ebenso zauberhaftes wie witziges Buch, besonders für Schottland-Liebhaber wie mich. Ja, wer die Highlands liebt, kommt in diesem Buch auf seine Kosten: Schlösser, Lords, Ladies, Bedienstete, Ländereien, die Highlands, ungeheizte Cottages ... und ein Pfau. Den würde man dort nicht unbedingt vermuten, aber warum auch nicht, ist schließlich ein Roman. ;-) Dieser Pfau wiederum wird ein bisschen verrückt und hasst die Farbe Blau. Als nun eine Gruppe Banker zu einem Team-Buildings-Wochenende anreist, reiht sich eine Katastrophe an die nächste. Und als dann noch der Lord ... ha, das verrate ich doch nicht! Der Pfau ist charmant-lockere Unterhaltungslektüre, die einfach Spaß macht! Ebenfalls auf meinem Ungelesen-Stapel liegt

Der Distelfink* von Donna Tart. D. h. die ersten 70 Seiten habe ich sogar schon gelesen ...aber dann legte ich den Distelfink zur Seite, warum auch immer. Der Roman spielt in New York, die Geschichte beginnt im Metropolitan Museum of Arts, das mich im letzten Jahr geradezu umgehauen hat. Im Grunde habe ich das Buch in erster Linie wegen New York und des Museums gekauft, die Szenen in den nie enden wollenden Saalfluchten im Museum konnte ich total nachfühlen ... Kurz: Ich muss mit Der Distelfink einfach noch mal anfangen, denn das Buch MUSS toll sein, ich habe so viel Gutes darüber gehört. Bis Juni will ich es gelesen habe, so!, denn dann fliege ich hin, nach NYC. Tatsächlich ausgelesen habe ich mittlerweile

Der Schwarm von Frank Schätzing. Ehrlich gesagt hatte ich das Buch schon an der Ostsee im letzten August dabei. Uuuups. (Na gut, das Buch hat auch tausend Seiten ... ) Dabei ist der Roman wirklich wahnsinnig spannend, ein Umweltthriller, wie er faszinierender nicht sein könnte. Eigentlich ist Der Schwarm ein Buch von der Sorte, das man nicht weglegen kann und Nächte durchliest ... (Falls du Blackout mochtest, dann ist Der Schwarm perfekt für dich!) Aber was erzähle ich, vermutlich kennst du das Buch eh schon. Der Schwarm stand ja schon vor einigen Jahren eeeewig auf den Bestseller-Listen und jeder, dem ich davon erzählte, kannte den Thriller bereits. Nur ich ich nicht. Ich brauche manchmal halt ein bisschen. ;-))

Und dann liegt da noch Die Susi-Krise. Warum Frauen keine Männer mehr brauchen und sich jetzt langweilen.* von Wais Kiani auf dem Stapel. Ist übrigens die Fortsetzung zu Stirb Susi. Ähm. Ja. Genau. Ich bin mal gespannt! :-D Und was liest du gerade so? (Jetzt klappe ich den Laptop zu, damit ich endlich mal zu Lesen komme – und nicht nur zum Übers-potenzielle-Lesen-Bloggen. ;-))

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10 Kommentare

Barbara
am Donnerstag, 31. März 2016 um 09:18 Uhr

Liebe Susi, deine Begeisterung für den Pfau von Isabel Bogdan kann ich teilen, ich hab es auch gelesen und war und bin immer noch entzückt. Und weil ich ein Isabel-Bogdan-Fan bin, hab ich als letztes “Ein untadeliger Mann” von Jane Gardam gelesen (das hat sie übersetzt) und jetzt (an diesem Wochenende) folgt “Eine treue Frau”, Teil 2 der Gardam-Trilogie. Auf diese Weise werde ich auch noch zum Jane-Gardam-Fan.
Liebe Grüße

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Edith Nebel
am Donnerstag, 31. März 2016 um 09:49 Uhr

Ich lese viel Aktuelles, um es dann in meinen Blogs vorzustellen. Derzeit hab ich für Tiergeschichten.de “Alfie kehrt heim” in Arbeit - die Geschichte eines Katers, der sich ein neues Zuhause suchen muss und sicherheitshalber auf gleich vier Familien setzt. Falls mal eine ausfällt.

Nebenher lese ich noch einen Fantasyroman im Manuskriptstadium. Und es stapeln sich noch rund ein Dutzend Erzeugnisse aus dem Frühjahrsprogramm diverser Verlage: Viele Krimis und allerhand Tierisches wie z.B. ein Sachbuch über Hunde, vor dem ich mich schon ewig drücke, weil es so ein urgrausliches, leseunfreundliches Layout hat.

Weil ich mit der Bahn zur Arbeit pendle, habe ich da ungestörte Lesezeit. Die Glotze läuft bei mir aber auch oft. Heißt aber nicht, dass ich die ganze Zeit gucke. Manchmal schlafe ich auch ein dabei und das Programm läuft halt weiter.

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Anna
am Donnerstag, 31. März 2016 um 09:56 Uhr

Bin gespannt, wie dir die Susi-Fortsetzung gefällt. Von Wäis habe ich “Nichts anzuziehen” und die ersten “Susis” hier. Aber der Stapel meiner an- und ungelesenen Bücher ist so hoch, dass ich mir mit dem Nachfolger noch Zeit lasse (und vielleicht auch mal ein paar Rezensionen abwarte). ;)

LG Anna

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Daniela
am Donnerstag, 31. März 2016 um 10:10 Uhr

Ich lese stapelweise Kinderbücher. Bilderbücher und die Bücher für Jüngere gehen ja schnell, aber spätestens für die Jugendbücher brauche ich einges an Zeit. Erwachsenenbücher kommen deswegen in letzter Zeit meist zu kurz. Über Ostern habe ich mir aber gegönnt, mal wieder etwas von “meinem” Stapel zu lesen: ebenfalls Der Pfau (klasse, Rezension folgt). Jetzt bin ich gerade an Generation Allah von Ahmad Manour.

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Simone
am Donnerstag, 31. März 2016 um 11:38 Uhr

Ich würde mir selbst nie eine Vorgabe machen wollen, wie viel ich in der Woche/im Monat/im Jahr lesen will (ich weiß nicht, ob der Autor von MyMonk das tut, doch wenn ja, finde ich das sehr wenig monkig ;-) ). Denn es gibt Zeiten, in denen ich mehr lesen und Wochen, Monate, Jahre, in denen es weniger ist. Trotzdem lese ich eigentlich immer irgendwas. Erst kürzlich habe ich “Und sie werden nicht vergessen sein” von Carmen Lobato (Charlotte Lyne) verschlungen. Ein Buch über Völkermord. Heftig, aber großartig. Und sehr aktuell. Jetzt muss es mal wieder King sein - mit seiner Novelle “UR”, in der es um einen Kindle geht, der sich scheint’s mit Parallelwelten verbinden kann, in denen berühmte Schriftstellerinnen und Schriftsteller länger lebten und dementsprechend mehr Romane schreiben konnten.

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Daniela
am Donnerstag, 31. März 2016 um 12:10 Uhr

Ich habe den Pfau auch zu lesen begonnen - allerdings blöderweise gerade, als ich auf Mallorca war. Seltsam, aber der Schauplatz war gar so konträr, dass ich es tatsächlich weglegen musste. Obwohl es runtergeht wie Butter und ich ein erklärter Highlands-Fan bin. Da heißt’s also: auf ein Neues.

Ansonsten lese ich gerade den neuen Krimi von Sabine Naber, Schwalbentod. Seeehr Wienerisch in der Sprache, und trotz Übersetzungen in der Fußnote wäre ich schon neugierig, ob das Buch im ganzen deutschen Sprachraum Anklang findet.

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Doris
am Donnerstag, 31. März 2016 um 18:59 Uhr

Allem, was MyMonk übers Lesen schreibt, spricht mir aus der Seele - ich weiss gar nicht, wie ich ohne Bücher sein sollte.
Aktuell auf meinem Nachtschränkchen / Sofa:
1. Jan Guillou / Schicksalsjahre - ein Familienroman in Schweden und Deutschland zwischen den beiden Weltkriegen/ Band 4

2. Mark Bowden / Killing Pablo - über die Jagd auf Pablo Escobar

3.Ursula Poznanski / Blinde Vögel - Salzburger Psychothriller

4.Bernhard Schlink / Die Frau auf der Treppe - gerade fertig, fängt wie ein Krimi an, ist aber eine wunderbare Liebesgeschichte

und in der Warteschleife:
Benedict Wells und Nagib Mahfuz / Teil 3 der Kairo - Triologie ( so eine Art Budenbrooks auf ägyptisch )

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Birgit M.
am Donnerstag, 31. März 2016 um 19:33 Uhr

Liebe Susi,
ich habe zuletzt gelesen:
“Irgenwann werden wir uns alles erzählen”, Daniela Krien
“Sophia, der Tod und Ich”, Thees Uhlmann -  beide Bücher haben mich bewegt, amüsiert und begeistert! Als Kinderbuch habe ich gerade von Kirsten Boie/ Jan Birck ” Bestimmt wird alles gut” gelesen. “Eine bewegende Geschichte vom Flüchten und Ankommen”, über eine Familie, die von Syrien nach Deutschland flieht.  Sehr aktuell und wunderschön bebildert in deutsch und arabisch
geschrieben. Ich finde alle Bücher empfehlenswert!
Liebe Grüsse, Birgit

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Ruth
am Freitag, 01. April 2016 um 11:31 Uhr

Zuletzt habe ich “Möwengelächter” gelesen, das auf Island spielt. UNFASSBAR witzig, schrullig, wahr. Und eben Island. ISLAND. <3
Jetzt lese ich Tea Time bei Mrs. Morland, auch sehr humorvoll, über eine Autorin. Alles very British. BRITISH. <3
Und vor Möwengelächter las ich das Rosie-Projekt, was vielleicht das beste Buch EVER ist. Kauf dir das, lies es, verschenke es (an Männer). Herrlich skurill, über eine autistischen Genetiker, der mit einem 32-seitigen Fragekatalog eine Frau finden will. Zum PIEPEN.

Vergnügt: Ruth

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Rose
am Freitag, 01. April 2016 um 14:05 Uhr

Ich habe gerade “Everyday is a Good Day” (ed. Wilma Mankiller) gelesen. Fand es wundervoll und lege es jeder ans Herz, die gerne englisch liest. Leider gibt es das Buch nicht auf deutsch.
Das Buch ist von mehreren Frauen zusammen geschrieben, die allesamt den First Nations angehören (in Deutschland sagt man wohl immer noch “Indianer”).
(...) “Provides insights and valuable life lessons on how to achieve peace of mind from women artists, lawyers, ranchers, doctors, and educators- Provocative discussions of indigenous cultural differences encompassing thoughts on spirituality, life, culture, womanhood, tribal government, values, and history.”

Ich fand den Einblick in eine Kultur, in der so ganz anders auf die Beziehung zwischen Männern und Frauen geschaut wird (das Patriarchale ist keine Erfindung indigener Völker und zog dort erst ein nach der “Begegnung” mit den weissen Eroberern) und wie die Frauen im Verhältnis zu ihren Nachkommen und ihrer Gruppe sehen, wie sie für die Zukunft ihrer Kinder arbeiten sehr, sehr inspirierend!

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