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Mode mit Meerwert.

Wissenschaftler haben herausgefunden, was wir immer schon wussten: Im Urlaub ist es am schönsten, und am allerschönsten ist es am Meer. Ob Ostsee oder Adria, Bibione oder Binz – Hauptsache Meeresrauschen, Sand zwischen den Zehen und Strandspaziergänge im Sonnenuntergang. Doch dann sind die zwei Wochen vorbei, und alles, was uns bleibt, ist die verblassende Sonnenbräune und Strandfotos als Bildschirmschoner. Plus die Aussicht auf 50 strandfreie Wochen! Ja, man könnte post-maritime Depressionen kriegen.

Dabei ist die Therapie denkbar einfach, rezeptfrei erhältlich – und ausgesprochen kleidsam! Seit Coco Chanel 1913 ihre legendäre „Mode à la Garçonne“ im französischen Seebad Deauville kreierte und diesen Stil der Kleidung von Fischern nachempfand, gilt maritime Mode als das Heilmittel für sonnenhungrige Ozeomanen und fernwehgeplagte Landratten.

Marinelook also. Für einen Hauch von Urlaub im Alltag. Blau-weiße Streifenshirts, rot-weiße Ringelpullis, dunkelblaue Strick-Troyer. Schlicht, schnörkellos, frisch wie eine Meeresbrise. Ganz klassisch kombiniert man dazu einfarbige Marlene- oder auch Capri-Hosen und flache Ballerinas. Kein Schmuck, wenige Accessoires! Stattdessen Lippenstift in knallrot und Sea Salt Spray von Balmain fürs Haar – und schon schmecken wir salzige Seeluft, wähnen uns an mondänen Strandpromenaden und summen dazu leise „La Mer“. Aber Vorsicht: Viel hilft nicht viel. Goldknöpfe, aufgestickte Anker und anderes nautisches Chichi genießt man besser in homöopathischen Dosen – außer man will als Möchtegern-Matrose auf Landgang mit „Ahoi!“ angesprochen werden.

Um mein Seelenheil muss sich übrigens niemand sorgen. Ich habe einen ganzen Erste-Hilfe-Schrank voller Streifen. Und es werden mit jedem Urlaub mehr. Als Präventivmaßnahme, versteht sich.

(Die Kolumne erschien am 23. August 2013 in der Printausgabe der WELT Kompakt und ist hier online zu lesen.)

3070 0 Beauty & Fashion 23.08.2013

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