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Frauen ab 50: Das Montagsinterview mit Biggi Mestmäcker.

Wäre das Internet nicht schon längst erfunden, so müsste man es tun, allein schon um Menschen wie Biggi Mestmäcker kennenzulernen: Sie am Niederrhein, ich in Bayern - wir hätten uns nie getroffen, ohne Internet.

Haben wir aber, vor mittlerweile ganz schön vielen (12? 13?) Jahren. Und so habe ich nicht nur die Einschulung ihrer beiden Töchter miterlebt (die ältere studiert mittlerweile schon, die jüngere macht demnächst ihr Abitur), nicht nur den Wechsel vom (Teilzeit-)Angestelltendasein in die völlige Selbstständigkeit, die Entwicklung von der Werbetexterin zur Kommunikationsberaterin (zum Beispiel für TeNo) und und und - sondern auch wie sich ihre Einstellung zu Mode im Laufe der Jahre langsam wandelte. Vor drei, vier Jahren noch hätte sie (heute 51) ein solches Interview vermutlich weit von sich gewiesen ("Mode? Kosmetik? Ich??" ;-)) und es freut mich auch jetzt noch ganz besonders, dass sie sich Zeit für meine Fragen genommen hat.

Übrigens ist Biggi an meiner großen Liebe zu TeNo Longchains schuld: Bei einem unserer Treffen trug sie diese wunderschönen langen Ketten - und ich habe mich sofort verliebt. Und gekauft. Und getragen, täglich. Im Laufe der Jahre gesellte sich dazu noch weiterer TeNo-Schmuck. Aber die Longchains sind und bleiben meine All Time Favorites. Aber dazu weiter unten mehr ...

Biggi nannte es unscharf, ich hingegen dynamisch. Wie auch immer: Es ist mein Lieblingsbild.

Wie würdest du deine Einstellung zu Mode bezeichnen? Hat sie sich im Laufe deines Lebens verändert? Welche Stilrichtung bevorzugst du?

Mode war lange Zeit kein Thema für mich. Ich war schon immer der Jeans und Pulli Typ, mein Kleiderschrank ist voll von so genannten Basics und Klassikern. Viele gedeckte Farben, Schwarz und Grau. Bis man mir sagte, ich sei ein Herbsttyp, seither finden sich auch viele braune Stücke.

Aber seit einiger Zeit hab ich das Gefühl, es wird Zeit für ein bisschen Farbe. Rot, Petrol oder Türkis gefallen mir gut. Und für meine vielen dunklen Sachen habe ich angefangen, bunte Tücher und Schals zu sammeln.

Mein Stil ist insgesamt eher schlicht und sachlich, ich bin kein Rüschen- und Schnickschnack-Typ. Wobei ich in der letzten Zeit durchaus auch dezente „Feminisierungstendenzen“ an mir beobachte. So habe ich mir doch tatsächlich neulich nach Jahrzehnten in Hose mal wieder einen Rock gekauft.

Ich bedauere, dass ich nie gelernt habe, auf hohen Schuhen zu laufen. Auf High Heels würde ich mir definitiv Verletzungen zuziehen. Aber zu bestimmten Anlässen vermisse ich das, denn man sieht mit hohen Schuhen doch immer gleich eleganter aus. Das aber nur am Rande – es ist wie es ist und das kennzeichnet auch mein Verhältnis zum Thema Mode. Grundsätzlich mache ich mir auch heute noch nicht viele Gedanken darüber. Ich kaufe, was mir gefällt und mir gefallen Klamotten, in denen ich mich wohl fühle. Ich bin alles andere als ein Markenjunkie, sehr viele Namen, die ich hier bei Texterella lese, habe ich zuvor noch nie gehört.

Mit Farbe und TeNo endless

Hast du ein Lieblingskleidungsstück? Wenn ja, welches? Und warum?

Es gibt immer mal wieder Kleidungsstücke, die für eine gewisse Zeit Karriere machen und zum Lieblingsstück werden. Aber das wechselt ständig. Im Moment ist es vielleicht meine rote Hose, die ich ständig trage. Bevor es zu kalt dafür wurde, trug ich dazu ebenso gerne noch meine blaue Lederimitat-Jacke. Beides Zeichen meiner neu entdeckten Farbenfreude.

Generell trage ich im Winter sehr gerne Stiefel und Kleider oder Tunikas über der Hose.

Wer hätte das gedacht - Biggi als Model: Mit 17. Für Putzmittel. Erschienen in der Bausparzeitung "Das Haus".

Eher könnte man sagen, ich habe Lieblingsschmuckstücke. Nur selten sieht man mich ohne meine TeNo Armbänder, mit meiner TeNo endless Kette – sie hat es ja auch schon zum texterella Wochenend-WOW geschafft - peppe ich jedes Kleidungsstück auf und neuerdings bin ich total verliebt in meinen neuen Ring von bastian inverun, den mir eine liebe Kundin zu Weihnachten geschenkt hat.

Wie hat sich deine Einstellung zu Schönheit und Aussehen in den letzten Jahren verändert?

Das hat sich insofern ein wenig verändert, als dass ich jetzt schon mehr auf mein Äußeres achte, oder besser gesagt, ich glaube, es ist mir bewusster geworden. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich gewichtiger ;-) geworden bin. Denn zusammen mit abgestellter Nikotinsucht und den Wechseljahren kamen auch die Kilos. Damit hadere ich ein bisschen, versuche aber gleichzeitig, mir selbst klar zu machen, Schönheit hat mit Figur nichts zu tun. Dennoch hab ich mich im Fitness-Studio angemeldet und versuche, ein paar Kilos los zu werden. Wie auch immer, es tut mir gut, etwas für mich zu tun und ich merke, dass ich besser aussehe, wenn ich zufrieden mit mir selbst bin. Komplimente bekomme ich in der letzten Zeit sehr viel öfter als früher. Und das trotz aktueller Kleidergröße von 44. Was mir zeigt, dass meine Oma Recht hatte, die immer sagte: Schönheit kommt von innen.

Zur Kosmetik: Bist du eher der Wasser-und-Seife-Typ oder glaubst du an die Möglichkeiten moderner Produkte? Hast du eine Lieblingsmarke?

Ich bin sicher eher der Wasser-Seife-Typ. Seit meiner Jugend verwende ich getönte Feuchtigkeitscreme von Jade und bei gereizter Haut Kamillencreme mit Azulen von Hildegard Braukmann. Hin und wieder leiste ich mir die Rosencreme von Dr. Hauschka und manchmal benutze ich – aber wirklich eher selten - eine Nachtcreme. Das ist aber auch schon alles. Beim Duschgel und Shampoo verwende ich durchaus stinknormale Billigprodukte vom Discounter. Ich habe aber auch das Glück, mit einer recht unempfindlichen Haut gesegnet zu sein. Dekorative Kosmetik hab ich bis vor kurzem so gut wie gar nicht benutzt. Wimperntusche und hin und wieder ein bisschen Lippenstift, das war’s. Momentan experimentiere ich aber ein wenig herum und hab mir neulich sogar Concealer, Kajal, Rouge und Lidschatten gekauft.

Hast du ein Schönheitsgeheimnis?

Ich versuche stets, mich so zu verhalten, dass ich mich selbst leiden kann. Das heißt vor allem auch, nett zu anderen zu sein. Dieses berühmte Netzwerk-Prinzip: First give, than take. Das macht zufrieden. Und ich glaube, wenn man sich selbst gefällt, gefällt man auch anderen. Übrigens ein weiterer Satz meiner Oma: Schön ist nicht schön, Gefallen macht schön. :) Und gegen die Falten, die ich zunehmend bekomme, helfen zwei Dinge: 1. Ganz viel und immer mehr Wasser trinken. 2. Akzeptieren.

Gibt es ein Mantra, das dich durch dein Leben begleitet?? Ich bin ein Kind vom Niederrhein und damit eine unerschütterliche Optimistin. Ich habe schon immer an die Kraft des positiven Denkens geglaubt, mit zunehmendem Alter wächst sich das weiter aus in Richtung Gelassenheit. Das rheinische Grundgesetz – eher scherzhaft gemeint – gefällt mir ganz im Ernst, vor allem Artikel zwei und drei: Et kütt wie et kütt. Un et hätt noch immer joot jejange.

Danke für deine Zeit und Offenheit, Biggi! Und für das Model-Bild! :-)

Mehr spannende Interview mit spannenden Frauen jenseits der 40 gibt es übrigens hier: Click and enjoy!

6905 11 50+ Lifestyle, Beauty & Fashion 28.01.2013   biggi mestmäcker, frauen ab 50, mode, schönheit, stil

11 Kommentare

Michaela Pelz
am Montag, 28. Januar 2013 um 11:50 Uhr

Biggi!
Ob als Model oder (noch viel mehr) heute als Frau mit Pfiff - du siehst wunder-wunderschön aus!
Unglaublich, diese Ausstrahlung - schon auf dem Bild!
In Echtigkeit ist sie natürlich noch viel besser :-)

Danke fürs Interview, Susi, wieder mal einen Montag direkt schöner gemacht!

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margret
am Montag, 28. Januar 2013 um 13:40 Uhr

schönes interview biggi.Ist auch mein Spruch wahre Schönheit kommt von innen ,und ett jüt wie ett jüt.Esett noch emmer jot jeganje..

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Corinna Dürr
am Montag, 28. Januar 2013 um 14:50 Uhr

Biggi wie sie leibt und lebt. Sehr schön!
Und das Putzmittelfoto ist ja wohl der Knaller! Mit dieser unglaublichen Bar, den gruseligen Fliesen und der Vertäfelung ... Aber als “Putze” hätte ich dich im Leben nicht erkannt, Biggi.

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Biggi
am Montag, 28. Januar 2013 um 17:20 Uhr

Liebste Corinna, das ist die - immer noch genau so aussehende - Kellerbar in meinem Elternhaus. Ein bisschen mehr Respekt bitte. ;-))) Die Fliesen waren damals (!) topmodern und die Bar mit der “Vertäfelung” ist selbstgebaut. Die Vertäfelung war unser alter Küchenteppich. Kennt ihr bestimmt auch noch, diese Strohteppiche aus lauter Quadraten. So einen tollen Fetenraum hatte in meiner Clique niemand. :-)

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Corinna Dürr
am Montag, 28. Januar 2013 um 18:18 Uhr

@Biggi: Wie cool! Und die Bar steht heute noch genauso? Das ist ja großartig!

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Biggi
am Montag, 28. Januar 2013 um 22:37 Uhr

@Corinna: :-)))
Ja, da hat unlängst meine Tochter erst ihren18ten gefeiert.

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Martina
am Dienstag, 29. Januar 2013 um 00:46 Uhr

So lange kenn ich Dich schon, Biggi! Ich habe damals “Das Haus” sicher auch verschlungen, wie alle Heftln, die ich in die Finger bekam. Du stehst jetzt in meinen All-time-favourites neben dem Starschnitt von Winnetou/Piere Brice! ;-)

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Biggi
am Dienstag, 29. Januar 2013 um 01:03 Uhr

LOL Martina. :)) Das war nur eine Anzeige für ein damals revolutionäres Fliesenputzmittel. Eher weniger Starschnitt-verdächtig. :)

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Sonnenschein
am Dienstag, 29. Januar 2013 um 09:09 Uhr

“Feminisierungstendenzen” - gefällt mir :-)

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Sound of Munich - Guided City Tours
am Dienstag, 29. Januar 2013 um 09:14 Uhr

SCHARFE Bilder! Habe übrigens gestern erfahren, dass Arbeitsverträge bei der Stadt nur bis in’s zarte Alter von 45 abgeschlossen werden. Tja, ich bin 46.

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antje
am Dienstag, 29. Januar 2013 um 13:21 Uhr

Verstehe ich gut, Susi, dass das Dein Lieblingsbild ist: Es zeigt Biggi ja auch so, wie man sie kennt, total liebenswert, freundlich und warmherzig!

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