Dienstagsschnipsel.
* Weniger ist mehr. Bei Spiegel Online findet sich ein spannender Artikel zu weniger bzw. bewusstem Konsum, der mir zwei Aspekte ein weiteres Mal vor Augen führt: 1. Konsum ist oftmals eine kurzfristige Glücksdroge, deren Wirkung innerhalb kürzester Zeit wieder verpufft ist. 2. Bewusster Konsum ist nicht nur für mich eine schwierige Aufgabe. Ich habe für mich noch keine Lösung gefunden - aber ich bin auf dem Weg.
* Wenn man Gala und Co. glauben darf, so ist es kein Problem kurz nach einer Geburt wieder gertenschlank und bildschön zu sein - und natürlich überüberüberglücklich! Zumindest für Promi-Mütter wie Heidi, Kate, Victoria und wie sie alle heißen. Kein Wunder, dass "normalfrau" angesichts dieser ausgeruhten, strahlenden Gesichter und der eigenen Augenringe, Übermüdung und Schwangerschaftsstreifen Selbstzweifel kriegt. Diesem Übermutterbild will die Fotografin Jade Beall nun ein ehrliches gegenüberstellen und hat für ihr Buchprojekt "A beautiful Body" Geld gesammelt. Dass sie mit ihrem Crowdfunding erfolgreich war, zeigt meines Erachtens, wie groß die Sehnsucht nach ehrlichen Bildern ist. (Und ich weiß nun endlich, dass ich mit meinem Schwabbelbauch nicht allein bin. Danke!)
* Obwohl ich die Berichterstattung rund um H&M-Kooperationen mit großen Designmarken seit diesem Debakel ehrlich gesagt nur sehr am Rande verfolge, ist auch mir die (überbegeisterte) Omnipräsenz von Isabel Marant pour H & M in Blogs aufgefallen. DandyDiary fragt: Hat sich eigentlich die ganze deutsche Modebranche von H & M kaufen lassen? Hmmmmmmm ...
4 Kommentare
am Dienstag, 12. November 2013 um 18:50 Uhr
Liebe Susanne,
das ist wider einmal eine herrliche Auswahl an “Schnipseln”!
Ich glaube, dass bewusster Konsum erst dann erfolgen kann, wenn 1. Frau genau weiß, was sie will und braucht und 2. wieder besser erkennen kann, was ein hochwertiges
Kleidungsstück eigentlich ausmacht. Sobald ich mir bewusst mache, welche Qualität ein Kleidungsstück hat und welchen “Wert” es für mich und meinen Stil hat, kaufe ich wesentlich weniger, deutlich selektiver und hochwertiger ein.
Dass sich Frauen wieder mehr mit der natürlichen Körperform beschäftigen und die Nachfrage nach realistischen Vorbildern steigt, finde ich nicht nur richtig, sondern sogar befreiend. Es ist völlig normal, dass eine Frau nach der Schwangerschaft ein paar Pölsterchen mehr hat und der Bauch weicher und runder geworden ist. Und lassen Sie sich ja nichts anderes einreden!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
am Dienstag, 12. November 2013 um 23:05 Uhr
Klar ist es wichtig überlegt und nachhaltig zu konsumieren. Dieses Thema aber in Zusammenhang zu bringen mit dem Unglauben an ständig steigendes Wirtschaftswachstum, ist unzulässig. Das aber tut der Spiegel-Artikel. Das Wachstum in Deutschland fußt nicht auf dem privaten Konsum, sondern hängt ab von den Exporten.
am Dienstag, 12. November 2013 um 23:22 Uhr
Gerade noch mal schnell gegoogelt: Der private Konsum macht 60 Prozent des BIP aus. Und global gesehen sind ja auch Exporte irgendwo privater Konsum.
Warum ist der Zusammenhang deiner Ansicht nach unzulässig?
am Donnerstag, 14. November 2013 um 12:31 Uhr
Danke für die inspirierenden Schnippselchen