Texterella persönlich.
Morgens, kurz nach 6.
Es ist ein Frühlingsmorgen. Die Vögel haben mich wachgezwitschert, und jetzt kommt auch noch die Katze vorbei und maunzt mich an. „Steh auf!“ soll das wohl heißen, und „Ich will meine Milch!“. Aber ich will die Augen noch nicht endgültig öffnen, will mich noch zurückkuscheln in meinen Traum. Ein schöner Traum war es. Aber während ich noch versuche ihn festzuhalten, ihn mit in meinen Tag zu nehmen, ist er auch schon verblasst und … verschwunden.
Langsam schwinge ich mich aus dem Bett. Nützt ja nicht, irgendwann muss ich ja aufstehen. Aus der Küche höre ich die Kaffeemaschine brodeln, der Kaffeeduft mischt sich mit dem Frühlingshauch, der mir durchs Schlafzimmerfenster entgegenweht. Ja, die Luft riecht süß und feucht, und jeden Morgen sind die Blätter unserer Eiche ein bisschen größer und grüner. Langsam tappse ich die Treppe in die Küche hinter, die Füße sind noch steif vom Schlafen. Prompt fällt mir die Morgengymnastik ein, die ich die letzten zwei Tage vernachlässigt habe ...
Der Mann hat unten den Frühstückstisch schon gedeckt, und der Bäcker hat Semmeln und süße Hörnchen gebracht. Einen Moment lang bin ich mir meines Luxusdaseins bewusst, bin dankbar dafür, wie gut ich es habe. Noch ist er ruhig, dieser Tag, der später noch anstrengend werden dürfte, zwischen Terminen, Texten, Kindern und was das Leben sonst noch an Aufgaben und akuten Herausforderungen für mich bereithält, ich freue mich über diesen langsamen und schönen Start in den Tag. Und während ich in mein Hörnchen beiße und einen Schluck vom Milchkaffee nehme, blinzeln mich die ersten Sonnenstrahlen durch die Balkontür an, und ich denke bei mir: Hallo du liebe, schöne Welt! Danke, dass es dich gibt!